Protokoll zum jour fixe München vom 14.10.2019
Von webmaster • Okt. 24th, 2019 • Kategorie: ProtokolleNeues Protokoll zum Jour Fixe vom 14.10.2019:
Die Digitalisierung des Kapitalkreislaufs (GS 3-19)
1.) W ́– G ́: Die Nahtstelle zwischen Kapital und Endverbraucher A. Facebook
Immer wieder hört man: Der Kapitalismus ist im Silicon Valley neu erfunden worden, die Digitalisierung revolutioniert die Wirtschaft, sie läutet ein neues Zeitalter ein, das Digitalzeitalter, Daten sind der neue Rohstoff usw. Statt der neuen Technologie die eigene Vorstellung von ihr zuzuschreiben, geht der Artikel Folgendem nach: Was digitalisiert wird, ist die herrschende Art von Wirtschaft, der Kapitalismus. Wie kommt es dem auf Digitalisierung an? Wie wird diese Technologie – wie jede neue Erfindung im Kapitalismus – vom Kapital nach seinen Berechnungen eingespannt und verwendet? (…)
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Vgl. dazu auch:
Theo Wentzke: Digitalisierung und Dollar
Die USA versuchen mit ihren IT-Konzernen und ihrem Geld der restlichen Welt ihren Willen aufzuherrschen. Zu einigen neueren Fortschritten in der Konkurrenz der Staaten
in: junge Welt – Ausgabe vom 14.10.2019 / Seite 12 / Thema: Weltmacht und Weltmarkt
https://www.jungewelt.de/artikel/364686.weltmacht-und-weltmarkt-digitalisierung-und-dollar.html
und vgl.
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/digitalisierung-kapitalkreislaufs
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In der Jungen Welt gab es übrigens einen kritischen Leserbrief zum Artikel:
(…) Für ihn scheinen die Staaten die Akteure zu sein, die sich bemühen, weltweit agierende Konzerne als Global Player »hochzuzüchten«.
Bei Marx, Lenin und vielen anderen haben wir gelernt, dass es sich genau umgekehrt verhält: Der Staat ist das Instrument der herrschenden Klasse, und die Monopole benutzen Staaten in ihrem Kampf um die Aufteilung und Neuaufteilung der Welt. Es wäre notwendig, diese Grundgedanken auf die aktuelle Entwicklung anzuwenden, dann könnte man verstehen, dass ein Kapitalismus ziemlich am Ende sein muss, der sich Figuren wie Trump und Johnson, aber auch Merkel und Kramp-Karrenbauer an die Spitze setzt, und dass es keine andere Lösung gibt, als die Produktivkräfte, die ganze Maschinerie einschließlich der digitalen Netze dem Kapital zu entreißen und in den Besitz der Gesellschaft zu überführen, um mit ihnen etwas Nützliches zu machen. (…)
https://www.jungewelt.de/aktuell/rubrik/leserbriefe.php?letterId=44654
Neues Protokoll des Jour Fixe vom 18.11.2019:
Die Digitalisierung des Kapitalkreislaufs (GS 3-19)
[Fortsetzung II]
III. Der Kapitalvorschuss und seine Rendite
Das vorherrschende Selbstbild von IT-lern aus dem Silicon Valley und anderswo lautet: Ihr Erfolgsrezept setze sich aus zwei Elementen zusammen. Der rasante Erfolg sei Resultat davon, dass hier die „besten Köpfe“ am Werk seien in Kombination mit potenten Mäzenen, die diese Arbeit finanzieren. Dieses Selbstbild will der Artikel in den folgenden Punkten polit-ökonomisch zurechtrücken.
1. Staatliche Vorleistungen: Schutz des geistigen Eigentums und eine Menge Infrastruktur
— Dieser Erfolg unterstellt etwas ganz Anderes als nur ein paar geniale Köpfe, eine Garage und Einsatz von Wagniskapital: nämlich einen erheblichen Einsatz von Staatsgewalt, der in diesen Vorstellungen wie selbstverständlich unterstellt ist und zugleich überhaupt nicht angesprochen wird. Der Staat stellt eine elementare Voraussetzung dieses Geschäftserfolgs dar. (…)
2. Spekulative Finanzblasen als Geburtshelfer
Was für ein Bedarf ergibt sich aus der Eigenart des IT-Geschäfts in Bezug auf dessen Finanzierung? (…)
v: Der Gebrauch des Faktors Arbeit.
Wie gibt es das Ideal der Fabrik ohne Arbeiter? (…)
Exkurs, ob der Kapitalismus demnächst vollautomatisch funktioniert (…)
https://de.gegenstandpunkt.com/sites/default/files/jf-protokolle/jf191118-digitalisierung-kapitalkreislauf-3.pdf
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vgl.: https://www.contradictio.de/blog/archives/8296
sowie: https://www.contradictio.de/blog/archives/8320
[…] vgl.: https://www.contradictio.de/blog/archives/8296 […]