contradictio.de

Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

Kein Kommentar: Die ÖVP im Marxismus-Taumel!

Von • Jul 13th, 2023 • Kategorie: GSP-Radio

Kein Kommentar: Die ÖVP im Marxismus-Taumel!

Die ÖVP speziell in Wien führt eine Kampagne gegen den „Marxismus“ bzw. gegen das, was sie dafür ausgibt. Der Bundeskanzler hat allerdings schon vor der Wahl von Andres Babler zum SPÖ-Vorsitzenden der Sache nach eine Marxismus-Debatte losgetreten, was seine Führungsqualitäten beweist; der Kanzler hatte da einen oder zwei Geistesblitze, die man ihm nicht zugetraut hätte! Andere haben nicht gut zugehört, und vom „Benzinbruder“ Nehammer hauptsächlich erfahren, Österreich sei ein „Autoland“.

Wovon ist hier die Rede? Von der „Rede zur Zukunft der Nation“ am 10. März 2023. (Transkript in der Zeitung „Österreich“)

Nehammer klärt auf: Erwerb von „Eigentum“ eigentlich kaum möglich! Für Arme.

Nehammer propagiert: Besitz für alle! Aber wer soll dann arbeiten?

Eigentum ist wichtig, Nehammer möchte, dass alle – zumindest „alle Österreicherinnen und Österreicher“, Ausländer nicht? – zur besitzenden Klasse gehören! Das hat er allerdings nicht ganz zu Ende gedacht, denn – wer soll denn dann noch arbeiten? Wer soll denn hackeln, wenn alle zur „besitzenden Klasse“ gehören, und demzufolge vom Besitz leben?

Mal rein terminologisch: Eine „Klasse“ ist ein Teil einer Menge, in dem Fall ein Teil einer Gesellschaft; die Bezeichnung führt sich ad absurdum, wann alle dazugehören. Jenseits der Terminologie, und sachlich: Die besitzende Klasse heißt so und zeichnet sich dadurch aus, dass sie von ihrem Besitz lebt – während die arbeitende Klasse für die besitzende Klasse arbeiten muss, und dementsprechend prekär von ihrer Arbeit leben muss. Die „Arbeit“ der besitzenden Klasse besteht höchstens darin, ihren Besitz zu bewirtschaften, darin eingeschlossen, die arbeitende Klasse für sich arbeiten zu lassen, darum heißt die so. (…) Auch unter der Beschriftung „Arbeitgeber“ und „Arbeitnehmer“ sind die beiden Klassen bekannt: Die eine, die die Arbeit der anderen in Empfang „nimmt“, und die andere, die arbeitet. Die Klassen sind nämlich sehr sinnreich aufeinander bezogen, die besitzende Klasse braucht die nicht-besitzende Klasse, um sie für sich arbeiten zu lassen! (…) Der Reichtum einer Nation, in der es keine Sklaven gibt, der besteht aus den Armen, die für die Reichen arbeiten müssen. Wie geht das, in der Marktwirtschaft, ohne Sklaverei, dass die Armen für die Reichen arbeiten?

https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/bilder-alltag-sozialen-marktwirtschaft-21-jahrhunderts

Die einen sind nämlich nicht deswegen reich, weil sie irgendwie etwas haben und immer mehr kriegen, und die anderen leider nicht; sondern weil die einen für die anderen arbeiten müssen.

Aus einer brillanten Studie über den Zusammenhang von Arbeit und fremdem Reichtum:

Der Zusammenhang von Arbeit und fremdem Reichtum

https://de.gegenstandpunkt.com/publikationen/buchangebot/arbeit-reichtum

https://cba.fro.at/626939

Comments are closed.