Kein Kommentar: Kämpfen für das Vaterland: Lieber nicht! Aber ich muss leider.
Von webmaster • Mai 18th, 2025 • Kategorie: GSP-RadioKein Kommentar: Kämpfen für das Vaterland: Lieber nicht! Aber ich muss leider.
Thema ist ein aktueller Beitrag zur – deutschen – Wehrertüchtigung, der auch in Österreich zur Kenntnis genommen wird: Das Buch von Ole Nymoen „Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde“ hat es in den öffentlichen Diskurs geschafft.
Thema heute im engeren Sinn ist ein Interview in der „Jungen Welt“ vom 29.3., und (noch?) nicht das Buch selbst; dazu möchte ich einige Ergänzungen anbringen. Etwa zu einer eigenartigen Frage im Interview.
Deutschland – nicht im Krieg?
Die „Abschreckung“ in der täglichen Praxis
[Exemplarische Gründe der letzten europäischen Kriege: Selbstbestimmungsrecht vs. territoriale Integrität]
Der Staat ist des Staates Wolf!
Man kann sich nicht täuschen: Der „eigene“ Staat ist der Feind!
Umso dringender wäre wohl, das ungeheure Rätsel erstens zu benennen – Patriotismus – und eventuell auch aufzuklären: Wie es also dazu kommen kann, dass nicht wenige der vom Besitzanspruch der Staaten Betroffenen die Sache auf den Kopf stellen und gegen die brutale Vereinnahmung durch „ihr“ Land nicht protestieren, sondern sich darin wiederfinden?
Hier eine konzentrierte Antwort, schon öfter zitiert; aber solche Sachen kann man nicht oft genug betonen:
„Unter Patriotismus wird häufig nur die Aufgelegtheit zu außerordentlichen Aufopferungen und Handlungen verstanden. Wesentlich aber ist er die Gesinnung, welche in dem gewöhnlichen Zustande und Lebensverhältnisse“ – im Frieden – „das Gemeinwesen für die substantielle Grundlage und Zweck zu wissen gewohnt ist. Dieses bei dem gewöhnlichen Lebensgange sich in allen Verhältnissen bewährende Bewußtsein ist es dann, aus dem sich auch die Aufgelegtheit zu außergewöhnlicher Anstrengung begründet.“ (Hegel, Rechtsphilosophie § 268)
Vielleicht ist da was dran. Aber da müsste man sich wohl schlussendlich mit dem im gewöhnlichen Lebensgange sich in allen Verhältnissen bewährenden Bewußtsein auseinandersetzen – dem Nymoen aber aus dem Weg geht, sofern diese Gesinnung auch auf „für den Staat sterben“ hinausläuft – und damit schon blamiert sein müsste. Eigentlich. Aber eben nicht blamiert ist.
Literatur:
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/blutige-lektionen-ueber-segen-staatlicher-souveraenitaet
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/konkurrenz-kapitalisten-v-0#sectionidm47
Nachtrag, weil gerade für eine linke Zeitung doch peinlich:
„In der marxistischen Imperialismustheorie wird von Krisen der Überakkumulation ausgegangen, die durch Kapitalvernichtung – zum Beispiel im Krieg – ‘gelöst’ werden können.“ (junge Welt)
Kapitalvernichtung meint Entwertung von Kapital – Aktien, Schuldtitel sind nichts mehr wert, auch Fabriken, weil sie kein Geld mehr einspielen –, und nicht physische Zerstörung.
https://cba.media/710062
Kämpfen und Sterben für das Vaterland (2)
Herbert Auinger kommt noch einmal auf seinen letzten Podcast-Beitrag zum Buch von Ole Nymoen „Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde“ zurück
https://cba.media/710062
um – „zugegeben etwas unstrukturiert und bruchstückhaft“ – ein paar Hinweise zu unterstreichen, – und ein paar Schwachpunkte aufzuspießen:
https://cba.media/711856