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Fundsachen: Erste Anmerkungen zu einer Kritik des Revisionismus des Gegenstandpunkt Verlages

Von • Nov 3rd, 2017 • Kategorie: Allgemein

„Erste Anmerkungen zu einer Kritik des Revisionismus des Gegenstandpunkt Verlages“ (Revolutionärer Aufbau)

Der Gegenstandpunkt Verlag (im Folgenden teilweise GSP genannt) ist die Nachfolgeorganisation der sogenannten „Marxistischen Gruppe (MG)“, welche insbesondere in den 1980er Jahren eine gewisse Massenbasis an deutschen Universitäten hatte und tausende Intellektuelle organisieren konnte. Ende der 1990er Jahre überzog der deutsche reaktionäre Staat Mitglieder der Organisation mit Berufsverboten, woraufhin sich die MG auflöste. Heute entfaltet der nachfolgend gegründete Verlag zwar lange nicht mehr die Aktivität von damals, hält jedoch noch in vielen deutschen Städten regelmäßig Diskussionsveranstaltung ab, betreibt ein verlagseigenes Schulungswesen und publiziert eine Vierteljahreszeitschrift sowie diverse Bücher. Hin und wieder werden vom GSP auch Flugblatt-Aktionen an Gymnasien und Hochschulen durchgeführt. Die Organisation rekrutiert sich heutzutage nicht viel anders als in der Vorgängerorganisation in der Hauptsache aus Akademikern, Kleinbürgern und Lehrern.

Der Einfluss des Gegenstandpunkt Verlages ist heute in jeder Hinsicht als marginal zu bezeichnen und er ist in vielen Städten vor allem damit befasst, seine aussterbenden Strukturen mit Mühe und Not aufrechtzuerhalten. Nichtsdestotrotz sucht der GSP an einigen Stellen auch Kontakt zu revolutionären, linksradikalen und seiner Ansicht nach fortschrittlichen Zusammenhängen, um dort Nachwuchs für seine Redaktion und sein Schulungswesen zu gewinnen. Wie im Folgenden gezeigt und bewiesen werden soll, stellt diese Tätigkeit des GSP eine Schädigung für die revolutionäre Bewegung dar und ist, da der GSP unter dem Label „Marxismus“ agiert, ein revisionistischer Angriff auf die Ideologie des Proletariats und somit auch ein Angriff auf das Proletariat selber. (…)

Individualismus statt proletarischer Klassenstandpunkt

Der giftige Keim setzt sich fort

Verhinderte Revolutionäre oder egoistische Drückeberger?

Stellung des GSP zur Revolution

 

http://www.demvolkedienen.org/index.php/de/t-theorie/t-dokumente/1800-erste-anmerkungen-zu-einer-kritik-des-revisionismus-des-gegenstandpunkt-verlages

7 Responses »

  1. Oweia,
    wenn eine Kritik (sei es am GSP oder sonstwem) schon mit dem Hinweis auf den „Genossen Stalin“ daherkommt, ist diese ein Fall für den Müll.

    Grüße
    Michael Hübner

  2. Was übrigens auch eine Ironie der Geschichte ist:
    Ausgerechnet diejenigen (d.h. die damaligen „Bolschewiki“ bzw. späteren sog. Realsozialisten), die den Staat ursprünglich `mal abschaffen wollten, haben „realsozialistische“ Staaten geschaffen, die in ihrer Totalität (die Partei, die selbst der Staat war, hat immer Recht!) den bürgerlichen Staat klar übertroffen hat.
    (Sowas machen bürgerliche Staaten ansonsten meist nur während eines sog. Notstands.)
    Und wollten auch noch das faschistische Ideal der völligen Einheit zwischen „Staat und Volk“ verwirklichen.
    Natürlich alles nur zum Besten der „Arbeiterklasse“.

    Grüße
    Michael Hübner

  3. Noch ein abschließendes Fazit:
    Jedenfalls braucht sich niemand zu wundern, warum inzwischen die sozialistische bzw. kommunistische Bewegung derart „auf den Hund“ gekommen ist.
    (Was weniger an der Stärke der bürgerlichen Gegner, sondern vielmehr an eigenen Fehlern liegt.)

    Während die „Rechten“ bzw. Neo-Nazis heutzutage in kapitalistischen Krisenzeiten (in denen die bürgerlichen Staaten selbst zunehmend in die Krise geraten) von einem Erfolg zum nächsten eilen.

    Grüße
    Michael Hübner

  4. Was wiederum offensichtlich ist:
    Wie alle „Klassenkämpfer“ hat der „Revolutionäre Aufbau“ nicht die geringste Kritik am Kapitalismus, d.h. Kapital und Lohnabeit, Ware und Tauschwert, Geld usw.
    Einzig die Ausbeutung und Unterdrückung der Werktätigen ist deren Thema.
    (Wahrscheinlich damit sich die Kapitalisten bzw. Reichen und Vermögenden z.B. ihre Swimmungpools mit Champagner füllen können.)

    Wer derart unterwegs ist, braucht wirklich nichts vom „Das Kapital“ von Karl Marx zu wissen.
    Dafür genügen einige Micky-Mouse-Hefte, in denen sich bekanntlich Dagobert Duck am liebsten in seinen Goldstücken gebadet hat.

    Solche Leute haben in der Vergangenheit dem Sozialismus bzw. Kommunismus mehr Schaden zugefügt, als das die Bürgerlichen jemals hätten machen können.

    Grüße
    Michael Hübner

    PS: Diese möchten die Kapitalisten abschaffen, aber nicht den Kapitalismus.
    (Von dem sie sowieso kaum eine Ahnung haben.)

  5. Volker schreibt:

    „Erste Anmerkungen (!) zu einer Kritik des Revisionismus“ – also noch gar keine Kritik? Suchen sie noch, was sie kritisieren wollen?

    „Individualismus statt (!) proletarischer Klassenstandpunkt“ – passt GSP nicht zu dem erhofften Bekenntnis?

    „Verhinderte Revolutionäre oder (!) egoistische Drückeberger?“ – ist es noch gar nicht sicher, was der GSP so Schlimmes darstellt, will und macht? Wie auch immer die Antwort lautet: In jedem Fall ein schlimmer Haufen.

    „Stellung des GSP zur Revolution“ – darauf kommt es also an: ‚Wie hältst du es mit der Revolution?‘ Bist du ein echter oder nur getarnter Revolutionär (warum? was ist dein wahrer Zweck? aha: Individualismus – oh ganz schlimm, denn „dienen“ ist der Zweck! ) Revolutionär?

    Wenn man schon solche Fragen stellt, dann sind Antworten für die Verfasser von „Dem Volke dienen“ völlig uninteresant. Wenn man nur immer die eine Frage wälzt und -in moralisch-pfäffischer Manier – nach einem Bekenntnis sucht, das es gar nicht geben kann, außer dem der Selbstaufgabe, dann ist es völlig überflüssig, sich der Mühe des Verstehens der Artikel des GSPs zu unterziehen. Im Gegenteil: Der moralische Richterstandpunkt ist der Ausgangsstandpunkt und dafür zieht man dann in exegetischer Manier Schriften anderer heran, um den GSP abzukanzeln.

    Ein ignoranter, spiegelfechterischer Zeitvertreib. Und das soll der wahre Standpunkt der rsp. zur Revolution sein?

  6. Marxisten-Leninisten-Maoisten – Entweder eine gelungene Persiflage oder ein Dokument niederschmetternder Peinlichkeit:

    „Es lebe der 200. Jahrestag der Geburt des großen Karl Marx!“

    https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1622280464507341&id=818909851511077

  7. Die Verfasser des Textes können nicht einmal zwischen Wissenschaft und einer Ideologie unterscheiden.
    Einerseits berufen diese sich auf einen „wissenschaftlichen Sozialismus“ und andererseits schreiben sie laufend von einer (proletarischen) Ideologie, die sie vertreten.

    Während in Wirklichkeit eine Ideologie ein Glaubensbekenntnis (vergeichbar mit Religionen) und das Gegenteil von Wissenschaft ist.
    Letztlich ist es Marx ähnlich ergangen wie bereits Jesus.
    Bei beiden haben sich deren AnhängerInnen im Laufe der Zeit in unzähligen Abspaltungen, Gruppierungen und Sekten zerstritten.

    Grüße
    Michael Hübner