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Björn Hendrig: Überfall auf den Iran: Angriffskriege, die man gut finden darf

Von • Juni 30th, 2025 • Kategorie: Allgemein

Björn Hendrig: Überfall auf den Iran: Angriffskriege, die man gut finden darf

Israel torpediert Atomverhandlungen mit dem Iran, die USA bombardieren mit. Unübliche Antworten auf einschlägige Ansichten zum neuen Krieg.

Hört das denn nie auf? Es brennt doch schon genug überall auf der Welt. Und im Nahen Osten ohnehin: Israel macht den Gaza-Streifen dem Erdboden gleich, terrorisiert die palästinensische Bevölkerung nicht nur dort, sondern auch im Westjordanland, bombardiert den Libanon und Syrien.

Offenbar genügt das der israelischen Regierung von Benjamin Netanjahu nicht. Es gibt noch den großen Feind, der eine echte Gegenwehr darstellen könnte – wenn er eines Tages über die überragende Atomwaffe verfügte.

Also muss diesem Feind, Iran, diese Möglichkeit aus der Hand geschlagen werden. An den Erfolg der Wirtschaftssanktionen von Seiten der USA und der EU gegenüber Iran glaubte Israel nie. Verhandlungen verurteilte Jerusalem als Zugeständnis an den Feind, obwohl sie das gleiche Ziel verfolgten: Teheran die Chance zu nehmen, gegen Israel militärisch etwas ausrichten zu können.

Auch die zivile Infrastruktur gehört zerstört. Von der lebt ja der Feind!

„Das ist ja wirklich gefährlich, wenn der Iran die Atombombe hätte“

„Dass Iran Atomwaffen besitzt, sollte verhindert werden“

„Verhandlungen sind der richtige Weg“

„Israel hat den Krieg begonnen. Aber das ist nicht mit Russland zu vergleichen“

„Der Angriff stellt einen Bruch des Völkerrechts dar. Das ist problematisch“

„Wir sind von diesem Regime auch betroffen“

Ein Staat überfällt einen anderen, weil der nicht nach seiner Pfeife tanzt und noch dazu sich sehr wirksame Waffen zulegen will, um seinen Standpunkt behaupten zu können. Auf welche Seite soll man sich als Normalmensch da schlagen? Der tausende Kilometer entfernt eine Menge anderer Sorgen hat, wie er durchs Leben kommt.

Da hilft der Bundeskanzler: Israel mache das „für uns alle“. „Wir“ seien „von diesem Regime auch betroffen“. Damit meint er allerdings nicht, dass der Iran den deutschen Bürgern das Leben schwer macht mit zu wenig Geld am Ende des Monats, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und, wenn es ganz dumm kommt, Kriegsdienst.

Die Gedankenwelt des Kanzlers befindet sich auf einer höheren Ebene. Es geht bei ihm um „Tod und Zerstörung“. Damit meint er jedoch nicht das aktuelle Wirken Israels im Gaza-Streifen, im Westjordanland, in Syrien und im Libanon. Nein, da weiß Friedrich Merz sehr gut zu unterscheiden. „Tod und Zerstörung“ habe der Iran „in die Welt gebracht“.

Nichts für ungut, Herr Bundeskanzler: Das haben die „Mullahs“ sicher nicht erfunden und schon gar nicht zum ersten Mal und als einzige angewendet. Aber als ausgemachter Feind hat der Iran sein Recht verwirkt, davon Gebrauch zu machen.

https://overton-magazin.de/top-story/ueberfall-auf-den-iran-angriffskriege-die-man-gut-finden-darf/

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