contradictio.de

Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

Renate Dillmann: China – ein Lehrstück (Neuauflage)

Von • Mai 24th, 2021 • Kategorie: Allgemein

Renate Dillmann

China – ein Lehrstück
über alten und neuen Imperialismus, einen sozialistischen Gegenentwurf und seine Fehler, die Geburt einer kapitalistischen Gesellschaft und den Aufstieg einer neuen Großmacht

4. aktualisierte und ergänzte Neuausgabe des 2009 im VSA-Verlag erschienenen Buches

China ist ein bemerkenswerter Sonderfall. Ausgerechnet eine von einer Kommunistischen Partei regierte Bauernnation des Ostens macht praktisch wahr, was der Westen seinen in die Freiheit entlassenen Kolonien als Chance einer Teilnahme an der Staatenkonkurrenz des kapitalistischen Weltmarkts verkaufen wollte: China schafft eine wahrhaft nachholende »Entwicklung«, schließt zu den etablierten Nationen auf, wird kapitalistische Weltmacht. Anhänger einer früher antikapitalistisch inspirierten Dritte-Welt-Bewegung können sich heute fragen, ob es das war, wovon sie geträumt haben…

Das Buch geht der Frage nach, wie die 30 Jahre Aufbau des Sozialismus und inzwischen 40 Jahre Kapitalismus eigentlich zusammenpassen, die in China unter derselben KP-Führung auf die Tagesordnung gesetzt und durchgezogen wurden. Wo ist der rote oder weniger rote Faden?

Die zentrale These des Buches: Schon in Theorie und Praxis der KP unter Mao ist die Unterordnung aller sozialistischen Ambitionen unter das Ziel der Befreiung, Einigung und schließlich des Aufbaus einer machtvollen chinesischen Nation grundgelegt. Dieses Ziel wird dann unter Deng und den Nachfolgern weiter verfolgt, mit »kapitalistischen Methoden« vorangetrieben und zu erstaunlichen Erfolgen geführt. Die anschauliche, mit viel Material angereicherte Schilderung und begriffliche Durchdringung führt den Leser durch die Etappen der jüngeren chinesischen Geschichte. Westliche Freunde und Feinde des »Maoismus« werden dabei ebenso kritisch gewürdigt wie die Urteile der bürgerlichen und linken Öffentlichkeit zur heutigen Volksrepublik.

Für die nun vorliegende Neuauflage wurde das Buch um eine Betrachtung der Fortschritte des letzten Jahrzehnts erweitert und ergänzt. Analysiert werden die Entwicklungen der Ökonomie Chinas (Produktivkräfte, Binnenmarkt, Löhne und Sozialversicherungen, Sozialkreditsystem sowie die chinesische Corona-Politik) und die aktuelle chinesische Außenpolitik (Neue Seidenstraße, Aufrüstung, Streit um die Inseln im südostasiatischen Meer). Es folgen einige Überlegungen zur Darstellung Chinas in den deutschen Medien, die in den letzten Jahren immer mehr den Charakter eines Feindbildes angenommen hat, sowie zu den deutschen Linken und ihrer China-Kritik (Stichworte: besonders ausbeuterischer Kapitalismus, besonders repressiver Staat, Uiguren, Hongkong).

Zu bestellen bei: Die Buchmacherei Berlin 2021
https://diebuchmacherei.de/produkt/china-ein-lehrstueck/

Werbeflyer (PDF)

 

Kontakt: https://www.renatedillmann.de/

 

7 Responses »

  1. Renate Dillmann: „China: Besonders üble Ausbeutung, repressiver Staat, Neokolonialismus, Uiguren, Hongkong“

    Ist damit alles gesagt? Versuch einer Versachlichung gegen die weitgehend geschlossene Meinungsfront im Westen, dass China ein besonders schlimmes System ist

    China ist indiskutabel, ein schlimmer Staat. Darin sind sich viele einig – auch Leute, die einiges am deutschen Staat zu kritisieren und politisch ansonsten eher wenig Schnittmengen haben. Linksliberale, Gewerkschaftler, Anarchisten, Grüne und Antifa-Gruppen – sie alle eint die Vorstellung, dass Chinas Kapitalismus extra-ausbeuterisch ist und der chinesische Staat besonders repressiv auftritt. Fallen dann noch die Stichworte „Uiguren“ bzw. „Hongkong“, weiß jeder – auch auf Basis einer ziemlich dürftigen Informationsgrundlage und ohne weitere Auseinandersetzung – Bescheid. Gegen diese ziemlich geschlossene Meinungsfront hier einige abweichende Überlegungen.

    [Renate Dillmann ist Politologin und arbeitet als Journalistin und Dozentin für Sozialpolitik. Soeben ist die Neuauflage ihres Buchs „China – ein Lehrstück für alten und neuen Imperialismus, einen sozialistischen Gegenentwurf und seine Fehler, die Geburt einer kapitalistischen Gesellschaft und den Aufstieg einer neuen Großmacht“ mit aktuellen Ergänzungen erschienen.]

    China als besonders ausbeuterischer Kapitalismus

    China als besonders repressiver Staat

    Das politische System

    Der Zusammenhang von Geschäft und Gewalt in China

    Einige Bemerkungen zu den Uiguren

    China als neo-koloniale oder neo-imperialistische Macht in Afrika

    Hongkong

    „Separatismus“

    https://www.buchkomplizen.de/blog/auslandsbericht/china-besonders-ueble-ausbeutung-repressiver-staat-neokolonialismus-uiguren-hongkong/

  2. Zwei Rezensionen zur Neuauflage des China-Buchs:

    Johannes Schillo: China in der westlichen Öffentlichkeit

    „Gemeinsam gegen China!“ Das vermeldeten einige deutsche Pressekommentare zum neu belebten transatlantischen Verhältnis unter US-Präsident Joe Biden. In der Gewissheit, dass die USA „Alliierte im Ringen um die globale Vorherrschaft“ braucht, ermunterten auch deutsche Jornalist*innen die Politik dazu, sich der neuen Großmachtkonkurrenz zu stellen. Gemeinsam wollen die G-7-Staaten den wachsenden Einfluss Pekings in der Welt bremsen.

    https://mmm.verdi.de/internationales/china-in-der-westlichen-oeffentlichkeit-75221

    und

    Klaus Dallmer: China – Aufstieg eines neuen Imperialismus ?
    Ein Buch versucht eine Analyse

    Um Chinas Rolle in der Welt einschätzen zu können, ist das Verständnis seiner inneren Verfasstheit von großer Bedeutung. Und sind Hoffnungen in Chinas Sozialismus noch gerechtfertigt? Renate Dillmann hat hierzu 2011 eine fundierte Geschichte des nachrevolutionären China vorgelegt, die schon wegen ihres Kenntnisreichtums die Lektüre lohnt. Die Buchmacherei bringt den Band jetzt wieder neu heraus, mit einem aktualisierenden Vorwort der Verfasserin.1

    https://arbeiterpolitik.de/2021/05/china-aufstieg-eines-neuen-imperialismus-ein-buch-versucht-eine-analyse/

  3. Live: Sonntag | 21. November 2021 | 20:00 Uhr

    Renate Dillmann: China – Ein Lehrstück

    99 ZU EINS
    Bei wenig Themen ist es schwieriger an belastbare Informationen zu kommen. Was sind sinnvolle linke Perspektiven auf die Volksrepublik China? Renate Dillmann hat dazu ein sagenhaftes Buch geschrieben das so reich an Informationen ist das wir einen Mehrteiler daraus machen.

    Dies ist Teil 1 von 4!

    https://www.youtube.com/watch?v=5uFHukuSD-k

  4. Ganz am Rande, den Spaß musste ich mir gerade aus Langeweile gönnen – die Kanalinfo von 99 ZU EINS:

    „Beschreibung

    Es steht 99 ZU EINS, eine winzige Minderheit dominiert mit ihren Interessen und ihrer Politik die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung. Das Resultat ist eine immer größer klaffende Ungleichheit zwischen den Wohlhabenden und den Armen dieser Welt.

    Der Name unseres Podcasts, soll auf genau diese Ungleichheit hinweisen. Aber mit dem positiven Spin dass wir in der Mehrheit sind und diese Strukturen aufbrechen können.
    Um die Welt zu verändern in der die Reichen und Mächtigen eben reich und mächtig sind, weil es der Rest nicht ist.“

    Der letzte Satz ist eine schöne Tautologie, die gar keinen Zusammenhang erklärt. Reichtum schafft sich nicht von selbst, ganz geich ob andere arm sind oder nicht.
    Das Konglomerat von „die Reichen und Mächtigen“ lässt überdies noch ganz vergessen, dass politische Herrschaft im Kapitalismus getrennt von der rein ökonomischen Herrschafts-Ermächtigung der Unternehmen ausgeübt wird – und selbst in unzähligen Interessengegensätzen vorliegt.
    Wer bloß die materielle „Ungleichheit“ anprangert, die zu sehr „klaffen“ würde, der will nicht gerade viel an „diesen Strukturen aufbrechen“ oder „die Dinge an der Wurzel packen“.
    Marx dazu in der Kritik des Gothaer Programms:
    „Was ist „gerechte“ Verteilung?

    Behaupten die Bourgeois nicht, daß die heutige Verteilung „gerecht“ ist? Und ist sie in der Tat nicht die einzige „gerechte“ Verteilung auf Grundlage der heutigen Produktionsweise? Werden die ökonomischen Verhältnisse durch Rechtsbegriffe geregelt, oder entspringen nicht umgekehrt die Rechtsverhältnisse aus den ökonomischen? Haben nicht auch die sozialistischen Sektierer die verschiedensten Vorstellungen über „gerechte“ Verteilung?“ (MEW 19, S. 19)

    vgl. auch https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/occupy-wallstreet-gegen-1-uebermacht-profiteure

  5. .@ genre

    Petzgroschen? Was willst du? Wenn, Decker morgen zu Lanz kommen würde, müsstest du dann auch quackern : „ja, Lanz ist aba“

    Grüße

    an die Füße

  6. Gerade entdeckt, dass das neue „Vorwort“ (eher ein ganzes Kapitel, augenscheinlich zum aktuellen Zustand Chinas) nun online downloadbar ist – laut Verlag ist es gedacht für Leser, die eine ältere Auflage gekauft haben:
    https://diebuchmacherei.de/pdf-download/

  7. Diskussion in Bremen (Digital)

    Der Westen entlarvt die Olympiade – in China
    Es geht um die öffentliche Berichterstattung in Deutschland zur die Olympiade.

    Als Diskussinsgrundlage dient der beigelegte Zitatezettel.
    Datum und Uhrzeit: Fr., 11.02.2022 – 18:00
    Ort: Discord:
    Zitate:
    https://www.argudiss.de/sites/default/files/2022-02/China-Olympia-Zi_22-02_0.pdf

    https://www.argudiss.de/index.php/