Protokoll des jour fixe München vom 04.12.2017
Von webmaster • Dez. 12th, 2017 • Kategorie: ProtokolleProtokoll des jour fixe München vom 04.12.2017
Einleitung zum Konkurrenzbuch
Das System der freien Konkurrenz und sein Inhalt“ (GS 3-17)
Einleitung:
„Dass in dieser Welt „Konkurrenz herrscht“, dass sie als Prinzip zwischenmenschlichen Verkehrs allgegenwärtig ist und als ebenso gebieterisches wie anonymes Gesetz das Verhalten moderner Individuen prägt, ist bekannt.
Erstaunlich der Weitblick von Karl Marx, der nicht nur behauptet hat, dass „die Konkurrenz nichts erklärt“. Dem auch aufgefallen ist, dass nicht „das Individuum“ freigesetzt ist in der Konkurrenz, der Schule für selbstbewusste Charaktermasken vorgegebener Verhältnisse.
Der gemeint hat, in den Sachen, um die, den Mitteln, mit denen, den Erfolgskriterien, nach denen in der modernen „Erwerbsgesellschaft“ konkurriert wird, die „innere Natur des Kapitals“ vor sich zu haben, „realisiert als Wechselwirkung der vielen Kapitalien aufeinander“, und für den klar war, dass „die Konkurrenz der Arbeiter unter sich nur eine andere Form der Konkurrenz der Kapitalien“ ist.
Am Ende von Marx’ Ableitung des Kapitals und seiner Kreisläufe bleibt also der Befund, dass die Zwecke, die die verschiedenen ökonomischen Charaktere dieser Produktionsweise selbstbewusst verfolgen, nicht die Gründe sind, aus denen sie so handeln, wie sie das tun, und dass ihre Beweggründe nicht die Zwecke bestimmen, denen sie tatsächlich zuarbeiten – ein Widerspruch, der wenigen zum Vorteil gereicht, bei den vielen den eigenen Nutzen zunichtemacht. Die wissenschaftliche Erklärung der Revenuequellen, von denen sich die Menschen ihre elementaren materiellen Interessen vorgeben lassen, verlangt daher eine Fortsetzung: die Durchführung der Kritik an den herrschenden Interessen und den dazu gehörigen falschen Vorstellungen; die Rückführung des falschen Selbstbewusstseins der nützlichen Opfer des Kapitals auf den wirklichen Inhalt ihrer ökonomischen Abhängigkeit, der in ihren Bemühungen um Gelderwerb, ihrem Mitwirken in der Konkurrenz und den paar Varianten, sich selbst und die Welt zu verstehen, enthalten und zugleich geleugnet ist.
(…)
Auch das ist nicht bloß einer der Dauergegenstände unserer Zeitschrift, sondern wird Gegenstand einer systematischen Erläuterung in Form einer Ableitung, der Natur der Sache gemäß parallel zur Konkurrenz der herrschenden Klasse ums Wachstum ihres Reichtums. Da geht es dann um den theoretischen Nachvollzug der Notwendigkeiten, denen die abhängige Klasse im Kapitalismus so alternativlos unterworfen ist und sich mit so großer Mühe anpasst; also um die Kritik des systematischen Fehlers, den die Opfer des Systems machen; des Fehlers, von dem immerhin der Bestand der herrschenden Produktionsweise mitsamt ihrer politischen Herrschaft abhängt; dessen Überwindung also die einzige Alternative eröffnet, die nicht auf die beständig „revolutionierte“ Fortsetzung – um mit Marx zu reden – „der ganzen Scheiße“ hinausläuft.“
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/system-freien-konkurrenz-sein-inhalt
Protokoll:
„Die „Konkurrenz“-Einleitung hat den Charakter einer ‚Programmatischen Erklärung‘. Aufgezeigt werden soll in der heutigen Diskussion, was das Anliegen der Einleitung ist und wie man diese folglich zu lesen hat.
Wenn man die Konkurrenz erklärt, dann ist man bei der Erklärung der Welt, so wie es sie tatsächlich gibt, also bei dem, wie die Leute die Welt kennen und betreiben und somit auch beim Adressaten wie man ihn vorfindet. Die Einleitung stellt klar, was wir mit unseren theoretischen Erklärungen der Welt wollen und welche praktischen Konsequenzen diese Kritik hat. Diese theoretische und praktische Aufgabenstellung wird anhand von ein paar Argumenten aus der Welt der Konkurrenz erläutert und ins Verhältnis gesetzt zu den 3 „Kapital“-Bänden von Marx, zu unserer Zeitschrift Gegenstandpunkt und zu einigen unserer Ableitungsschriften: Staat und Imperialismus.“ (…)
https://de.gegenstandpunkt.com/jfp/jf-protokolle
https://de.gegenstandpunkt.com/sites/default/files/jf-protokolle/jf171204.pdf
Protokoll:
„Die „Konkurrenz“-Einleitung hat den Charakter einer ‚Programmatischen Erklärung‘. (…)
Wenn man die Konkurrenz erklärt, dann ist man bei der Erklärung der Welt, so wie es sie tatsächlich gibt, also bei dem, wie die Leute die Welt kennen und betreiben und somit auch beim Adressaten wie man ihn vorfindet.
Die Einleitung stellt klar, was wir mit unseren theoretischen Erklärungen der Welt wollen und welche praktischen Konsequenzen diese Kritik hat.“
Einleitung:
„Erstaunlich der Weitblick von Marx, der nicht nur behauptet hat, dass „die Konkurrenz nichts erklärt“. Dem auch aufgefallen ist, dass nicht „das Individuum“ freigesetzt ist in der Konkurrenz, der Schule für selbstbewusste Charaktermasken vorgegebener Verhältnisse. Der gemeint hat, in den Sachen, um die, den Mitteln, mit denen, den Erfolgskriterien, nach denen in der modernen „Erwerbsgesellschaft“ konkurriert wird, die „innere Natur des Kapitals“ vor sich zu haben, „realisiert als Wechselwirkung der vielen Kapitalien aufeinander“, und für den klar war, dass „die Konkurrenz der Arbeiter unter sich nur eine andere Form der Konkurrenz der Kapitalien“ ist.
Den Nachweis hat Marx in seinem Hauptwerk mit der Erklärung der Sache geführt, um die in dieser Gesellschaft konkurriert wird, weil sie das allgemeine Lebensmittel ist: mit der Analyse des Geldes und der Darlegung der darin enthaltenen objektiven Notwendigkeiten, der Verwertung des Kapitals und ihrer Konsequenzen.
Die Erwerbsquellen, die die freien Bürger der modernen Gesellschaft als Mittel ihres Lebensunterhalts handhaben – zuerst: Kapital als Quelle von Zinseinkommen, Entgelt für Arbeit, Rente aus Grundbesitz –, ergeben sich als die Formen, in denen die „innere Natur“ des Kapitals „erscheint“: notwendige Produkte einer Ökonomie, die vollständig entfaltet, was in der Privatmacht des Geldes schon enthalten ist.
Dieses Ergebnis schließt die Kritik des instrumentellen Umgangs der freien Persönlichkeiten mit ihrer jeweiligen Revenuequelle ein: Was die jeweils für ihr Mittel halten, das – mehr oder weniger – gemäß ihren Zwecken funktioniert, ist seiner ökonomischen Natur nach Moment in der Bewegung des Kapitals, ist Teil und Mittel der Vermehrung des Geldes nach eigenen Gesetzen, denen die Konkurrenzsubjekte sich unterwerfen, wenn sie sich bemühen, für sich das Beste daraus zu machen. Wenn die Menschen sich im Interesse ihres Gelderwerbs der Mittel und Fähigkeiten bedienen, die ihnen dafür zur Verfügung stehen, dann bedienen sie tatsächlich mit ihren Bedürfnissen und ihrem gesamten Einsatz Notwendigkeiten des Kapitals. (…)
Die Erklärung der kapitalistischen Produktionsweise mit der Ableitung des bürgerlichen Staates, der Konkurrenz der Nationen und der Schaffung des Weltmarkts fortzusetzen, das stand daher auf Marx’ To-do-Liste; die abzuarbeiten, hat er nicht mehr geschafft. Leider.
Den großen Fehler der kommunistischen und sozialistischen Parteien, in der Staatsgewalt und ihrer Rechtshoheit den Schirmherrn zu sehen, dessen wahrer Beruf und historische Aufgabe es wäre, dem „Faktor Arbeit“ Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und den Proletariern ihr volles Bürgerrecht auf freies Mit-Konkurrieren zu verschaffen: den hat Marx zwar noch kritisiert.
Begangen hat ihn die Arbeiterbewegung trotzdem; und ihre theoretisierenden Repräsentanten haben zu ihrer verkehrten Praxis verkehrte Theorien über den Staat und die internationalen Beziehungen entwickelt, von denen nach einem jahrzehntelangen verkehrten Streit über die Alternative „Reform oder Revolution“ und nach der Selbstaufgabe des zeitweilig erfolgreichen „realen Sozialismus“ gleich gar nichts Bedenkenswertes mehr übrig geblieben ist.
Die wissenschaftliche Lücke ist mit einem Jahrhundert Verspätung zwar ausgefüllt worden.[1] Doch das hat schon damals den in Westeuropa aufgekommenen linken, an Marx interessierten Zeitgeist theoretisch nur wenig korrigiert, am Verfall der einstigen Arbeiterbewegung praktisch nichts geändert und bislang kein öffentlich wahrnehmbares Echo gefunden.
So viel ist klar: Die Erklärung der kapitalistischen Produktionsweise führt nicht nur zu der Feststellung, dass sich Nutznießer und Geschädigte ziemlich sauber scheiden lassen. Sie ist objektiv ein Einspruch gegen die Bereitschaft der Geschädigten, sich mit allem Engagement den Gesetzen dieser Produktionsweise zu unterwerfen, und eine radikale Kritik des Bewusstseins, mit dem sie das tun. (…)
Am Ende von Marx’ Ableitung des Kapitals und seiner Kreisläufe bleibt also der Befund, dass die Zwecke, die die verschiedenen ökonomischen Charaktere dieser Produktionsweise selbstbewusst verfolgen, nicht die Gründe sind, aus denen sie so handeln, wie sie das tun, und dass ihre Beweggründe nicht die Zwecke bestimmen, denen sie tatsächlich zuarbeiten – ein Widerspruch, der wenigen zum Vorteil gereicht, bei den vielen den eigenen Nutzen zunichtemacht.
Die wissenschaftliche Erklärung der Revenuequellen, von denen sich die Menschen ihre elementaren materiellen Interessen vorgeben lassen, verlangt daher eine Fortsetzung: die Durchführung der Kritik an den herrschenden Interessen und den dazu gehörigen falschen Vorstellungen; die Rückführung des falschen Selbstbewusstseins der nützlichen Opfer des Kapitals auf den wirklichen Inhalt ihrer ökonomischen Abhängigkeit, der in ihren Bemühungen um Gelderwerb, ihrem Mitwirken in der Konkurrenz und den paar Varianten, sich selbst und die Welt zu verstehen, enthalten und zugleich geleugnet ist.
In praktischer Hinsicht geboten ist die Realisierung des Einspruchs gegen das Arrangement mit dem System kapitalistischer Ausbeutung der Arbeit, das die Masse der selbstbewusst tätigen Konkurrenzsubjekte tagtäglich hinkriegt.
Auch das: die systematische Erklärung der Welt der Konkurrenz, in der „die innere Natur des Kapitals“ verkehrt erscheint, hat Marx sich vorgenommen und nicht mehr realisiert. Sein Einspruch gegen die prinzipiell affirmative Stellung der Gewerkschaften und Arbeiterparteien zur Lohnarbeiterexistenz, gegen die Entwicklung eines proletarischen Standesinteresses an gerechter Würdigung der Lohnarbeit, gegen den Stolz auf die eigene staatstragende Bedeutung, zu der die Vertreter der Arbeiterbewegung ihre Follower regelrecht erzogen haben, war entschieden genug, ist aber historisch wirkungslos geblieben.
– Sozialdemokratische Reformer haben den praktischen Nachweis geführt, dass ein solches Emanzipationsprogramm mit Unterwerfung unter die Notwendigkeiten der Kapitalverwertung durchaus vereinbar, im kapitalistischen Staat gut zu realisieren und sogar sehr bekömmlich ist für die Produktivität des Kapitals.
– Linke Revolutionäre haben es geschafft, mit der eroberten Staatsgewalt die Kapitalistenklasse und Zwänge wie Sitten der freien Konkurrenz durch ein Planungssystem zu ersetzen, das die Lohnarbeit in ein Dienst- und Vergütungsverhältnis zur höchsten Gewalt überführt, den stolzen Werktätigen damit freilich nicht wirklich genützt hat.
Marx’ theoretische Erben sind mit dem Gegensatz der wissenschaftlichen Erklärung des Kapitals zur systemkonformen Fehldeutung der Erfahrungswelt der Konkurrenzsubjekte auf ihre Art nicht weniger verkehrt verfahren.
– Manche haben der Analyse des Geldes und der Ableitung des Kapitals und seiner Formen eine teleologische Geschichtsdeutung entnommen, so als hätte Marx die Eigenbewegung des Verwertungsprozesses nicht kritisiert, sondern zur Selbstüberwindung „des Systems“ verklärt.
– Kritische Geister, die weder mit der fortdauernden kapitalistischen Realität in Streit geraten noch auf Marx als Autorität in Sachen radikaler Kritik verzichten woll(t)en, sprechen der Kritik der politischen Ökonomie jeden sachlichen Erklärungswert ab und dafür die Qualität einer Denkmethode zu, die es erlaubt, gebietet, ermöglicht oder was auch immer, die ökonomische Welt als historisch gewordene und deswegen veränderbare zu interpretieren.
– Manche Marxologen haben die Erklärung der kapitalistischen Produktionsweise unter die ihnen vertraute Art sozialwissenschaftlicher Theoriebildung subsumiert und als ein Hypothesengebäude aufgefasst, dessen zweifelhafter Realitätsgehalt durch empirische Studien und weiträumige Statistiken zu Profitraten und Kapitalwachstum erst noch zu verifizieren wäre.
– Ganz viele Freunde des theoretischen Lebenswerks von Marx haben sich für dessen Inhalt überhaupt nur unter dem Gesichtspunkt des Woher und Wohin: der von Marx benutzten Quellen und beerbten Vorläufer sowie der Nachwirkungen seines „Denkens“ interessiert.
Nur um die fällige Fortsetzung seiner Kritik, die geplante Fortführung seines wissenschaftlichen Programms hat sich kaum jemand bemüht: nicht um die Einlösung des allgemeinen Resultats der Kapital-Ableitung, dass in den Interessen der Agenten der Produktionsweise, in deren zweckmäßigem Handeln und auch in den dazu zirkulierenden Ideologien die „innere Natur des Kapitals“ in verkehrter Form erscheint, also im „marktwirtschaftlichen“ Treiben dessen Begriff aufzufinden und den Betroffenen selbst klarzumachen ist; schon gar nicht um eine systematische Darlegung, wie die Besitzer und Funktionäre des gesellschaftlichen Reichtums, Kapitalisten und Politiker, zusammen mit ihrem lohnabhängigen Fußvolk, alle aus Eigennutz und in getreuer Wahrnehmung der Erfordernisse ihres jeweiligen Berufs, alles das wirklich machen, was Marx aus dem Begriff des Geldes und den Notwendigkeiten seiner Vermehrung gefolgert hat.
Auch theoretisch bleibt also einiges zu tun – praktisch ohnehin noch alles.
In Sachen Theorie ist das Eine die Daueraufgabe, Klarheit darüber zu stiften, inwiefern das, was sich in der Welt ökonomisch und politisch abspielt, weder Zufall noch Machenschaft, vielmehr die Art und Weise ist, wie der Kapitalismus seinen Gang geht:
– wie das System der Ausbeutung von Mensch und Natur, der Unterwerfung von Arbeit und Reichtum unter die Gesetze der Geldvermehrung, das Marx auf den Begriff gebracht hat, funktioniert;
– wie die souveräne Staatsgewalt das ertragreiche Funktionieren dieses Systems zu ihrer Sache macht und ihr Volk dafür vereinnahmt;
– wie die modernen Staaten das Kapital zu weltweiter Konkurrenz ermächtigen und gegeneinander um das Regime darüber und den Nutzen daraus konkurrieren.
Denn die Welt von Geschäft und Gewalt, die so ihren Gang geht, ist voll mit interessierten Deutungen dessen, was sie anrichtet: konkurrierenden Interpretationen vom Standpunkt konkurrierender bis gegeneinander feindlicher Interessen aus.
Um sich dieser Konkurrenz der Interpretationen zu entziehen, also der real existierenden Konkurrenz der herrschenden Interessen die geistige Gefolgschaft zu kündigen und sich mit den herrschenden Selbstverständlichkeiten anzulegen, braucht es permanent richtige Argumente. Um die bemüht sich seit 1992 die Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt – man soll wenigstens nachlesen können, warum das Weltgeschehen keine Parteinahme verdient, schon gar nicht vom Standpunkt derer, die in diesem Geschehen für die Rolle der unentbehrlichen nützlichen Idioten vorgesehen sind.
Der theoretischen Sicherheit in diesem auf Dauer – und auf praktische Relevanz – angelegten Bemühen ist das Unternehmen gewidmet, im Anschluss an die Ableitung des Kapitals, des bürgerlichen Staates, des modernen Imperialismus sowie der Errungenschaften des Finanzgewerbes und des Weltmarkts systematisch darzulegen, welche Notwendigkeiten die Akteure einer Welt ins Werk setzen, in der „Konkurrenz herrscht“, und mit welcher eigenen Logik sie das tun.“
Noch passend etwas zum Thema „Ausbeutung“:
Was wäre eigentlich, wenn die Produktionsmittel bzw. Betriebe den Werktätigen selbst gehören würden (z.B. in Form von Genossenschaften, Aktiengesellschaften usw.), diese allerdings weiterhin im Rahmen einer Marktwirtschaft tätig werden?
(Ähnlich wie im früheren jugoslawischen „Arbeiter-Selbstverwaltungs-Sozialismus“, bei dem – anders als im damaligen sog. Realsozialismus – nicht der Staat, sondern die ArbeiterInnen die Eigentümer der Betriebe waren.)
Da würde sich kaum etwas ändern, auch ohne „Ausbeuter“.
Kapitalismus bleibt nunmal Kapitalismus, weitgehend egal wer es macht.
(Ob private Kapitalisten, der Staat oder auch die ArbeiterInnen selbst.)
Grüße
Michael Hübner
Noch ergänzend:
Was übrigens relativ einfach nachprüfbar ist, da zumindest die größeren Unternehmen (meist Aktiengesellschaften) bzw. Konzerne gesetzlich verpflichtet sind, die Bilanzen zu veröffentlichen.
(Zumal auch die Gewinnauszahlungen kein Geheimnis sind.)
Würden die ausgeschütteten Gewinne anstatt an die bisherigen Anteilseigner an die Werktätigen ausbezahlt, käme für jeden eine Art 13. (in sehr guten Jahren 14.) Monatsgehalt heraus, während ansonsten alles weitgehend beim Alten bliebe.
(Umgerechnet auf die werktätige Bevölkerung wäre es allenfalls ein „Tropfen auf dem heißen Stein“, d.h. anstatt z.B. einiger Luxus-Yachten usw. gäbe es für jeden ein Schlauchboot.)
Dafür lohnt sich keine Revolution.
(Das war der falsche Gedanke, an dem die bisherige „tradionelle Linke“ letztlich gescheitert ist.)
Um wirklich etwas zu verändern, bräuchte es ein völlig anderes Wirtschaftssystem (welches das genaue Gegenteil des Kapitalismus ist), in dem nicht mehr für die Vermehrung des Kapitals bzw. kapitalistischen Eigentums (weitgehend egal, wem das gehört), sondern für die Befriedigung der gesellschaftlichen Bedürfnisse produziert wird.
Nicht wer kassiert ist entscheidend, sondern welchen Sinn und Zweck eine Ökonomie hat.
Grüße
Michael Hübner
Protokoll des Jour fixe vom 08.01.2018
Fortsetzung: Konkurrenz der Kapitalisten
– Einleitung Das System der freien Konkurrenz und sein Inhalt“ (GS 3-17)
Als Nachtrag zur Diskussion vom letzten Mal sollen die paar Argumente aus den beiden ersten Punkten der Einleitung nochmal ausgeführt werden. Dabei ist festzuhalten, dass an dieser Stelle noch gar keine Schlüsse gezogen werden, sondern auf jedermann Bekanntes rekurriert wird.
In dieser Welt „herrscht Konkurrenz“ als allgemeines Prinzip des zwischenmenschlichen Verkehrs, das allgegenwärtig ist, in dem jeder sich bewegt und dem er gehorcht, egal, worum es ihm jeweils geht und mit welchen Mitteln er sich darin bewährt. Dieses Prinzip ist gesellschaftlich so durchgesetzt und selbstverständlich, dass es als etwas Menschennatürliches aufgefasst wird. Der Inhalt davon ist die Freiheit und damit auch der Auftrag, sich in einer Welt von Hierarchien gegen andere durchzusetzen. Und zu dieser Freiheit gehört ein ganzes System von Regeln und Zwängen, auch Einwänden und Kritik. Es handelt sich um das allgemeine methodische Prinzip, wie Leute in der Gesellschaft miteinander umgehen.
In welchem Verhältnis stehen nun diese Aussagen zu den Erklärungen von Marx? …
https://de.gegenstandpunkt.com/sites/default/files/jf-protokolle/jf180108.pdf
Noch eine Bemerkung zu den Erklärungen des GSP:
Zumindest früher gab es ‚mal den Standpunkt, daß „der kapitalistische Reichtum nicht falsch verteilt, sondern der kapitalistische Reichtum falsch ist“. (Zitat Freerk Huisken.)
Mit der kapitalistischen Ausbeutung allein ist die zunehmende kapitalistische Misere bzw. Verarmung der meisten Lohnabhängigen nicht zu erklären.
(Ansonsten bräuchte es nur eine radikale Umverteilung – bis hin zur Enteignung der Kapitalisten bzw. Reichen und Vermögenden ähnlich wie im damaligen Realsozialismus bzw. dem früheren jugoslawischen „Arbeiterselbstverwaltungs-Sozialismus“, während ansonsten alles weitgehend beim Alten bleiben könnte.)
Eine kapitalistische Krise scheint es für den GSP – nicht viel anders als z.B. für Merkel und Co. – nicht mehr zu geben.
Überzeugend ist das jedenfalls nicht.
Grüße
Michael Hübner
Lesetipp zur Krise
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/weltkapitalismus-krisenmodus
Hallo Someone,
Danke für den Lesetipp, dem ich im wesentlichen zustimme.
(Allerdings mit der Einschränkung, daß ich in der spätestens seit 2008 offensichtlich gewordenen und sich seitdem weiter verschärfenden Finanz- und Weltwirtschaftskrise keine vorübergehende, sondern die finale Krise des Kapitalismus sehe, aus der es innerhalb der bestehenden Verhältnisse keinen Ausweg mehr gibt und die deshalb zwangsläufig in einem 3.Weltkrieg endet, siehe Trump usw.)
Dennoch halte ich es für falsch, die Kritik am Kapitalismus weitgehend auf die (unbestreitbare) Ausbeutung zu reduzieren, was auch der GSP oftmals macht.
Vielmehr denke ich, daß innerhalb der engen bzw. bornierten kapitalistischen Verhältnisse eine materielle Reichtumsentfaltung (die nötig wäre, um „Wohlstand für alle“ schaffen zu können) gar nicht möglich ist.
Auch dann nicht, wenn die Ausbeutung abgeschafft wäre, allerdings weiterhin im kapitalistischen Rahmen gewirtschaftet werden würde, wie z.B. im damaligen Realsozialismus oder auch im früheren jugoslawischen „Arbeiterselbstverwaltungs-Sozialismus“, was beides keine wesentliche Verbesserung für die Werktätigen brachte.
Um wirklich etwas zu verändern, bräuchte es ein völlig anderes Wirtschaftssystem.
Grüße
Michael Hübner
Und noch ein zusätzlicher Lesetipp
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/leserbrief-kritik-statt-alternativen
Hallo Someone,
klar ergibt sich aus einer Kritik (falls diese konsequent zu Ende gedacht wird) meist bereits weitgehend die Lösung bzw. was richtig wäre.
(Insofern ist an dem Einwand des GSP, daß Leute, die nach einer Alternative fragen, die Kritik anscheinend nicht wirklich verstanden bzw. begriffen haben, schon etwas daran.
Allerdings sollte von den meisten heutigen Menschen intellektuell nicht zuviel erwartet werden.)
Wer z.B. den abstrakten Reichtum kritisiert, wird kaum eine Geldwirtschaft machen wollen.
Und wer meint, daß die Ausbeutung die Wurzel allen Übels ist, wird diese, aber nicht den Kapitalismus abschaffen wollen usw.
(Ähnlich wie die Protestanten bewiesen haben, daß Kirche auch ohne einen Papst und Bischöfe geht, hat die „traditionelle Linke“ gezeigt, daß es für einen Kapitalismus keine Kapitalisten braucht.
Vor allem nach dem 2.Weltkrieg gab es bekanntlich auch hierzulande etliche Staatsbetriebe, während die Verstaatlichung der Industrie besonders in Krisenzeiten eine klassische sozialdemokratische Forderung ist, von der seit 2008 auch bereits wieder mehrmals Gebrauch gemacht wurde, siehe z.B. Hypo-Real-Estate bzw. Commerzbank sowie einige andere Unternehmen.)
Die größte (und wahrscheinlich letztlich unüberwindbare) Schwierigkeit sehe ich allerdings darin, daß sich die allermeisten heutigen Menschen eine andere Welt als die kapitalistische gar nicht mehr vorstellen können.
(Weshalb die Ansätze, einen Ausweg aus der zunehmenden Misere zu finden, in der Regel den kapitalistischen Rahmen nicht verlassen – siehe z.B. BGE usw., sondern allenfalls in Richtung „Umverteilung“ gehen.
Was natürlich zum Scheitern verurteilt ist.
Schließlich ist der kapitalistische Reichtum nicht falsch verteilt, sondern als solcher falsch.
Doch mit dieser Einsicht ist bekanntlich bereits früher Karl Marx noch zu Lebzeiten weitgehend gescheitert, während die damalige sog. Arbeiterbewegung auch in ihrer radikalsten Ausführung einen anderen Weg gegangen ist.
Während es nicht den geringsten Hinweis gibt, warum die meisten Menschen zukünftig klüger werden sollten.
Zwar keine guten Aussichten, aber dennoch wahr.)
Grüße
Michael Hübner
Ob man klug wird, bzw. wie das die Menschheit in Zukunft bewerkstellige – darüber lässt sich kaum ein theoretisches Urteil fällen.
Wie und wozu der einzelne seinen Verstand gebraucht, – darüber allerdings schon …
„Der Mensch bedient sich seiner körperlichen Voraussetzungen, macht sie zu seinem Mittel. Er lernt, sie zu gebrauchen (er muss dies ja auch erst lernen); und zwar für Zwecke, die ihnen bestimmt nicht von vornherein einbeschrieben sind. Er bildet durch ihren Gebrauch seine Fähigkeiten aus und erweitert sie. Es mag sein, dass die Analogie zum Muskelapparat irgendwo an ihre Grenzen stößt, aber so weit reicht sie jedenfalls schon noch, dass der Mensch nicht nur seine Muskeln und Sprechwerkzeuge, sondern auch sein Hirn trainieren kann. Sicher, hier liegt – offensichtlich – ein anderes Verhältnis vor als das, welches der Mensch zu Schraubenziehern oder Küchengeräten einnimmt: Weder hat man es beim Hirn mit einem vom tätigen Subjekt getrennt existierenden Mittel zu tun – eine Vorstellung, die übrigens schon auf die äußeren Gliedmaßen nicht gut passt – noch mit einem Subjekt, das dieses Mittel bewusst oder gar in Kenntnis seiner Funktionsweise handhabt. Aber soll man deshalb bestreiten, dass der Mensch mit seinem Hirn denkt?“
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/geist-gehirn
Hallo Someone,
Deine Erwiderung liest sich zwar intelligent, hat aber mit der Wirklichkeit bzw. Praxis wenig zu tun.
Deshalb möchte ich diese wie folgt beantworten.
Ähnlich wie der Kapitalismus (der bekanntlich ohne eine ständige Expansion bzw. Wachstum auf Dauer nicht existieren kann) eine äußere Schranke hat (die spätestens dann erreicht ist, wenn der Weltmarkt vollendet bzw. die Welt weitgehend kapitalisiert ist und was sich wiederum in einem mangelnden bzw. gar fehlenden allgemeinen kapitalistischen Wachstum bemerkbar macht), scheint es auch eine innere (vor allem gedankliche bzw. emotionale) Schranke zu geben, die von den meisten heutigen Menschen kaum zu üerwinden ist.
Was sich z.B. auch in den Publikationen bzw. Vorträgen und anschließenden Diskussionen des GSP zeigt, die von den meisten Menschen – oftmals zur Verwunderung der Referenten – kaum verstanden werden.
Was weniger damit zu tun hat, daß diese sonderlich schwierig wären.
Sondern vielmehr damit, daß die kapitalistische bzw. bürgerliche Welt buchstäblich „auf dem Kopf“ steht und das genaue Gegenteil von dem was läuft richtig wäre.
Was allerdings ein radikales Umdenken erfordern würde, was den meisten Menschen (außer vielleicht einigen wenigen sog. Intellektuellen, die es sich leisten können, sich ausgiebig mit solchen Themen zu beschäftigen) zumal angesichts des Alltags sehr schwer fällt.
(Und sogar kontraproduktiv bei dessen Bewältigung wäre.)
Deshalb halte ich den voluntaristischen Standpunkt des GSP, daß das alles nur eine Frage des Willens sei, für realitätsfern bzw. weltfremd.
(Einmal abgesehen davon, daß sich der GSP in einigen „tragenden Säulen“ seiner Theorie schlichtweg täuscht.
So attestieren diese z.B. dem Kapitalismus – nicht viel anders als die meisten Bürgerlichen – dem Kapitalismus eine Art „ewiges Leben“ und sehen darin – ähnlich wie die Buddhisten – eine „Wiederkehr des Immergleichen“, was nur durch eine bewußte Aktion der „Arbeiterklasse“ beendet werden könnte.
Obwohl sich in Wirklichkeit der Kapitalismus dynamisch entwickelt und verschiedene Stadien durchläuft, auch wenn dieser „im Kern“ weitgehend derselbe geblieben ist usw.)
Da waren selbst Lenin und die Seinen etwas klüger (obwohl diese ansonsten von Ökonomie wenig Ahnung hatten), die zumindest bemerkt haben, daß erstmal das alte bisherige weitgehend zusammenbrechen bzw. verschwinden muß (auf das sie selbst allerdings wenig Einfluß haben), bevor etwas Neues entstehen kann und sie eine Chance haben, was sich mit dem 1.Weltkrieg weitgehend von selbst ergeben hat.
Jedenfalls haben wir heute die paradoxe Situation, daß die „kapitalismus-kritische Linke“ zunehmend ausstirbt und es genau dann, wenn es eine sozialistische bzw. kommunistische Bewegung am dringensten bräuchte (was spätestens nach dem 3.Weltkrieg der Fall ist), eine solche voraussichtlich nicht mehr gibt.
Grüße
Michael Hübner
schau, hübner, du hast immer nur, und immer nur die gleichen antworten…du fragst nie und nirgens…
huisken fragt http://www.fhuisken.de/VilligstNachlese-a
Noch ergänzend:
Ener der größten Fehler des GSP war m.E., daß sich dieser wahrscheinlich deshalb, da sich die frühere „Marxistische Gruppe“ mit ihrer damaligen Prognose „Der Westen will den Krieg“ einmal „die Finger verbrannt“ hat, seitdem jeglicher Prognosen einer voraussichtlichen Zukunft enthält.
(Obwohl die damalige Selbstauflösung einer Macht wie der Sowjetunion tatsächlich die berühmte Ausnahme von der Regel war, die sich sicherlich nicht mehr wiederholt.)
Mit dem Ergebnis, daß dieser seitdem weitgehend „im Nebel tappt“ und keine Perspektive mehr hat.
Obwohl gerade das die Stärke von Marxisten sein sollte, die immerhin behaupten, den Kapitalismus weitgehend zu durchschauen und deshalb auch in der Lage sein müßten, weitergehende Analysen zu machen.
Ansonsten ist die Theorie nur noch eine Art Selbstzweck, die vielleicht noch für einige Intellektuelle interessant ist, aber ansonsten kaum noch einen praktischen „Nährwert“ hat.
Grüße
Michael Hübner
Nur noch ein Beispiel:
Wer sich z.B. das Programm von Trump und den Seinen (als auch anderer kapitalistischen Mächte wie z.B. Russland und China bzw. der EU usw.) einmal etwas näher ansieht, braucht (zumal angesichts der sich weiter verschärfenden Finanz- und Weltwirtschaftskrise, die keineswegs überwunden ist) wirklich nicht mehr viel Wissen, um zu bemerken, wie das zwangsläufig endet.
Stattdessen werden beinahe allen (meist kleinbürgerlichen) Spinnereien wie z.B. dem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ nachgelaufen, das sowieso keine Aussicht hat, jemals verwirklicht zu werden.
(Zumindest nicht derart, wie sich das dessen BefürworterInnen vorstellen.)
Als ob es vor allem heutzutage nicht weitaus wichtigere Themen gäbe.
Hallo Someone,
was mir an Deinen obigen Ausführungen noch aufgefallen und keineswegs böse oder sonstwas gemeint ist:
Anscheinend vertrittst Du den Standpunkt, daß die Zukunft weitgehend offen und letztlich alles möglich sei.
(Ähnlich wie die frühere Toyota-Werbung.)
Was schlichtweg nicht stimmt.
So hätten z.B. unsere Vorfahren (Neandertaler bzw. der „homo erectus“) wahrscheinlich selbst beim besten Willen keine Computer herstellen können.
Schlichtweg deshalb, da damals die nötigen Voraussetzungen nicht vorhanden waren.
Und auch die heutigen Menschen, d.h. der „homo sapiens“, scheint an Grenzen zu stoßen und kaum mehr in der Lage zu sein, die Komplexität der heutigen Welt wirklich zu verstehen bzw. zu begreifen.
(Was sich u.a. auch darin zeigt, daß es kaum ein Thema gibt, in dem diese sich einig wären, auch nicht unter „Linken“.)
Während die meisten vor allem heutzutage derart mit dem alltäglichen „Kampf ums Dasein“ beschäftigt sind, daß kaum noch Energie und Zeit bleibt, sich auch noch mit weitergehenden ökonomischen und gesellschaftlichen Themen zu beschäftigen.
(Zumal die bürgerliche Gesellschaft bekanntlich den Irrsinn auf die Spitze getrieben hat und nicht die Produktivität der Arbeit das Maß des materiellen Reichtums ist – was richtig wäre, sondern die menschliche Arbeit als solche das Maß des kapitalistischen Reichtums ist, von dem die gesamte Gesellschaft abhängt.
Mit der Folge, daß zunehmend mehr Menschen ihre bisherige Existenz verlieren bzw. in prekären Verhältnissen leben, während diejenigen, die noch Arbeit bzw. ein Einkommen haben, laufend mehr arbeiten müssen.)
Vor allem Marxisten, die meist Wert darauf legen, keine Idealisten, sondern Materialisten bzw. Realisten zu sein, sollten versuchen, auf dem „Boden der Tatsachen“ zu bleiben.
Grüße
Michael Hübner
An Janna und Deinem „Link“:
Anscheinend hat Freerk Huisken versucht, mit Leuten, die innerhalb der bestehenden Verhältnisse etwas zum Besseren verändern möchten, ins Gespräch zu kommen.
(Was offensichtlich kläglich gescheitert ist.)
Für solche Menschen ist eine „marxistische Systemkritik“ wirklich keine Hilfe, zumal diese inzwischen derart marginalisiert und gar nicht absehbar ist, ob diese jemals praktisch wirksam wird.
An den Webmaster:checkMein ursprünglicher Kommentar Nr. 13 könnte gelöscht werden, da dieser anscheinend zweimal erschienen ist bzw. durch den ergänzenden Kommentar Nr. 14 ersetzt wurde.
Ansonsten Danke für die Bemühungen.
„So hätten z.B. unsere Vorfahren (Neandertaler bzw. der „homo erectus“) wahrscheinlich selbst beim besten Willen keine Computer herstellen können.
Schlichtweg deshalb, da damals die nötigen Voraussetzungen nicht vorhanden waren.“
Ächt jetzt? Und dass dein Kommentar zweimal erschienen ist,
scheint mir eine ziemliche Untertreibung.
Du schreibst doch immer nur auf, dass Krise sei, der Kapitalismus damit final zu Ende sei,
Weltkrieg 3 werde furchtbar, aber außer dir merke es keiner.
Da ist ja sogar der „Wachturm“ der Zeugen Jehovas noch informativer.
Hallo Genervt,
um nicht als „Besser-Wisser“ dazustehen, der zwar das eine oder andere kritisiert, aber selbst nichts zu bieten hat, abschließend noch folgende Bemerkung:
Es braucht schon eine gehörige Portion Größenwahn (der sich meist umgekehrt proportional zu den eigenen Möglichkeiten verhält), wenn einige wenige Menschen meinen, die Gesellschaft (wenn nicht gar die Welt) mehr oder weniger ad hoc verändern zu können.
Um eine sozialistische bzw. gar kommunistische Bewegung aufzubauen (die diesen Namen verdient, was bislang offensichtlich nicht der Fall war, während alle bisherigen Versuche – zuletzt bei den sog. Realsozialisten – weitgehend „im Sande verlaufen“ sind), bräuchte es voraussichtlich Generationen, bis sich im Laufe der Zeit zunehmend mehr Menschen finden, die das für richtig halten.
Das wäre m.E. eine realistische Einschätzung der Lage, in der wir uns befinden.
Während sich heutzutage z.B. die „Rechten“ und andere vermeintliche „Heilsbringer“ (wie Esoteriker usw.) klar leichter tun.
Allerdings sind diese früher oder später allesamt zum Scheitern verurteilt, was bereits heute absehbar ist.
Und genau darin läge die Chance einer zukünftigen „linken“ Bewegung.
Doch anscheinend ist auch bei Dir – wie bei den meisten sog. Alt-Linken – „Hopfen und Malz“ verloren.
Grüße
Michael Hübner
Kritik – wie geht das?
Zur demokratischen Kultur gehört es, dass Bürger laufend nicht nur privat, sondern auch öffentlich Kritik üben, unablässig eine bessere Welt vermissen und fordern. Die stellt sich deshalb aber nicht ein, was zur Folge hat, dass ein ansehnliches Standardrepertoire von Beschwerden fortlebt. (…)
In einem freien Land wird Kritik nicht gefürchtet und schon gar nicht unterbunden. An freie Bürger, selbst an die vorwitzige Jugend ergeht sogar der Rat, kritisch zu sein. Und dieser Rat wird auch befolgt, so dass lauter „selbstbewusste“ Persönlichkeiten herumlaufen, die ihr „kritisches Bewusstsein“ demonstrieren und eine garantiert „eigene“ Meinung haben, wenn sie Gott und die Welt begutachten. (…)
Mit ihrem falsch gestrickten Einspruchs- und Beschwerdewesen bilden die Bürger an sich den Willen aus, der sie zum perfekten Mitmacher qualifiziert – bei allem, was ihnen so missfällt.
1. Vom Motiv der Kritik und seinen Konsequenzen
2. Der Irrweg moralischer Kritik
– Betroffenheit als Argument
– Die Ideale des Gemeinwesens als Maßstab der Kritik
3. Von einer Veranstaltung namens „konstruktive Kritik“
4. Die Kunst der Antikritik
– Die Blamage jeglicher Kritik am Maßstab der „Realität“ (…)
Schlagendster Einwand ist der Hinweis, dass es überhaupt nichts bringt und nichts taugt, bloß zu kritisieren. Geradezu zum bedingten Reflex verfestigt hat sich die Aufforderung an jeglichen Kritiker, doch bitte anzugeben, wie er denn die Dinge, die ihn unzufrieden stimmen, besser zu erledigen gedächte und was er denn an alternativen Maßnahmen auf Lager hätte, wenn schon die tatsächlich getroffenen ihm nicht passen. Noch der letzte meinungsumfragte Passant ist jederzeit bereit, Leuten, die irgendetwas nicht so gut oder auch nur so selbstverständlich finden wie er, die Frage Was wollt ihr denn? entgegenzuschmettern. Damit ist auf alle Fälle festgeschrieben, dass nur solche Kritik Gehör verdient, die für die kritisierte Sache prinzipiell Partei ergreift, den Standpunkt ihrer verantwortungsvollen Verwaltung einnimmt, die Welt also aus dem Blickwinkel des Regimes über sie begutachtet und allein unter dem Aspekt verbesserungsbedürftig findet. Dabei ist es im Übrigen völlig gleichgültig, ob mit der Nachfrage nach Alternativen konstruktive Verbesserungsvorschläge gefordert oder schon vorgetragene ignoriert werden: Auf Streit über und Einigung in der Sache ist sie ohnehin nicht berechnet; eine Antwort ist weder bezweckt noch wird sie abgewartet. Ausgedrückt wird vielmehr die Gewissheit, dass es, was auch immer – jedenfalls was zu den „herrschenden Verhältnissen“ gehört –, anders als so, wie es ist, nicht zu haben, Kritik daran also sinnlos ist.
https://www.gegenstandpunkt.com/artikel/kritik-geht
Einige Positionen linker Moralität (z.B. Adornos Spruch „Es gibt kein wahres Leben im Falschen“) werden hier von Freerk Huisken kritisch untersucht …
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prin0208.html
Hallo Someone,
bist Du eigentlich ein Mensch oder ein (mehr oder weniger automatisierter) sog. Robot?
Du sendest Hinweise (vermutlich als Antwort) auf Veröffentlichungen des GSP (die mir übrigens meist bereits bekannt sind), die oftmals mit dem Thema kaum etwas zu tun haben.
Eine Kommunikation setzt schon voraus, zumindest zu versuchen, den anderen zu verstehen.
Auch, wenn man dessen Ansichten vielleicht nicht teilt.
Ansonsten macht das keinen Sinn.
So wüßte ich z.B. nicht, was einen meinen Ausführungen bzw. meiner Kritik moralisch ist usw.
Vielmehr bin ich mir sicher, daß die kapitalistische bzw. bürgerliche Gesellschaft kaum noch eine Zukunft hat und sich demnächst im Rahmen eines 3.Weltkriegs weitgehend selbst zerstört bzw. von selbst erübrigt.
Was m.E. berücksichtigt werden sollte.
Anstatt weiterhin Illusionen nachzulaufen, bis der letzte „Linke“ das Licht ausmacht.
Grüße
Michael Hübner
Die Antwort ist längst erfolgt und dir also längst bekannt gemacht worden:
http://www.contradictio.de/blog/archives/4345#comment-3399
Und bevor dir selber das Licht ausgeht,
– Lesen kann auch mal von Nutzen sein!
Hallo Someone,
mit dem dogmatischen Verweis auf eine Antwort ist der Streit nicht zu lösen.
(Genausogut hättest Du übrigens auf meine Antwort verweisen können, während von meinen Einwänden kein einziges widerlegt wurde.)
Und falls das tatsächlich so wäre, wie „Dr. Kritikus“ meint, fragt sich zumindest noch eines.
Wo plötzlich die ganzen „Rechten“ bzw. Neo-Nazis herkommen, die inzwischen beinahe weltweit auf dem Vormarsch sind und nur in kapitalistischen Krisenzeiten eine wirkliche Chance haben.
Nach einem kapitalistischen „Happy End“ bzw. „business as usual“ sieht das jedenfalls nicht aus.
Da scheinen selbst die bürgerlichen sog. Wirtschafts-Eliten, die sich demnächst erneut im schweizerischen Davos treffen, etwas klüger zu sein.
Nach Umfragen sehen diese mehrheitlich die Zukunft alles andere als rosig.
Grüße
Michael Hübner
Vielleicht noch abschließend:
Aber lassen wir das `mal, vor allem auch aus zeitlichen Gründen.
Schließlich sehe ich meine Aufgabe nicht darin, andere „zwangszubeglücken“, was auch absurd wäre.
Und wer meint, daß ich falsch und er bzw. sie oder jemand anders richtig liegt, muß sowieso einen anderen Weg gehen bzw. etwas anderes machen.
Mir ist das genauso Recht, da letztlich nur jeder Mensch selbst entscheiden kann, was er bzw. sie für richtig hält.
Deshalb bin ich niemand böse oder sonstwas.
Grüße
Michael Hübner
Ich bitte darum, die Links zu überprüfen, und sie im Text zu verbergen
Warum die Politisierung der Rechten derzeit erfolgreich ist, warum sie anderen den Rang ablaufen, warum es ihnen sogar gelingt, Nicht-Wähler zu mobilisieren, hat – stimmt schon – mit der gegenwärtigen Situation einer weltwirtschaftlichen Krisenkonkurrenz zu tun.
Überlegungen dazu machte Peter Decker nicht nur in den beiden letzten Teilen seines Vortrages über den Rechtsruck im Dezember 2016 deutlich:
https://www.argudiss.de/sites/default/files/doku/teilaufnahmen%28mp3%29/rechtsruck_nbg_1016_05.mp3
https://www.argudiss.de/sites/default/files/doku/teilaufnahmen%28mp3%29/rechtsruck_nbg_1016_06.mp3
… sondern auch im gesamten Vortrag
Rechtsruck in Deutschland und Europa
https://www.argudiss.de/rechtsruck-deutschland-europa-0
Hallo Someone,
die Sache ist doch die:
Der Kapitalismus bricht nicht einfach zusammen.
Vielmehr ist offensichtlich, daß der globale „kapitalistische Kuchen“ nicht mehr wirklich wächst (mangelndes bzw. gar fehlendes allgemeines kapitalistisches Wachstum) bzw. sich sogar zunehmend verkleinert, warum sich die Konkurrenz (sowohl zwischen den Kapitalien als auch zwischen den Staaten) um die verbliebenen Anteile zunehmend verschärft.
Was wiederum (den schon vorher vorhandenen) Nationalismus enorm befördert.
Während Peter Decker (ergänzend zu Deinen „Links“) in einem früheren Vortrag mit dem Thema „Krise, Krisenkonkurrenz, Gewaltkonkurrenz, Krieg“ die Zusammenhänge zwischen einer kapitalistischen Krise und Krieg trefflich erklärt hat.
Und nichts anderes erleben wir derzeit, allen voran die USA mit Trump und den Seinen.
Nur frage ich mich, warum es anscheinend auch in GSP-Kreisen derart schwerfällt, einen Schritt weiter zu denken.
Grüße
Michael Hübner
Übrigens:
Eine ähnlich Lage hatten wir bereits einmal in den 1980er-Jahren, als der Kapitalismus (der ohne eine laufende Expansion bzw. Wachstum auf Dauer nicht existieren kann) an seine Schranke gestoßen ist.
Mit der Folge einer zunehmend aggressiver werdenden USA unter Ronald Reagan (während Trump eine Art Ronald Reagan 2.0 ist) mit einer massiven militärischen Aufrüstung bis hin zu SDI usw.
Was allerdings damals ohne einen erneuten Weltkrieg (der allerdings von Reagan bereits angekündigt war) überwunden werden konnte, nachdem sich das „realsozialistische Lager“ bzw. der Osten selbst auflöste, was dem Kapitalismus erneute Wachstumsmöglichkeiten eröffnete.
Diese Möglichkeit gibt es heute, wo der Weltmarkt weitgehend vollendet bzw. die Welt vollständig kapitalisiert ist, nicht mehr.
Noch ergänzend:
Auch, wenn es derzeit noch mehr oder weniger gelungen ist, mit Billionen von staatlichen Geldern der Notenbanken die Folgen der (finalen) Finanz- und Weltwirtschaftskrise etwas „abzufedern“.
Was allerdings auf Dauer keine Lösung ist.
Diese befördert den Nationalismus natürlich nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ, d.h. indem sich zunehmend mehr Menschen weltweit radikalisieren.
Allerdings bekanntlich weniger nach „links“, sondern vielmehr nach „rechts“.
(Während es kaum noch eine nennenswerte „linke“ Bewegung gibt, die dem etwas entgegensetzen könnte.
Was die eigentliche Tragödie ist.)
Grüße
Michael Hübner
dito 16
28.04.2016 19:29
Re: Neuartige „Endsieg“-Propaganda in Deutschland
Der Begriff ist, folkloristisch gesagt, „Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie“. Ein Subjektwechsel. Das angenommene, nationale WIR der Ausrufer, selbstbestallten Herolde, Plakatekleber und Mob-Einheizer der Nation weicht einem angenommenen Kollektiv der intellektuellen Ratten, die das sinkende Schiff verlassen, um den Kahn zu entern, den sie am Horizont erscheinen sahen. Good Bye Merkle, HEIL Killary. Niederlagen werden als verpasste Siege verhandelt, um unter derselben Fahne neuen Herren dienen zu können.
Dieselbe Bewegung lag der „Endsieg“propaganda nach Stalingrad zugrunde. Alle wußten, daß der Krieg verloren war, obwohl nicht jeder sich diese Rechenschaft legte. „Endsieg“ stand für eine bestandserhaltende Kapitulation und das hieß bei den gegebenen Kräfteverhältnissen: Alles, wirklich alles mußte kaputtgeschlagen sein, damit die Speichellecker der Nation hoffen konnten, im Dienste der erwarteten neuen Herren aus Übersee von vorne beginnen zu dürfen.
Übrigens muß diese Überlegung nicht auf Pomrehn persönlich treffen, sein merkwürdiger Artikel fügt sich nur in diese Kultur. Ein Haus weiter können wir folgendes aktuelle Beispiel besichtigen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-eu-trickst-bei-kriterien-fuer-visa-freiheit-a-1089787.html
Was ändert es am Türkei-Deal, ob die Visa-Pflicht im Juni oder im September aufgehoben wird, oder ob die Kriterien für sie im Juni oder September vollständig erfüllt werden? Nichts, rein gar nichts ändert es. Die von beiden Seiten ebenso eifrig wie unnötig beschworene und betriebene Konfrontation, in der sich der türkische Präsident wie ein Kirmes-Watschenmann in die Pose des erpresserischen Brutalos wirft, dient allein der deutschen Seite. In der Türkei weiß man von den wahren Kräfteverhältnissen. Man weiß auch, daß die Schleuser-Nummer kein zweites Mal aufgeführt werden kann. Dann würde man in der EU nicht länger schweigend übergehen, daß die türkische Grenzöffnung für die Schleuser, die bis vor wenigen Wochen für unvermeidbar gelten sollte, einem wirksamen Grenzregime selbst ohne Mittun der NATO-Marine gewichen ist, die sich seinerzeit unter Berufung auf formale türkische Einwände schlicht geweigert hat, einen NATO-Ratsbeschluß zur Kontrolle des kritischen Meeresgebietes umzusetzen. Die Regierung und ihre Speichelleckerpresse zelebriert eine Niederlage im Vorgriff auf die Feier späterer Siege, wobei die Ziele und Zwecke, um die es mal gegangen ist, und um die es in Zukunft gehen wird, gleich-gültig werden. „Verliert“ Merkel jetzt „gegen Erdogan“, so werden sie oder ihr Nachfolger mit Killary im Rücken später umso rauschendere Siege einfahren können. Und das wird nicht so lange dauern, wie der „Sieg über die Russen“ in der „Wende“.
Der Versuch der deutschen und französischen Regierung im Herbst 2014, auf dem Schauplatz Ukraine unter militärisch und ökonomisch erpresster Mithilfe des Kreml doch noch zu einer europäischen Imperiumspolitik gegen die Vertreter des „Empire of Chaos“ in der US-Administration zu kommen, hat gleich auf mehreren Feldern mit einer vernichtenden Niederlage geendet. Ich will das hier nicht im Einzelnen illustrieren, damit lüde ich nur zu den üblichen „Spielchen“ der NATO-Trolle ein. Dies Scheitern kennt jeder.
Um aber die militärische Seite dieser Niederlage immerhin ins Spiel zu bringen, führe ich eine kleine Anekdote an.
Im Frühjahr 1996 habe ich mit sechs jüngeren und älteren Freunden und Genossen aus dem Umkreis des „Gegenstandpunkt“ eine Aktionsgruppe gegründet. Wir wollten außerhalb der „Vereinsmeierei“ neu und anders in der Öffentlichkeit auftreten und legten dazu eine Veranstaltungsreihe zu verschiedenen aktuellen und grundsätzlichen Themen auf. Sie waren bis auf zwei Ausnahmen schlecht besucht und spielten überwiegend im studentischen Umfeld. Im Folgejahr stand dies halbe Dutzend als „Tarnorganisation der Marxistischen Gruppe“ im Berliner Verfassungsschutzbericht, mit Details, die nur aus Telephonüberwachung gewonnen worden sein konnten.
Die Anektote soll für die Absurdität der Annahme oder Behauptung stehen, die beiden Anschläge in Paris und der Anschlag in Brüssel seien keine False-Flag Operationen gewesen, in denen ein Kampf zwischen Transatlantikern und loyalen Nationalisten in den europäischen Polizeien und Geheimdiensten zur Erscheinung kam.
Die Niederlage wird scheinbar perfektioniert, indem alle Organe der Öffentlichkeit und alle politischen Offiziellen von morgens bis abends das „Scheitern Europas“ proklamieren. Dies ist ein Komplement dessen, was ich „Endsieg-Propaganda“ nenne, denn der Grund für die Niederlagen, die europäischer Einigungspolitik seit Sarkozys und Camerons Verschwörung mit Killary zum Libyenkrieg zugefügt wurden, ist der Sieg des Deutschen Europa auf dem wichtigsten Schlachtfeld, dem der Weltgelder. Die Draghi-Billiarden haben den Beweis angetreten, daß der € gleichwertiges Weltgeld neben dem Dollar geworden ist, ein Fakt, mit dem die Wall Street insgesamt prächtig leben kann, von dem sie profitiert, und doch ein Alptraum eines Teils der Wall Street, nämlich derjenigen Player, deren Revenuen überwiegend aus dem Militärisch Industriellen Komplex kommen, der nicht von Kapitalakkumulation lebt, sondern von Kapitalvernichtung. Mit der Gleichwerteigkeit von Euro und Dollar schwinden die Optionen des MIC in den USA, die Kapitalvernichtung, von der er lebt, zu exportieren. Er ist genötigt, sein amerikanisches Mutterland weiter und bezüglich auswärtiger Konkurrenz nachhaltiger zu ruinieren, als das bislang schon geschah.
Das Empire of Chaos wird mit Killary im Oval Office alle Mittel in Bewegung setzen, europäische Handlungsfähigkeit nahe Null zu setzen und dafür würde es ggf. auch einen Dreamliner in ein europäisches Atomkraftwerk steuern. Aber es wird sich mit europäischen Transatlantikern und deren neuen Bündnispartnern, die aus der Konkursmasse der europäischen Einigungsversuche zu ihnen stoßen – wir beobachten das hier gerade – auch auf bisher nicht dagewesene Weise ins Benehmen setzen müssen. Obamas „Abschied von der Unilateralität“ wird von seinen innenpolitischen Gegnern umgesetzt werden müssen – mögen sie sich auch eine Weile sträuben.
Das ist die „Chance, die ‚wir‘ nicht haben“, auf welche die Speichellecker der Nation mit ihrem Gefühl für Kräfteverhältnisse zunehmend setzen werden, bzw. es, wenn sie „gut“ sind, in ihrem Job, bereits tun.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.04.2016 19:30).
Nicht vom April 2016, sondern vom November 2017, stammen ähnliche Einträge
von Tom Gard
„Somit gibt es das Imperiumszentrum Washington nicht länger (das ist schon seit mindestens einem Jahr der Fall, aber jetzt ist es nahezu offiziell). Die regierenden Zionisten können das Imperiumszentrum nicht übernehmen, und wollten es selbstredend auch nicht außerhalb ihrer eigenen Belange. Es MUSS folglich nach Europa wechseln – bzw. bereits gewechselt sein – und liegt folglich, da die NATO nicht aus eigener Initiative politisch handeln kann, im Elysee-Palast bei Macron.
Das bestimmt, nebenbei bemerkt, die deutsche Innenpolitik. Der CDU erteilt die Lage den unabweisbaren Auftrag, die Fraktionsgemeinschaft mit der CSU zum passenden Zeitpunkt aufzulösen. Für eine Partnerschaft mit Macron benötigt das Europäische Deutschland eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen – gegen die Deutscheuropäer der CSU und FDP, und AFD und LINKE sowieso. Die LINKE-Vorsitzende Katja Kipping ist bereits leitendes Mitglied der DIEM25 von George Soros und Yanis Varoufakis, sie wird die Partei voraussichtlich im kommenden Jahr spalten.“
https://tomgard.blog/2017/11/24/das-imperiumszentrum-ist-nach-bruessel-verlegt/
Den Ausdruck „Verschwörungstheorie“ soll man ja nicht benutzen.
Stattdessen ist dieses – w a s?
Nicht vom April 2016, sondern vom November 2017, stammen vergleichbar ähnlich merkwürdige Einträge desselben Autors, nämlich von Tom Gard
„Somit gibt es das Imperiumszentrum Washington nicht länger (das ist schon seit mindestens einem Jahr der Fall, aber jetzt ist es nahezu offiziell). Die regierenden Zionisten können das Imperiumszentrum nicht übernehmen, und wollten es selbstredend auch nicht außerhalb ihrer eigenen Belange. Es MUSS folglich nach Europa wechseln – bzw. bereits gewechselt sein – und liegt folglich, da die NATO nicht aus eigener Initiative politisch handeln kann, im Elysee-Palast bei Macron.
Das bestimmt, nebenbei bemerkt, die deutsche Innenpolitik. Der CDU erteilt die Lage den unabweisbaren Auftrag, die Fraktionsgemeinschaft mit der CSU zum passenden Zeitpunkt aufzulösen. Für eine Partnerschaft mit Macron benötigt das Europäische Deutschland eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen – gegen die Deutscheuropäer der CSU und FDP, und AFD und LINKE sowieso. Die LINKE-Vorsitzende Katja Kipping ist bereits leitendes Mitglied der DIEM25 von George Soros und Yanis Varoufakis, sie wird die Partei voraussichtlich im kommenden Jahr spalten.“
https://tomgard.blog/2017/11/24/das-imperiumszentrum-ist-nach-bruessel-verlegt/
Den Ausdruck „Verschwörungstheorie“ soll man ja, wg. PC, nicht benutzen.
Stattdessen sind die beiden Texte hier nämlich – w a s sind sie denn stattdessen???
Zufällig fehlerhaft, in zufälligen Prognosen und Hintergründlichkeiten???
[…]
hanseljacko:
schreib die „fehler“ hin…dann sag ich was zu vielleicht, […]
Dass es kein automatisches Subjekt namens „die Lage“ gibt, die automatisch auch noch einen „unabweisbaren“ Auftrag erteilte- das ist zumi wenig,ndestens schon mal ein Fehler.
Es handelt sich hier um den Gestus der Verdoppelung der realen Politik durch eine hintergründige eigentliche Wesenheit, die Aufträge erteilen könne. Von dieser eigentlichen Wesenheit weiß der normale Mensch wenig, der Autor aber deswegen umso mehr.
So eine willkürliche Verdoppelung ist ein wissenschaftlicher Fehler. Mehr als den Gestus, sich damit als eigentlicher Durchblicker inszenieren zu können, vermag ich darin nicht zu entdecken.
„Der CDU erteilt die Lage den unabweisbaren Auftrag, die Fraktionsgemeinschaft mit der CSU zum passenden Zeitpunkt aufzulösen. Für eine Partnerschaft mit Macron benötigt das Europäische Deutschland eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen – gegen die Deutscheuropäer der CSU und FDP, und AFD und LINKE sowieso.“
Dass es ein automatisches Subjekt namens „die Lage“ gäbe, die automatisch auch noch einen „unabweisbaren“ Auftrag erteilen würde – das ist zumindestens wenigstens schon mal ein Fehler.
Es handelt sich hier um den Gestus der Verdoppelung der realen Politik durch eine hintergründige eigentliche Wesenheit, die Aufträge erteilen könne. Von dieser eigentlichen Wesenheit weiß der normale Mensch wenig, der Autor aber deswegen umso mehr.
So eine willkürliche Verdoppelung ist ein wissenschaftlicher Fehler. Mehr als den Gestus, sich damit als eigentlicher Durchblicker inszenieren zu können, vermag ich darin nicht zu entdecken.
solche „lage“(n) sollen viele konkurrenz“teilnehmer“ kennen…stell dir vor, du bistn kapitalist , der mit nem andren (nix schweinischen denken, ja?!) iwie fusionieren will und denne haste anteilseigner mit am tisch, die zwar den andren betrieb übernehmen würden vielleicht, aber keine fusion wünschen, nichmal riesenanteile eignen die, aber dein gesamter finanzscheiß läuft über die…das is breit hingetipselt und du kannst mir wieder nen „drogen-gsp-artikel“ verlinken, morgen dann nüchtern
…
der 16-er war auf telepolis, gugg mal die letzten drei jahre dort, egalwo, die diskussionen durch bzw artikel reicht schon, dann weißt in etwa wie die adressaten des kommentars so „drauf“ sind…bzw immer mehr „kamen“ (nüchtern)
gutnacht
(„naja, die „hintergründige eigentliche Wesenheit, die Aufträge erteilen könne“ hmmm, naja, …zu not wenigstens „imperialismus“?konkurrenz?“sachzwänge“?)
Hm. Dass die Präsidentschaft von Trump die schon vorher existenten „Risse im Bündnis“ stark vergrößert hat, und auch ansonsten das, was seit dem Ende des Ostblocks noch weiterhin ideologisch als „der Westen“ fungiert hat, sich nun auch ideologisch immer weiter auflöst, wer wollte das bestreiten. Schließlich sagen es die Regierenden selber ja auch so ähnlich.
Dass das Wahlvolk der Regierungsbildung ein paar neue Probleme darin bereitet hat, dass die AFD quasi die einzige Partei war, die kontinuierlich zunimmt, stimmt ja auch.
Dass „irgendeine die Lage“ aber die Wahlbürger zu ihrer Stimmabgabe hierzulande bestochen habe, in Frankreich mit ihrem anderen Wahlsystem aber nicht, das glaube ich nicht so recht.
Dass das Wahlvolk nationalistisch verblödet in seiner Kalkulation, dass mehr Nationalismus von rechtsaußen ihm auch mehr nützen würde, das ist anscheinend so. Ob die Wählergesinnung erklecklicher Massen in Frankreich pro Macron aber so prinzipiell anders gestrickt war?
Macron will mehr französische Führung in Europa. Möglichst zusammen mit Deutschland. – Und hierzulande wird das umgekehrt genau umgekehrt angestrebt.
Das kann ja heiter werden.
Wie Trump in das dt.-frz. Europa-Projekt hineinregiert, dafür lassen sich in der Tat diverse Belege finden.
(Das hat aber ja auch Tradition in den USA…)
https://de.gegenstandpunkt.com/sites/default/files/jf-protokolle/jf171009.pdf
ich versteh deine beiden antworten (???) nicht, füg aber meiner reihung noch „wachstum“ hinzu…
+end dann hier…
(is wohl nicht „hilfreich“,sorry, aber dank fürs ausführen meines „lieblingsthemas konkurrenz“!!!)
Lesetipps zu „Wachstum“
a) zu den Ideologien über das Wachstum
https://www.gegenstandpunkt.com/artikel/fragen-zu-bip-wachstum-arbeitszeit-produktivitaet
b) zur realen Seite hin
http://www.gs-marburg.de/texte/2009-05-13wachstum.htm
https://www.gegenstandpunkt.com/artikel/konkurrenz-kapitalisten-i
c) ein Vortrag über beide Seiten
https://www.argudiss.de/wir-brauchen-dringend-wieder-wachstum-merkel-wirtschaftswachstum-was-ist-wer-braucht-warum-muss
d) ein Radiokurzfeature von 2006
https://www.freie-radios.net/28062
ich hatt den
https://www.youtube.com/watch?v=p41WwtpJNYA
sehr leckren…
ciao
Lesetipp:
Zum kapitalistischen Verhältnis von
Arbeit & Reichtum
https://de.gegenstandpunkt.com/publikationen/buchangebot/arbeit-reichtum
Arbeit & Reichtum – Kapitel 1 (PDF):
https://www.farberot.de/text/Arbeit__Reichtum-245.pdf