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Georg Schuster: Zur sogenannten Migrationswende

Von • Juli 30th, 2025 • Kategorie: Allgemein

Georg Schuster: Zur sogenannten Migrationswende

Ein paar einschlägige Nachrichten dazu aus zwei, drei Wochen im Juli – keine der ungewöhnlichen Art –, sowie eine politische und ökonomische Einordnung, wie sie für gewöhnlich nicht zu lesen ist.

UN-Flüchtlingskonvention und deutsches Asylrecht

„Verfehlte Migrationspolitik“

Eine Weltbevölkerung – oder „wen wir brauchen und wer uns braucht“

Die Urheberschaft der Fremdenfeindlichkeit

Der Widerspruch der Ausländerfrage

Auch in der Bevölkerung spiegelt sich der Widerspruch der Ausländerfrage und der Weise, wie die jeweilige Regierung ihn bearbeitet. Bei aller Zuspitzung von der kosmopolitischen Fremdenliebe bis zum hasserfüllten Ressentiment herrscht dabei ein geteiltes falsches Bewusstsein über den Auftrag der staatlichen Volksfürsorge. Da sie unter dem Vorbehalt des wirtschaftlichen Erfolgs stattfindet, eine permanente Unzufriedenheit der ‚kleinen Leute‘ also verbürgt ist, geht kaum jemand der Systemlogik dieser Beschädigung nach, die vielmehr und gemeinhin auf politisches ‚Versagen‘ zurückgeführt wird.

Die populäre Täuschung über die vermeintlichen Aufgaben des Vaterlands hat allerdings ihre spezifische Grundlage. Zwar erfährt kein Einheimischer und/oder Passdeutscher die staatliche Garantie, dass er sich von seiner Nationalität etwas kaufen kann. Dies muss er sich erst einmal in der Konkurrenz ergattern. Das herrschaftliche Kümmern um die Loyalität der Staatsbürger erzeugt und fördert bei denselben aber den Standpunkt, als Adressaten dieser besonderen Sorge auch die Herren im Haus zu sein. Unbesehen der tatsächlichen Besitzverhältnisse und Zweckbindungen betrachten sie dann die Arbeitsplätze, Wohnungen, Innenstädte, auch das Bürgergeld, die Rentenversicherung usw. als deutsches Gemeinschaftseigentum.

Ausländerfreunde, die schon seit der restriktiven Asylpolitik der Ampel weniger geworden sind, zeigen sich bereit und plädieren dafür, dieses imaginierte Gut mit Fremden zu teilen. Angesichts der staatlichen Grenzwächter und Abschieber in Europa oder anderswo trägt dieser Idealismus nicht weit (vielleicht verhalf er der Linkspartei zu ein paar Parlamentssitzen).

Ausländerfeinde bestehen dagegen auf dem Ausschluss der ‚Volksfremden‘, mindestens dem der ungebrauchten, und auf der Sicherstellung, dass „Deutschland zuerst“ kommt. Die vielen Bürger dazwischen folgen der Obrigkeit und zeigen ihren ‚Realismus‘ und ihr Benehmen darin, zu akzeptieren und zu würdigen, dass ‚wir‘ ‚nun einmal‘ Ausländer brauchen, die sich für ‚uns‘ als Pflege- und Putzkräfte oder als Müll-, Land- und Bauarbeiter die Hände schmutzig machen.

Was soll der Migrationswende da im Wege stehen?

https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/zur-sogenannten-migrationswende/

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