Kein Kommentar: Nachdenken – ÜBER oder FÜR Krieg und Recht?
Von webmaster • Nov 30th, 2023 • Kategorie: GSP-RadioKein Kommentar: Nachdenken – ÜBER oder FÜR Krieg und Recht?
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Über etwas nachzudenken ist bekanntlich etwas anderes, als sich die Frage vorzulegen, was im und um den Krieg herum erlaubt und verboten ist, oder erlaubt und verboten sein sollte, oder wer da im Recht bzw. im Unrecht ist.
Warum sollte man denn – theoretisch, wenn man gerade bemerkt, dass da eine Schlächterei im Gang ist –, warum sollte man sich von vornherein so damit befassen, dass auf alle Fälle eine der beteiligten Seiten der Schlächterei! – Zustimmung verdient, die eigene Parteinahme verdient? Und das, wie erwähnt, als Vorentscheidung, schon durch die Frage, welche Seite zurecht ans Werk geht?! Indem man sich sehr ideell und fiktiv quasi über die Beteiligten stellt, und denen dann von eingebildeter höherer Warte ihr Recht und damit die eigene Zustimmung zuspricht?! Dass man also letztlich auf einer Seite „dabei“ ist, geistig, bei der Schlächterei, das steht fest, einfach durch die Fragestellung?! Und darüber lässt man sich im Fortgang auch die eigene „praktische“ Beteiligung einleuchten – und sei es „nur“ in einem Wirtschaftskrieg? Wäre nicht angezeigt, erst mal zu klären, was die Beteiligten denn da überhaupt auskämpfen, warum und wofür sie kämpfen?
So ein konstruktives theoretisches Befinden über Recht und Unrecht sollte man auch deswegen lassen, weil die Fragen nach Recht und Unrecht in der Regel zum Streitgegenstand und damit zu den Kriegsgründen gehören – und damit zu den Phänomenen, über die nachgedacht gehört. Die Rechte, die Souveräne einander zugestehen bzw. verweigern, die werden im Kriegsfall schließlich am durchaus passenden Ort ausgefochten: nicht mit Argumenten, sondern auf dem Schlachtfeld.
Der geistige Schlamassel wird nicht besser, wenn man beiden Seiten, vielleicht auch abgestuft, gewisse Rechte „zugesteht“, denn wieder: Warum sollte man denn ausgerechnet solchen Zuständen „ausgewogen“ die eigene Billigung hinterhertragen? Von der sich die Parteien einerseits in keiner Weise abhängig machen – aber das eigene geistige Mitschießen, das fordern sie alle ein! Warum soll man diesbezüglich „kapitulieren“?
(…)
Zum Schluss ein Stück Literatur. Stefan Zweig, „Die Welt von gestern“
Literatur:
https://de.gegenstandpunkt.com/dossier/israel-gaza-krieg
https://de.gegenstandpunkt.com/dossier/krieg-ukraine
Zum Nachlesen:
Weltwoche: „Hier lesen Sie eine detaillierte Rekonstruktion der ukrainisch-russischen Friedens-Verhandlungen im März 2022, die vom Westen verhindert wurden. Die fatalen Folgen lehren uns, dass sich dies nicht wiederholen darf und alsbald eine Lösung angestrebt werden muss.“
https://weltwoche.ch/daily/hier-lesen-sie-eine-detaillierte-rekonstruktion-der-ukrainisch-russischen-friedens-verhandlungen-im-maerz-2022-die-vom-westen-verhindert-wurden-die-fatalen-folgen-lehren-uns-dass-sich-dies-nicht-wi/
Gelegenheit zur Diskussion:
Vortrag und Diskussion
Dr. Peter Decker (GegenStandpunkt):
Krieg in der Ukraine und anderswo – Blutige Lektionen über den Segen staatlicher Souveränität
Mittwoch 6. 12. 2023 um 19:30 im „Werkl“ im Goethehof,
Schüttaustraße 1, 1220 Wien (5 Min von U1, Station VIC)
Seit bald zwei Jahren tobt der Krieg in Osteuropa, seit zwei Monaten auch wieder einmal einer im Nahen Osten; und alle Welt hat dazu eine Meinung. Für die richtige Sicht auf das Schlachten sorgen Regierung und die Organe der Öffentlichkeit. Auch abweichende Minderheiten beteiligen sich an einer Meinungsbildung, die sich um Fragen der Schuld an dem furchtbaren Geschehen dreht; sowie um das Recht der einen oder anderen Seite zu dem, was sie kriegerisch unternimmt; kurz darum, welche Kriegspartei Sympathie und Unterstützung, welche die persönliche ideelle und die praktisch wirksame Feindschaft der eigenen Regierung verdient.
Kriege sind große, ja größte Moralfragen. Das ist kein Wunder, schließlich werden da Menschen im Staatsauftrag zum Töten verpflichtet und getötet und das in Dimensionen, die keine Mörderbande je hinbekommen würde. Da hat die perverse Prüfung Konjunktur, ob das, und was davon in Ordnung geht. Nirgendwo ist die beliebte Frage: „Dürfen die das?“ und „Wer darf da was?“ heißer.
Im Westen ist die Frage für den Ukrainekrieg entschieden: Russland führt einen „Angriffskrieg“, es hat mit den Feindseligkeiten angefangen, auf seiner Seite liegt alles Unrecht. Es trifft die ganze Schuld an den menschlichen Opfern. Die angegriffene Ukraine verteidigt sich nur. Dazu hat sie alles Recht. Analog die Meinungsbildung zum Krieg um Gaza.
Das Zuteilen von Schuld und Unschuld interessiert sich wenig dafür, worauf da der Ukraine das volle Recht zugesprochen wird. Dabei wird es vom ukrainischen Präsidenten laufend proklamiert: Mit dem Blut seiner Bürger verteidigt er die Souveränität seines Staates. Genau das tut, nach eigener Auskunft, der russische Aggressor auch. Und die Hamas will es endlich ebenfalls zu so etwas Großartigem bringen: Nationale Souveränität.
Von der Natur des hohen Gutes, das so viele Leichen wert ist, handelt der Vortrag.
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