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[online] 11.12.2012 | Berlin | Der Euro – ein Weltmachtprojekt

Von • Dez 11th, 2012 • Kategorie: Veranstaltungen

Zeit: Dienstag | 11.12.2012 | 19:30 Uhr
Ort: Mehringhof (Versammlungsraum) | Gneisenaustr. 2a | Berlin-Kreuzberg
Veranstalter: GegenStandpunkt Verlag

Thema: Der EURO – ein Weltmachtprojekt nach innen und außen.

Die beinharte Krisenkonkurrenz um die Rettung der Währungsunion wirft ein Licht auf das europäische Friedenswerk

Referent: Peter Decker

 

Nach drei Jahren Euro-Rettung steht mehreres fest:

Erstens ist nichts bewältigt und erledigt. Im Gegenteil. Das Misstrauen der Finanzmärkte in die dauerhafte Bedienung der Staatsschulden, das sich zuerst auf Griechenland gerichtet hatte, weitet sich immer mehr aus: Inzwischen haben auch viel größere und wirtschaftlich potentere Mitgliedsländer wie Italien und Spanien ihren Kredit beim Finanzkapital verloren. Sogar Frankreich wird als möglicher Problemfall gehandelt.

Zweitens wird die Verteidigung der Euro-Zone und die finanzielle Stabilisierung ihrer Wackelkandidaten sehr, womöglich unabsehbar teuer, so dass sogar die Kreditwürdigkeit des deutschen Stabilitätsankers der Währungsunion durch sie beschädigt zu werden droht.

Drittens muss die Euro-Rettung gleichwohl unbedingt sein. Sie ist „alternativlos“. „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“, sagt die Kanzlerin.

Viertens, darauf besteht besonders Berlin, ist die Rettung des Euro mit der heutigen Währungsunion nicht zu machen. Die ganze EU muss umgekrempelt, zum Teil neu konstruiert und beschlossen werden, um an die Stelle der existierenden eine „echte Wirtschafts- und Währungsunion“ zu setzen, in der die Mitgliedsländer nach der Hoheit über die Geldschöpfung auch die Hoheit über ihre staatlichen Haushalte aufgeben und sich ihre Steuer-und Schuldenpolitik von einem europäischen Finanzminister genehmigen lassen. Die Mitglieder, auch darauf besteht vor allem Berlin, können nicht den Euro haben und zugleich die souveränen Herren ihrer nationalen Haushaltsführung bleiben. Für das europäische Geld ist das Opfer des Allerheiligsten ihrer Nationen fällig.

Warum?

– Was ist der Euro für ein Ding, dass er sich mit der Souveränität seiner 17 nationalen Eigentümer nicht verträgt?

– Was hängt alles an den Zetteln der EZB in Frankfurt?

– Und warum ist Deutschland, der mitgefangene Hauptgläubiger der Pleitestaaten, so entschlossen, das Abenteuer Euro nicht nur fortzusetzen, sondern zu radikalisieren und „Europa zu vollenden“?

Antworten auf diese Fragen werden auf der Veranstaltung gegeben und erörtert.

http://www.kk-gruppe.net/

 

Update:

Die Aufzeichnung der Veranstaltung steht im Audio-Archiv der KK-Gruppe zum Download bereit.

Gliederung:

1. 60 Jahre Krieg vermieden – ein verräterisches Lob, das der Friedensnobelpreis den europäischen Staaten zollt: Supra-Nationalismus als Weg von Mächten, die sich alle zu klein finden.
2. Das Gemeinschaftsgeld – geteilte Kreditmacht konkurrierender Nationen.
3. Der Widerspruch geteilter Kreditmacht eklatiert in der kapitalistischen Krise
4. Keine Auf-Lösung – weder eine der Währungsunion noch eine ihres Widerspruchs.

http://www.kk-gruppe.net/

http://kk-gruppe.net/der-euro-ein-weltmachtprojekt-nach-innen-und-aussen/

 

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One Response »

  1. […] Decker hat bei seiner letzten Veranstaltung zum Euro am 11.12.2012 in Berlin zum Schluß nach der praktisch immer aufkommenden Frage der Alternative, was „man“ denn […]