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Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

[online] 17.11.2009 | Wien | Freiheit der Wissenschaft und ihr Dienst an Staat und Kapital

Von • Nov 17th, 2009 • Kategorie: Veranstaltungen

Zeit: Dienstag, 17.11.09, 19:45
Ort: Uni Wien, Hauptgebäude, HS 32
Veranstalter: GegenStandpunkt / Gegenargumente Wien

Freiheit der Wissenschaft und ihr Dienst an Staat und Kapital

Die Rolle der Universität im Kapitalismus und der Bologna-Prozeß

Referent: Prof. Freerk Huisken (Bremen)

 

Welchen Bildungsauftrag hat die Universität? Ist es ein Verstoß dagegen, wenn verschiedene Forschungszweige mit Drittmittelforschung unterstützt werden?
Die Leistung der Naturwissenschaften für die Wirtschaft: Beschleunigung bestehender Produktionsprozesse, Entwicklung neuer Produkte und Technologien – alles Mittel der Bereicherung der Unternehmer.
Ihre Leistung für den Staat: Infrastruktur – unverzichtbar für die Standortpflege, Militär und Rüstungsindustrie.
Die Leistung der Geisteswissenschaften. Erstens, sie produzieren Lehrer, die die Selektion der Schüler in Kopf- und Handarbeiter bewerkstelligen, ihnen Grundkenntnisse vermitteln und damit brauchbar für die verschiedenen Berufe machen. Weiters produzieren sie Sozialarbeiter, die dann Armut und Ordnungsprobleme handhaben. Drittens, sie produziert Juristen, die festlegen, was erlaubt und was verboten ist.
Wer die Bestimmung der Studien, den gesellschaftlichen Stellenwert dieser Berufe nicht untersucht, kommt auch nicht zu dem Schritt, die Inhalte der verschiedenen Studien, die Ideologien, die dort vermittelt werden, zu kritisieren.

Update:

Die Aufzeichnung der Veranstaltung wurde bei Vekks (Radio Orange Wien) online gestellt:

Teil 1

https://cba.fro.at/73948

 

Teil 2 – Diskussion

Die ganze Umsetzung des Bologna-Prozesses ist noch in den Kinderschuhen, vieles funktioniert nicht. Diese Uni-Reform ist also noch in der Testphase. Deshalb kommen die studentischen Proteste den Politikern gar nicht so ungelegen, weil sie mit ihrer Hilfe ausloten können, was eventuell anders gemacht gehört.

Diskussion: Was sind die studentischen Forderungen? Wollen sie nur bessere Bedingungen, um dann einmal zur Elite gezählt werden zu können? Wollen sie Inhalte kritisieren, mit denen sie konfrontiert sind? Wem nützt eine höhere Frauenquote? Mehr Geld für Bildung – das ist durchaus kompatibel mit dem staatlichen Bildungsauftrag. Bildung statt Ausbildung – woraus besteht eigentlich der Gegensatz? Die „Bewegung“ sei „heterogen“ – was ist damit gesagt? Daß ihre Forderungen nicht ernst zu nehmen sind?
usw.

https://cba.fro.at/73954

 

One Response »

  1. […] Vortrag und die Diskussion dazu k