[online] 11.04.2009 | Berlin | Kritik alternativer Geldtheorien
Von webmaster • Apr 11th, 2009 • Kategorie: VeranstaltungenAufzeichnung eines Workshops mit Amelie Lanier am 11.04.2009 in Berlin.
Thema: Kritik alternativer Geldtheorien: Silvio Gesells Freiwirtschaftslehre über Markt, Tausch, Wert und Geld
Markt und Tausch: Angeblich feine Einrichtungen, damit die Menschen an die von ihnen gewünschten Gebrauchsgüter kommen. Gleichzeitig weiß ein jeder: Ka Geld, ka Musi! Ist man nicht zahlungsfähig, so hat man am Markt gar nichts verloren und bleibt mit seinen Wünschen übrig. Was war Gesells Kritik am Geld? Wollte er es abschaffen oder nicht vielmehr erst richtig ‚gültig‘ machen? Was hatte er gegen Schatzbildung? Was hielt er vom Markt? Und was hatte das Wörgler Geld überhaupt mit seinen Vorstellungen zu tun?
Gliederung:
1. Der Tausch
2. Das allgemeine Äquivalent: Geld
3. Staatspapiergeld
4. Gesells Kritik am Geld, am Grundeigentum und am Zins
4.1. Die Deckung des Geldes
4.2. Gegen Einkommen ohne Arbeit, gegen Grundrente und Zins
4.3. Warenproduktion: ein menschliches Grundrecht
4.4. Geld als Umlaufmittel, Vermittler des Warentausches
5. Notgeld & Regionalgeld als Lösung
5.1. Wörgl 1931
5.2. Argentinien 1994
Update: Das Skript zum Vortrag kann nun hier eingesehen werden:
Folgendes wäre eigentlich schon bei der Veranstaltung ein sinnvoller ergänzender Hinweis gewesen, hat aber blöderweise keiner von uns dran gedacht:
Wolfgang Möhl / Theo Wentzke
Das Geld
Von den vielgepriesenen Leistungen des schnöden Mammons
GegenStandpunkt Verlag
Format A5
162 Seiten
15.– €
ISBN 978-3-929211-11-5
Und als Nachtrag noch ein Kommentar bei amazon.de
http://www.amazon.de/Das-Geld-vielgepriesenen-Leistungen-schn%C3%B6den/dp/3929211114
„Dieses Buch ist ein starkes Stück. Allen Ernstes wird das Geld kritisiert, das doch jeder braucht und schätzt und oft auch liebt, siehe Paris Hilton. Erstaunlich, die Verfasser sind keine Menschen, die auf höhere Werte stehen, sondern richtige Materialisten. Deswegen machen sie übrigens die Geldwirtschaft mies, gnadenlos, von A bis Z (sogar die alte DDR-Mark kriegt noch mal was ab). Wer im Geld schwimmt, wird das nicht gern hören. Wer in Geldnöten ist, kann das Buch lesen, aber es hilft ihm nicht. Vielleicht sollten sich all diejenigen, die dauernd in Geldnöten sind, mal derartige Gedanken machen und dann beratschlagen, ob das mit dem Geld (wer hat das eigentlich erfunden?) so eine gute Sache ist. Ich melde mich noch. Muss jetzt erst mal Geld verdienen gehen.“
„Die Phönizier haben das Geld erfunden, aber warum so wenig?“
Ich mußte eine Weile suchen, aber dann habe ich den Nestroy auch bei einem Gesellianer gefunden:
Und so fährt dann dieser Prof. Berger fort:
„„Der Rubel muss rollen“, sagt ein anderes Sprichwort und drückt damit aus, dass das Geld und das Rad viel gemeinsam haben. Beides sind Erfindungen, die am Anfang der ersten großen Zivilisationen stehen. Heute läuft das Rad sichtbar an Fahrzeugen und unsichtbar in Motoren, Maschinen und Apparaten. Ein Rad erfüllt seine Funktion nur, wenn es sich dreht – nach Möglichkeit ohne Reibungsverlust. Deshalb sind Achse und Nabe immer weiter entwickelt worden. Kugellager und Walzenlager sind erfunden und immer bessere Schmiermittel eingesetzt worden. Die modernen Naben mit Dauerschmierung müssen kaum noch gewartet werden.
Auch Geld zirkuliert unsichtbar wie das Rad in einer Maschine und erfüllt seine Funktion nur, wenn es reibungslos umläuft – also fließt. Auch beim Geld sollte die „Nabe“ dauergeschmiert sein. Seit Jahrhunderten hat es immer wieder Wirtschaftskrisen gegeben. Immer ist es die Geldzirkulation gewesen, die nicht funktioniert hat – in der „Nabe“ hat es geharzt. Wenn das Geld nicht fließt, fehlt es dort, wo es gebraucht wird – bei denen die arbeiten und konsumieren wollen. Dort ist es dann zu wenig. Angesammelt hat es sich dafür in den großen „Finanzstauseen“ von Investmentfonds, die damit in einem globalen Monopoly die Preise von Aktien, Grundstücken und Rohstoffen in die Höhe treiben.“
(http://mensch-sein.de/geld.html)
„Prof. Dr.phil. Dr.rer.pol. Wolfgang Berger war Manager in der chemischen Industrie und Professor für Betriebswirtschaftslehre. Er hat das Business Reframing Institut in Karlsruhe gegründet (www.business-reframing.de) und arbeitet als Unternehmensberater. Seit Januar 2006 ist er 1. Vorsitzender der „Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung“ (www.inwo.de).“ “
„Wer sich weiter informieren und etwas tun will: http://www.inwo.de (überparteilich), http://www.humanwirtschaft.de (die Partei der Geldreform), http://www.cgw.de (christlich).“
Hatte die Referentin vorher noch nicht gehört. Ich muss sagen: Gerne wieder!