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15.10.2024 | 99 ZU EINS | Gazakrieg – Auseinandersetzung mit dem Gegenstandpunkt mit Inge & Nadim

Von • Okt 15th, 2024 • Kategorie: Veranstaltungen

15.10.2024 | 99 ZU EINS | Gazakrieg – Auseinandersetzung mit dem Gegenstandpunkt mit Inge & Nadim

Im nächsten Teil der Debatte mit Usama Taraben und dem Gegenstandpunkt, reagieren wir auf deren Antwort auf unsere Kritik an deren Erklärungen zum Gazakrieg und stellen einige der Kerninhalte unseres zweiten Artikels zum Thema vor.

Heute um 20 Uhr:

https://www.youtube.com/watch?v=fVyxKG-Aetk

Ablauf der bisherigen Debatte:

– Usamas erste Folge bei uns:
https://youtube.com/live/FPpUA-TRtLs?feature=share

– Usamas zweite Folge bei uns:
https://youtube.com/live/0K6Rc0NVgvc?feature=share

– Unsere Kritik an Usamas Ausführungen:

Text: https://blog.99zueins.de/2024/07/20/zum-gaza-krieg-kritische-auseinandersetzung-mit-dem-gegenstandpunkt-und-usama-taraben/
und
Video: https://www.youtube.com/watch?v=aFxHkRBqSZU&t=0s

– Antwort der Gegenstandpunkt-Redaktion auf unsere Kritik:
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/korrespondenz-zum-gaza-krieg

– Unsere Antwort bzw. unser zweiter Text zum Thema:

„Zum Gaza-Krieg – Teil 2 einer Kritischen Auseinandersetzung mit dem Gegenstandpunkt und Usama Taraben“

Wir haben im Juli 2024 die Sendung mit Usama Taraben zum Gaza-Krieg in einem Text und in einem Video kritisiert. Die Überprüfung von Text und Video-, sowie die nochmalige kritische Sichtung der Sendung mit Usama Taraben haben uns davon überzeugt, dass die damals unter gewissen Umständen entstandene Kritik ungenügend war.

Dabei haben uns weniger Fehler, die wir in unserer Kritik gefunden haben, davon überzeugt, dass wir den Gegenstand nochmals aufgreifen müssen, als vielmehr der Umstand, dass wir in der Sendung mit Usama zusätzliche Unzulänglichkeiten gefunden haben, die wir mit diesem Text kritisieren.

Darüber hinaus haben wir uns auf die Suche nach den theoretischen Grundlagen der Ausführungen von Usama gemacht und sind in einem online verfügbaren Artikel des GS aus dem Jahr 2019 fündig geworden:

“Israel 2019 – Imperialistische Musterdemokratie in zionistischer Mission” (GS 4-19)
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/israel-2019

Im Unterschied zu unserem ersten – versucht der vorliegende Text:

– die Grundlagen unserer Kritik allgemein darzustellen (2.1. und 2.2.), hat also den Charakter einer Selbstverständigung zu Souveränität, Staatszweck, Staatsräson und Staatsprogramm

– Usamas Ausführungen ideologiekritisch aufzugreifen (3.1.-3.2.) sowie

– ohne Anspruch auf Vollständigkeit wesentliche Fehler des oben erwähnten GS-Artikels herauszuarbeiten und zu kritisieren. (4.1.-4.6.)

https://blog.99zueins.de/2024/10/15/zum-gaza-krieg-teil-2-einer-kritischen-auseinandersetzung-mit-dem-gegenstandpunkt-und-usama-taraben/

Scheduled Veranstaltungen

4 Responses »

  1. Vgl. zur Antwort der GS-Redaktion im GS 3-24 („Korrespondenz zum Gaza-Krieg“):

    JF-Protokoll München vom 07.10.2024:

    2. „Korrespondenz zum Gaza-Krieg“ (GS 3-24)

    „Zum Artikel „Israels Gaza-Krieg“ im GS 2-24 und der Diskussion dazu in dem linken YouTube-Kanal „99 ZU EINS“ gab es eine ausführliche schriftliche Kritik der Betreiber des Kanals, abgedruckt und beantwortet in GS 3-24.

    Der erste Teil befasst sich mit der Terrorvernichtungsaktion Israels im Gaza-Krieg (I.), der zweite Teil mit der Behandlung der I.Proteste (II.).“

    https://de.gegenstandpunkt.com/jfp/jf-protokolle

    https://de.gegenstandpunkt.com/sites/default/files/jf-protokolle/jf241007-Israels%20Gaza-Krieg-5.pdf

  2. Michael Kuhn: Lokale Kriege im ‘Nahen Osten’ auf dem Weg zu Weltkrieg III
    Skizze einer (etwas anderen) Erklärung dessen was da in dem was hier Naher Osten genannt wird abläuft.

    Um zu verstehen was da passiert, ist es sehr hilfreich mal kurz auf den Krieg in der Ukraine zu blicken, weil die mit dem Krieg in der Ukraine praktisch gemachte Infragestellung der Weltkriegsordnung nach Weltkrieg II durch Russland, China etc. die sehr praktische Sicht aller Beteiligten, allen voran den der USA und seiner Allianz, sprich NATO, auf die lokalen Kriege, auch wie den rund um Israel, verändert hat – mit Konsequenzen bis hinein in den Krieg in Gaza.

    (…)

    Nachtrag: Na klar kann man auch wenn man über den Krieg in Gaza etc nachdenkt, über das was Staaten, Souveränität, Staatsräson etc. sind und über all diesen sehr grundsätzlichen Kram nachdenken und streiten. Ob dieser Streit über diese sehr allgemeinen theoretischen Grundlagen einem hilft, zu verstehen was da z.Zt. rund um Israel abläuft, nun ja. Aber klar, ohne diese grundlegenden Sachen geht’s auch nicht.

    https://knowwhy.net/2024/10/19/lokale-kriege-auf-dem-weg-zu-weltkrieg-iii/

  3. Michael Kuhn

    Man kann und muss auch im Zusammenhang mit dem Nachdenken über aktuelle politische Sachen über grundsätzliche theoretische Fragen diskutieren, wenn sie helfen unterschiedliche Auffassungen zu klären. Das gilt auch für die Debatte über den Krieg im Nahen Osten.

    Das ärgerliche an der Auseinandersetzung zwischen 99/1 und einem Redakteur von bzw. mit dem Gegenstandpunkt ist, dass die für diese Auseinandersetzung bemühte Theorie von 99/1 Grundlagen einer Staatstheorie enthält, die eine theoretische Katastrophe sind, die auf angemessene Weise ausdiskutiert werden muss und das geht nicht über YouTube Kommentare.

    Die theoretische Katastrophe besteht in der uralten, viele Fehler der linken Kapitalismuskritik konstituierenden Idee, die diese Kritik von dem Marxismus a la Sowjetunion geerbt hat, und die ärgerlicher Weise auch den Basisfehler aller kritischen Theorien in und über die „dritte Welt“ begründet und die auch die Idee ist, die vor allem auch für die von all den politischen anti-kapitalistischen Aktivisten für die dort gepflegten kritischen Theorien und ihre politischen Strategien eines alternativen Staatskonzepts verantwortlich ist, die Idee, der zufolge der Staat ein für diverse Gesellschaftsmodelle von Kapitalismus bis Sozialismus offene politische Konstruktion ist.

    „Der Nationalstaat ist prozessierender Selbstzweck. ….Der Staat gibt sich eine Verfassung, die kapitalistisch sein kann, die sozialistisch sein kann….emanzipiert gegen Inhalte … Staatsräson grundsätzlich austauschbar….etc“ 31/32 – 2.33.08)

    Tatsächlich hat der reale Sozialismus a la SU diesen Irrsinn ja praktisch gemacht, indem sein alternatives Gesellschaftsmodell tatsächlich nichts weiter als eine Variation eines geldbasierten Gesellschaftmodells war und der diesen politischen Mist auch in seiner Idee eines Arbeiter- und Bauernstaates als Kritik am Kapitalismus in der Welt des Denkens etabliert hat.

    An diesem theoretischen Elend, so meine Behauptung, krankt bis heute die antikapitalistische Kritik an seinem „politischen Überbau“, dem Staat, abgetrennt gedacht von seiner Ökonomie, die es ohne ihn gar nicht geben kann und der Kapitalismus zu- und dem Staat weggeschrieben wird , einem Begriff von Staat, gedacht als offenes Konstrukt für alle möglichen Gesellschaftsmodelle.

    Dass diese Theorie allen möglichen Staatsaffirmationen und Staatsträumereien Vorschub leistet, liegt auf der Hand. Solche Theorien, wie die von 99/1 in der Auseinandersetzung mit GSP vorgetragene Idee, ein Staat sei eine für alle politischen Projekten offene Einrichtung, die dann dort entlarvender Weise selbst widerlegt wird, indem sie sehr richtig Wahlen als Ermächtigung beschreibt, aber daran nicht bemerken will, dass es ja ein seltsamer Sozialismus sein muss, in dem dessen politische Instanzen sich genau wie in kapitalistischen Gesellschaften von ihren Untertanen – doch wieder Untertanen ?- ermächtigen lassen, und dann diese schräge Vorstellung, irgendwer – wer eigentlich? – baut sich für seine allen politischen Programmen offene Souveränität das dafür notwenige Gewaltmonopol – wem gegenüber eigentlich? – und überlegt sich dann, ob der Souverän, bis hierhin „prozessierender Selbstzweck“, dann als Kapitalismus oder doch lieber als Anti-kapitalismus loslegt, mama mia, solche schrägen affirmativen Theorien mit einem Staat als politisches Wunschkonzert kann man ja verkraften, vor allem wenn sie hier in intellektuellen Kreisen goutiert werden. Geschenkt.

    Aber dass dann solche staatsverträumten Gedanken ausgerechnet in Diskussionen darüber, was in solchen Staatsgründungskriegen wie derzeit in und um Israel passiert eingebracht werden und zur kritischen Erklärung dieser Abschlachtereien ausgebreitet werden, die – was zu beweisen wäre – das praktische Ergebnis dieser staatsträumerischen Ideen sind, Ideen, die politische Opponenten wie Hamas praktisch umsetzen und dafür ihre Leute verbluten lassen, das ist schwer auszuhalten, wenn das dann in linken kritischen Kreisen und das ausgerechnet in diesen Debatten über dieses Thema passiert.

    Daher meine Bitte oder Vorschlag, egal: kann man diese, wie ich finde, ebenso verkehrten wie praktisch sehr schädlichen Gedanken mal in einem anderen Forum als über YouTube Kommentare ausstreiten?

    99 ZU EINS

    Du hast den Text nicht so recht verstanden glaube ich, nimm vielleicht „Sozialismus“ nicht gleich als Ideal und als Lob, sondern als das was er war und ist.

    Der von dir zitierte Satz da sagt doch nur eins: der Staat / die Souveränität ist die alles setzende Macht (für seine untertanen) und entscheidet entlang SEINER nationalistischen Maßgaben, wie er seiner Macht entfaltet. Das kann er kapitalistisch neoliberal machen oder eher sozialdemokratisch, oder eben Sozialistisch (Sozialismus meint damit: Enteignung der privateigentümer, staatlich geplante Produktion, siehe SU).

    Damit ist genau der Aspekt gemeint den du in deinen Folgen kritisierst: Marxisten benutzen den staat um Sozialismus zu machen. Ja, ist schon so, dass das eine doofheit ist. Aber getan haben sie es ja trotzdem und zwar über die Souveränität. Deren Sozialismus ist nicht zu verwechseln mit einem Kommunistischen ideal.

    Den Fehler den diese Leute machen, ist das Problem eben in der Staatsräson zu sehen und nicht in seiner Nationalen Verfassung.

    Nimm den von dir zitierten Satz mal genauso wie er da steht: „Darin, dass der Nationalstaat neben den Inhalten, die er kraft seiner Souveränität setzt, seine Durchsetzung als höchste Gewalt selbst als Zweck verfolgt, ist er ein prozessierender Selbstzweck. “

    Da steht „der Nationalstaat“. Die nationale Konstiution (Punkt 1 in dem Text) ist dort schon fertig.

    IngeP

    @Michael – Danke für die Einwände. Hier geht’s tatsächlich schlecht mit dem Diskutieren. Vielleicht reagieren wir mal auf alle Einwände, die kommen. Eines musst du aber zugeben: Der „Fehler“ den du ausmachst wird praktiziert und gehört ganz offensichtlich zu den Interessen, die mit Nationalstaat und Weltmarkt in die Welt kommen.

    p.s.: Ich habe deinen Beitrag mal sacken lassen und bin der Meinung, dass wir die Themen diskutieren sollten (prozessierender Selbstzweck, Basis-Überbau etc.) Frage: Reicht dir, was du oben geschrieben hast als Einwand oder willst du vllt. noch bisschen was erweitern/verbessern etc.? Mein Vorschlag wäre, dass du das Nadim in Textform zukommen lässt und wir in Textform und vllt. einem Video reagieren (auf die Positionen) und so unseren Punkt 2.2 erweitern bzw. präzisieren.

    https://www.youtube.com/watch?v=fVyxKG-Aetk&lc=UgyANj1o4tET6WRWWGJ4AaABAg

  4. Zur Kontroverse (oder vielleicht auch Spiegelfechterei) zwei Fragen:

    1. Hat Israel nun einen expansionistisch-zionistischen Staatswillen zu Vertreibung und Vernichtung von Palästinensern, der auch mit Terrorvernichtung vorankommt? Oder ist sein von Genozidalem schwer zu unterscheidendes Vorgehen (übrigens auch schon vor dem 07.10.) „rein“ imperialistische Souveränitätsbehauptung gegen solche, die üblicherweise keine satisfaktionsfähigen Gegner sein können, da sie keine Staaten sind bzw. sein dürfen (Libanon)?

    2. Ist die Koexistenz von Israels kapitalistischer Staatsvollkommenheit und dem Willen des Staats, einer für alle Juden dieser Welt, damit grundsätzlich territorial unabgeschlossen und demographisch dominant zu sein, ein „Paradox“ oder ein „Widerspruch“ ? Für wen? Für Netanjahu und sein Volk jedenfalls nicht.

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