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GKN: Inflation

Von • Mrz 7th, 2023 • Kategorie: Allgemein

GKN: Inflation

In diesem Beitrag wollen wir erklären, was Inflation ist. Dazu müssen wir Kredit, Kreditgeld und Staatsverschuldung erklären. Aus diesem Grund ist dieser Artikel ziemlich lang geworden.

Wir beginnen in „1. Die Frage“ mit einer Kritik an den gängigen Erklärungen zur Inflation, wie sie von Zentralbanker*innen und Finanzjournalist*innen gegeben werden. Dieser Abschnitt schließt mit der Formulierung der Frage, die wir im Folgenden beantworten wollen: Wie kommt es, dass die Teilnehmer*innen einer kapitalistischen Wirtschaft genau das entwerten, worum sich doch ihre Aktivitäten drehen: Geld? Die Antwort hat zwei Teile.

Im zweiten Abschnitt erklären wir, wie eine Inflation von, z.B., 2%, 5%, 10% ein Nebenprodukt erfolgreicher kapitalistischer Akkumulation ist.

Im dritten Abschnitt erklären wir, wie eine galoppierende oder Hyperinflation das Produkt der staatlichen Reaktion auf eine Wirtschaftskrise ist. Das heißt, die verschiedenen quantitativen Inflationsraten entsprechen qualitativ unterschiedlichen Ursachen.

Dieser Beitrag wurde gemeinsam von einer AG-Inflation von den Gruppen gegen Kapital und Nation und Gruppe Critisticuffs aus London verfasst. Ursprünglich ist der Text auf Englisch erschienen und arbeitet mit Beispielen aus dem Vereinigten Königreich.

In der Übersetzung sind diese Beispiele nicht auf dem Euro-Raum umgemünzt worden. Wir unterstellen den Leser*innen, dass sie auch mit der Geldeinheit Pfund umgehen können und zudem mag der Zugang zu den Thema Zentralbank einfacher sein, wenn es nur eine gibt und nicht wie im Euro-Raum neben der EZB noch die Bundesbank.

1. Die Frage

1.1.1.1. Keine Subjekte in Sicht.
1.1.1.2. Alles Opfer.
1.1.1.3. Höhere Löhne machen keine Inflation.
1.1.1.4. Wenn einzelne Waren teurer werden, führt das nicht zu Inflation.
1.1.1.5. Wenn alle Waren teurer werden, ist das auch nicht die Inflation, die wir haben.
1.1.1.6. Eine Beschreibung ist keine Erklärung.
1.1.1.7. Inflation heißt, dass Geld im Vergleich zu sich selbst an Wert verliert.
1.1.1.8. PS: Inflation ≠ Devisenkurse.

2. Inflation I: Ein Nebeneffekt der kapitalistischen Akkumulation

2.1.1.1. „Geld leihen“.
2.1.1.2. „zum Sparen ermutigen“.
2.1.1.3. „Das tun wir vor allem über die Zinssätze. Ein Zinssatz ist der Geldbetrag, den die Menschen für ihre Ersparnisse erhalten.“.

2.2. Kredit schafft Wachstum
2.2.1.1. Unternehmen kalkulieren mit Preisen.
2.2.1.2. Geld ist der Maßstab für Erfolg.
2.2.1.3. Geld ist das ultimative Mittel zum Erfolg.
2.2.1.4. Kredit ist eine Voraussetzung für kapitalistisches Wachstum.
2.2.1.5. Kredit ist die Grundlage des kapitalistischen Wachstums.

2.3. Wachstumserwartung schafft Kredit
2.3.1.1. Kredit ersetzt Geld, bis er abbezahlt ist.
2.3.1.2. Zahlungsversprechen werden zu Zahlungsmitteln.
2.3.1.4. Banken organisieren kommerzielle Kredite für ihr Kreditgeschäft.
2.3.1.5. Liquiditätsmanagement.
2.3.1.6. Die Zentralbank setzt sich praktisch dafür ein, dass Kredit Geld ist.

2.4. Kredit schafft Wachstum und Wachstumserwartung schafft Kredit
2.4.1.1. Inflation.
2.4.1.2. Inflationsrate.
2.4.1.3. PS: Missglückte Geschäfte erklären nicht die Inflation.

3. Staatsverschuldung und Inflation II (ein Zeichen der Wirtschaftskrise)

3.1. Der Staat macht sich handlungsfähig – mit Geld
3.1.1.1. Steuern.
3.1.1.2. Ausgaben.
3.1.1.3. Verschuldung
3.1.1.4. Anleihen.
3.1.1.5. Staatsverschuldung und Inflation I.
3.1.1.6. Logik.

3.2. Krisenintervention durch den Staat
3.2.1.1. Zentralbank.
3.2.1.2. Staat.

4. Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich „Inflation“ auf ganz unterschiedliche wirtschaftliche Phänomene bezieht: 5 % oder so entsprechen einem Wirtschaftsboom und gefährden das kapitalistische Wirtschaft überhaupt nicht, sondern sind vielmehr ein Phänomen ihres Erfolgs. Im Gegensatz dazu passt eine „Hyperinflation“ von 200 % oder so, bei der das Geld innerhalb weniger Tage seinen Wert verliert, zu einer kollabierenden Wirtschaft. Es handelt sich um qualitativ unterschiedliche Situationen, nicht nur um unterschiedliche Quantitäten. Erstere wird von den Finanzinstituten mit Unterstützung der Zentralbank erzeugt, letztere vom Staat, der sich weigert, zuzugeben, dass sein zentrales Herrschaftsmittel – das Geld – eine Gesellschaft, in der die Wirtschaft zusammenbricht, nicht beherrscht.

5. Presse
– „Mangel an Arbeitskräften“
– Wachstum
– „Anhaltende Nachfrage nach Gütern“
– „Starke Nachfrage nach den meisten Waren und Dienstleistungen“
– „Lohn-Preis-Spirale“
– „Kleidung und Schuhe“
– „Ukraine-Konflikt“

https://gegen-kapital-und-nation.org/inflation_deutsch/

https://gegen-kapital-und-nation.org/inflation_deutsch/?pdf

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