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Georg Schuster: Der deutsche Anti-Antisemitismus

Von • Jul 4th, 2021 • Kategorie: Allgemein

Georg Schuster:

Der deutsche Anti-Antisemitismus

 

Teil 1: Vom deutschen Anti-Antisemitismus Was Judenfeindschaft ist, bestimmen wir

 

Der Antisemitismus-Vorwurf ist ein scharfes Schwert und erfordert klare und eindeutige Belege. Wer diesen Vorwurf anführt, sollte sich seiner Verantwortung für die deutsche Geschichte bewusst sein.“ Diese Mahnung richtete der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein an die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, weil sie den Ex-Verfassungsschützer Hans-Georg Maaßen mit diesem Verdacht belegt hatte. Wie man die scharfe Waffe national verantwortlich handhabt, wusste Klein zuvor exemplarisch vorzuführen.

Die „sogenannte Mbembe-Debatte“

Ein nationales „Narrativ“

„Vergangenheitsbewältigung“

 

Der Angeklagte von damals erinnert sich bleibend seiner Schuld und verschafft sich dadurch ein Richteramt, das auch zu supranationaler Einmischung berechtigt. Die faktische Berechtigung verdankt sich zwar der Macht, sie sich herauszunehmen, also den Marktführerschaften, der Verfügung über das Weltgeld Euro oder dem Gewicht in der Nato. Aber als ein Selbstbild des bundesdeutschen Imperialismus und als ein höheres Recht auf seinen Erfolg halten die dafür Zuständigen ihre „hart erkämpfte Erinnerungskultur“ für unverzichtbar.

 

https://www.heise.de/tp/features/Vom-deutschen-Anti-Antisemitismus-6128079.html

 

 

Teil 2 und Schluss: Von einer „niemals verhandelbaren Staatsräson“

Eine zwischenstaatliche Anomalie und ein wenig Hin und Her, das sie begleitet. Der deutsche Anti-Antisemitismus

 

Der erste Text dieses Zweiteilers thematisierte den deutschen Stolz auf die Erinnerungskultur und ihren politisch-moralischen Gebrauchswert, der nicht schwindet. Er will seine höhere Berechtigung also auch noch dadurch unterstreichen, dass die „historische Verantwortung“ in Politikern und Bürgern fortlebt, die durch ihre „späte Geburt“ deutlich von den Ereignissen des Erinnerns getrennt sind.

 

„Keine leeren Worte“

Bürger zweifeln

Die Presse moniert

Die „Bild“ kämpft

P.S. zum „importierten Antisemitismus“

 

Dieser alternative Ruf nach dem „ehrlichen Makler“ (s.o.) spricht dem jüdischen Staat eine dezidierte Mitschuld zu. Das ist zwar etwas anderes, als dessen politische Zwecke zu ermitteln und zu kritisieren, taugt aber möglicherweise zur salomonischen Streitschlichtung. Wenn nicht, muss am Ende vielleicht ein deutsches Gericht entscheiden, welche Verstöße gegen welche Grundsätze der Linken einen Parteiausschluss rechtfertigen.

 

https://www.heise.de/tp/features/Von-einer-niemals-verhandelbaren-Staatsraeson-6128217.html?seite=all

2 Responses »

  1. Neuer Artikel von Schuster in Telepolis:

    Von Wahlversprechen und Gummistiefeln, 30. Juli 2021

    https://www.heise.de/tp/features/Von-Wahlversprechen-und-Gummistiefeln-6151634.html

  2. Bunte Welterklärung – Unterm Regenbogen

    Georg Schuster formuliert in einem drei-teiligen Beitrag bei Heise/TP einige Einwände gegen populäre Vorstellungen innerhalb hiesiger LGBT-/Queer-Bewegungen – z.B. anhand eines wohlwollend formulierten GEW-Vorschlages:

    „Warum nicht eine Matheaufgabe, in der zwei verheiratete Frauen die Finanzplanung ihres Hauses kalkulieren?“ Das passt zur Eigentumsordnung, zum Institut der Ehe und zur üblichen Notengebung.

    Wer an seinem Queer-Sein nur festhalten will, dass es genauso „selbstverständlich wie andere Lebensrealitäten“ sei, für den erübrigt sich deren Kritik. Oder sie besteht darin, den Spieß umzudrehen und die Normalität des Normalen in Zweifel zu ziehen, um sie auch für die eigene Identität zu reklamieren.

    Wenn die Mitbürger ihre Freiheitsrechte als Gelegenheiten verstehen, „das Wichtigste im Leben“, nämlich ihre ganz eigene Subjektivität zu realisieren, dann möchte das Regenbogen-Spektrum dem nicht nachstehen.

    Dass ihm diese alternative Entfaltung in vielen Fällen nicht einfach eingeräumt wird, sondern zu verfechten ist, kann die Bedeutung stärken, um die sich die identitäre Persönlichkeit dann maßgeblich dreht. Das zeigt sich beispielsweise, wenn aus der eigenen Intimität ein öffentliches Aufheben gemacht wird.

    Die jeweiligen Inhalte des Lebenssinns mögen für LGBT-Leute anders ausfallen als für Aktivisten der Persons of Color (PoC) oder des Frauseins. Wie bei den Normalos auch, wenn sie das Ausleben ihrer Individualität für das Wesentliche und Bestimmende halten, gerät ihnen gemeinsam aus dem Blick, welche Instanzen des Geldes und der Macht die individuellen Lebensläufe stattdessen und tatsächlich bestimmen.

    Die Resultate davon, die für die Mehrheit erfahrungsgemäß unbefriedigend ausfallen, bestärken bürgerliche Individuen aller Couleur dann darin, ihre Beheimatung in der widrigen Welt auf diversen Wegen zu fordern und anzustreben. Seitens der Identitätsbewegungen geht das mit diversen Implikationen und Fortgängen einher. …

    https://www.heise.de/tp/features/Unterm-Regenbogen-6180620.html

    https://www.heise.de/tp/features/Bunte-Welterklaerung-6181113.html