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[online] 07.05.2013 | Berlin | Kapitalistisches Verhältnis zwischen Arbeit und Reichtum

Von • Mai 7th, 2013 • Kategorie: Veranstaltungen

Zeit: Dienstag | 07.05.2013 | 19:30 Uhr
Ort: Mehringhof (Versammlungsraum) | Gneisenaustr. 2a | Berlin-Kreuzberg
Veranstalter: GegenStandpunkt Verlag

Thema: Alles Nötige zum kapitalistischen Verhältnis zwischen Arbeit und Reichtum

Referent: Peter Decker (GegenStandpunkt)

Die soziale Gemeinheit dieses Systems beginnt nicht damit, dass die Leute die Arbeit brauchen, oft keine finden, sondern besteht schon darin, dass sie Arbeit brauchen, dass sie dann noch nicht einmal sicher sein können, eine zu finden, folgt daraus ganz allein. Die Bedingungen, denen die Marktwirtschaft die Arbeit unterwirft, enthalten die wesentlichen Bestimmungen dieses Produktionsverhältnisses.

Angeboten werden im Teach-In Gedanken über Gebrauchswert und Tauschwert, konkrete und abstrakte Arbeit, Geld und Nutzen, Arbeit und Reichtum – paarweise Bestimmungen, die unsere moderne Welt nicht mehr auseinander halten kann, während sie tatsächlich die härtesten Gegensätze enthalten. Von deren Natur haben leider auch jene Entfremdungstheorien keine Ahnung, die gerne mit diesen Bestimmungen hantieren, um dem Kapitalismus fehlende Selbstverwirklichung in und mit der Arbeit anzukreiden.

http://www.kk-gruppe.net/

Lektüretipp:

„Beschäftigung“ – „Globalisierung“ – „Standort“ …

Anmerkungen zum kapitalistischen Verhältnis zwischen Arbeit und Reichtum (Neufassung)

Kapitel I – IV (GS 3-12)

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/12/3/gs20123085.html

Kapitel V – VI (GS 4-12)

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/12/4/inh124.htm

 

Update:

Die Aufzeichnung der Veranstaltung steht im Internet Archive zum Download bereit.

https://archive.org/details/DeckerArbeitUndReichtumBerlin7.5.2013

https://archive.org/download/DeckerArbeitUndReichtumBerlin7.5.2013/Decker%20Arbeit%20und%20Reichtum%20Berlin%207.5.2013.mp3

 

Der Vortrag ist nach Auskunft Peter Deckers ausdrücklich als Kritik der sog. „Neuen Marx-Lektüre“ (Michael Heinrich u.a.) und Kontrastprogramm zu Gruppen wie dem „Ums Ganze-Bündnis“ zu verstehen, die eigenen Angaben zufolge „der Versuch (sind), die Erkenntnisse der neuen-Marx-Lektüre in die Praxis umzusetzen.“

vgl. dazu auch:

Wie man „Das Kapital“ nicht schon wieder neu lesen sollte. Zur „Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie“ von Michael Heinrich

http://www.kapital-lesen.com/texte/kritik-an-michael-heinrich/

und

Zur Broschüre des Ums-Ganze-Bündnisses: „Staat, Weltmarkt und die Herrschaft der falschen Freiheit“ Statt Kritik des Systems der Ausbeutung eine radikalkritische Absage an den „Systemzwang“ (GS 1-13)

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/13/1/inh131.htm

 

 

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6 Responses »

  1. […] http://www.contradictio.de/blog/archives/5416 […]

  2. Peter Decker könnte Geschwurbel solchen Kalibers im Auge gehabt haben:

    „Zugleich ist aber fraglich, ob die tradierte und auch transformierte Idee einer revolutionären Veränderung noch gültig sein kann. Es bleibt ungeklärt, wie sich angesichts der Dialektik von steigender Vereinfachung und Komplexität, bei fortschreitendem Verlust spontan-subjektiver Momente mit transzendentem Charakter und immer tiefergehender Integration des Subjekts, die Utopie einer befreiten Gesellschaft überhaupt bewahren lässt – ohne in einen selbstreferenziellen Revolutionsgestus zu verfallen, wie es in der gegenwärtigen Linken weit verbreitet ist.“

    http://www.kritikmaximierung.de/aktuelles/uber-das-schicksal-der-revolution-entscheidet-das-klassenbewusstsein/

  3. Ich habe Peter Decker nach der Veranstaltung auch sowas angesprochen, konkret den Artikel zu Ums-Ganze. Das hat er aber ganz bewußt aus diesm Vortrag rausgehalten, wenn man von den knappen Bemerkungen zu Anfang absieht. Das hätte dann schon einen anderen Schwerpunkt ergeben. Ich nehme an, daß der GegenStandpunkt dazu noch was machen wird, bzw. würde, wenn sich auch Genossen aus dem angesprochenen/kritisierten Kreisen dazu bereit finden würden. Ich hab bisher nur nicht den Eindruck, als wenn sich die Szene darum reißen würde.

  4. Dazu passend wie die Faust auf’s Auge aus der o.a. Heinrich-Kritik:

    „Jetzt jedenfalls sind sie so frei, dem Klassenkampf, den es nicht mehr gibt, keine Träne mehr nachzuweinen und das, was sie den „Arbeiterbewegungs-Marxismus“ nennen, endgültig zu beerdigen. Soweit ihre Marx-Philosophie überhaupt eine politische Stoßrichtung hat, geht es gegen den verblichenen Ostblock-Sozialismus. Ihm werfen sie vor, nur den Mehrwert und nicht den Wert kritisiert und dadurch Marx’ Kritik verfehlt zu haben, aber nur, um selber nun das gerade Gegenteil zu tun: Wo die alten Sozialisten die kapitalistische Verteilung des Reichtums und gar nicht Zweck und Prinzipien seiner Produktion (und die damit vorweg entschiedene Verteilung) kritisch ins Visier nahmen, da finden die radikalen Philosophen von heute die „Wertabstraktion“ furchtbar vielsagend und sind desinteressiert an der Ausbeutung der Lohnarbeiter, ja eigentlich an der ganzen Ökonomie, die Marx kritisiert. Ihre Krisendiagnose ist ein paar Abstraktionsebenen höher angesiedelt und will mit sozialen Opfern und Gründen, die diese vielleicht für ein Aufbegehren hätten, nichts mehr zu tun haben: Schlimm finden sie, dass „die Gesellschaft“ als Ganze, von Klassen ist da keine Rede mehr, sich von einem fetischisierten „Verblendungszusammenhang“ dirigieren lässt und in einer abstrakten Totalität eingesperrt ist, die sie noch nicht einmal merkt. Dieses Theoretisieren gerät erkennbar und zum Teil öffentlich erklärt zur Umkehrung der intellektuellen Entwicklung von Marx. Wo der sich durchs Studium der ökonomischen Wirklichkeit aus der Philosophie heraus und zur Wissenschaft vorgearbeitete hatte, gehen seine akademischen Liebhaber von heute den Weg zurück: Aus der Kritik der kapitalistischen Ausbeutung machen sie eine Entfremdungs-Philosophie.“

  5. „Ich hab bisher nur nicht den Eindruck, als wenn sich die Szene darum reißen würde.“

    Wenn man bedenkt, dass in den zwei Monaten seit Erscheinen des Artikels m.W. keine einzige (öffentliche) Reaktion erfolgt ist, könnte dieser Eindruck in der Tat entstehen. Vielleicht geht da ja was beim kommenden …umsGanze!-Kongress #3 Anfang Juli in Berlin. Bisher gibt’s noch kein Programm.

    http://top-berlin.net/de/termine/berlin/umsganze-kongress-3

  6. […] http://www.contradictio.de/blog/archives/5416 […]