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Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

[online] 25.03.2009 | Wien | Im Nahen Osten (k)ein Krieg

Von • Mrz 25th, 2009 • Kategorie: Veranstaltungen

Der GegenStandpunkt lud ein zu einer Diskussionsveranstaltung in Wien zum Thema:

Im Nahen Osten (k)ein Krieg – Das unendliche israelische Staatsgründungsprojekt und seine arabischen ‚Kollateralschäden‘

Zeit: 25.03.09
Ort: Wien
Referent: Dr. Herbert Fertl

 

Update: Bei Vekks (Radio Orange Wien) steht jetzt die Aufzeichnung zum Download bereit.

1. Teil

https://cba.fro.at/73319

2. Teil

https://cba.fro.at/73323

 

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2 Responses »

  1. Unbedingt empfehlenswert! So ziemlich das Beste, was ich bisher zum Thema Israel/Nahost gehört habe. Nicht zuletzt wegen des „Stichwortgebers“ aus dem Publikum, der (wie bestellt) immer die passenden Einwände vorgebracht hat. 🙂

  2. Interessant am Schluß (buchstäblich, ungefähr in den letzten fünf Sekunden!) wo Herbert Fertl als „Antwort“ auf den üblichen Vorwurf, daß der GegenStandpunkt keine „Alternative“ als die Weltrevolution anzubieten habe, (nachdem er auf einen Kommentar von Gaddafi in der New York Times verwiesen hatte, der als Lösung einen einzigen gemeinsamen Staat von Juden und Palästinensern sieht), „das wäre eine Alternative. Aber in dieser Welt ist sie absolut unmöglich.“

    Das war ja schon immer die Crux von Kommunisten (von Lenin an, der gegen die Bundisten argumentiert hatte, Fertl hat auf diese frühe Diskussion in der Arbeiterbewegung Rußlands verwiesen), daß z.B. der von Trotzkisten häufig als Lösung vorgeschlagene binationale Arbeiterstaat, oder dessen sekulare bürgerliche Version, wie sie sich früher viele linke Palästinenser vorgestellt haben, überhaupt nur zum Zuge kommen kann, wenn die Leute, die man dafür gewinnen will und muß, ihr bisheriges völkisches Selbstverständnis weitgehend aufgegeben haben.

    Die ganzen Debatten in der Arbeiterbewegung vor dem ersten Weltkrieg um die nationale Frage drehten sich darum, wie man die Leute schon für das revolutionäre Projekt gewinnt, ehe sie völlig mit dieser bürgerlich-nationalen Denkweise gebrochen haben. In der Sowjetunion wurde das dann ja sogar zu einer elaborierten Nationalitätenpolitik ausgearbeitet.

    Dabei besteht regelmäßig das Problem, daß man diese rückständige Beschränktheit der Leute, die sicherlich zu manchen Konzessionen zwingt, zu einer positiven Verfaßtheit hochstilisiert. Dann hat man vielleicht national Erfolg. Aber nicht mehr als Kommunist.

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