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Frankfurt | 14. Juni 2023 | Die Woh­nungs­fra­ge im Kapitalismus

Von • Jun 5th, 2023 • Kategorie: Veranstaltungen

Zeit: Mittwoch | 14. Juni 2023 | 19 Uhr
Ort: Stu­die­ren­den­haus Cam­pus Bockenheim | Jügel­stra­ße 1 | 60325 Frankfurt
Veranstalter: farbeROT

Die Woh­nungs­fra­ge im Kapitalismus

Es herrscht aku­te Woh­nungs­not. Wie immer man­gelt es nicht an guten Vor­schlä­gen, wie die­sem Pro­blem zu begeg­nen wäre: Akti­vis­ten wet­tern gegen Aus­wüch­se der Spe­ku­la­ti­on und Preis­trei­be­rei, die man poli­tisch alle­mal ver­bie­ten oder brem­sen könn­te; pro­gres­si­ve Par­tei­en for­dern einen Mie­ten­de­ckel und sogar Ent­eig­nun­gen. Dann wären die Mie­ten viel­leicht wie­der bezahl­bar. Eigen­tü­mer­ge­sell­schaf­ten und ihre frei­de­mo­kra­ti­schen Inter­es­sen­ver­tre­ter kön­nen vor so etwas nur war­nen: Wenn man den Eigen­tü­mern Vor­schrif­ten macht und Fes­seln beim Miet­preis anlegt, dann loh­nen sich Inves­ti­tio­nen in neue Woh­nun­gen nicht mehr und unter­blei­ben des­we­gen; dann ist der Wohn­raum knapp und dann – da ken­nen sie sich aus – stei­gen die Mie­ten doch nur noch wei­ter. Das Gegen­teil – Abräu­men der Schran­ken für ihr Geschäft – wür­de hel­fen, dann klappt’s viel­leicht auch wie­der mit dem Wohnen.

Man kann gar nicht sagen, in die­sem Dis­put hät­te eine Sei­te recht und die ande­re nicht.

Recht haben sie bei­de in dem Sin­ne, dass genau so die poli­ti­sche Betreu­ung der Woh­nungs­fra­ge im Kapi­ta­lis­mus geht: Ermäch­ti­gung und Beschrän­kung als Hebel der Poli­tik. Unrecht haben sie inso­fern, als das aus­ge­ru­fe­ne Pro­blem garan­tiert weder so noch anders ​‚gelöst‘ wird.

Denn wo Grund und Boden durch die Macht des Staa­tes zu pri­va­tem Eigen­tum gemacht sind und als statt­li­che Ein­kom­mens­quel­le lizen­ziert wer­den, sind die Ansprü­che des Grund­ei­gen­tums so unhin­ter­geh­bar wie unver­ein­bar mit den Wohn­an­sprü­chen eines in der Erwerbs­ar­beit ein­ge­haus­ten Vol­kes und den Erträ­gen aus die­ser sei­ner Einkommensquelle.

Die ​‚Woh­nungs­fra­ge‘ ist des­we­gen so alt wie der Kapi­ta­lis­mus selbst und ist als sol­che über­haupt nicht ​‚zu lösen‘.

Allen erreg­ten Gemü­tern, die das – min­des­tens für ihren Kiez – unmög­lich glau­ben kön­nen, und allen, die ansons­ten an einer Kri­tik der poli­ti­schen Öko­no­mie des Grund­ei­gen­tums inter­es­siert sind, kön­nen wir das beweisen …

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