contradictio.de

Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

Kein Kommentar (Radio Orange): Krieg in der Ukraine

Von • Mrz 18th, 2022 • Kategorie: GSP-Radio

Kein Kommentar (Radio Orange): Krieg in der Ukraine

 

Zur aktuellen Lage in der Ukraine

https://cba.fro.at/538668

 

Feindbild Russland

Vorproduzierter Beitrag, nimmt auf aktuelle Ereignisse der letzten Tage keinen Bezug; Thema ist ohnehin was anderes, nämlich die hierzulande vorherrschende Berichterstattung über die Ukraine bzw.

Russland bzw. die EU und die Nato und die USA. Möchte einsteigen mit zwei Kommentaren aus dem Sonntags-Kurier vom 6.2. dieses Jahres.

Wir basteln ein Feindbild – wie geht das?

https://cba.fro.at/543349

 

Krieg in der Ukraine: Die Wahrheit stirbt zuerst

Dass die „Wahrheit zuerst stirbt“, ist ein beliebter Kalauer im Rahmen der Kriegsberichterstattung. Gemeint ist wohl, dass alle Beteiligten die Lügen verbreiten, die ihnen dienlich sind, wie auch immer. (Es gibt sogar ein Buch über die Berichterstattung im Zweiten Golfkrieg – der Krieg gegen den Irak 1991 –, unter besonderer Berücksichtigung der Leistungen von CNN mit dem Titel „Die Wahrheit stirbt zuerst“.) Die gute Nachricht: Das muss nicht sein! Man muss sich auch in Ansehung des russischen Kriegs gegen die Ukraine nicht verblöden lassen oder gleich an der eigenen Verblödung mitarbeiten.

Es gibt eine Alternative. Ich werde mich also eventuell anhand dessen, was mir so bei Gelegenheit unterkommt, durch die Leistungen der Öffentlichkeit kommentieren.

https://cba.fro.at/547056

7 Responses »

  1. Krieg in der Ukraine: Die Wahrheit stirbt zuerst (2)

    Vorbemerkung

    Eine Antwort auf Fragen aus Hörer- bzw. Leserkreisen:

    Ja, ich bin natürlich ein Putin-Versteher. Es geht selbstverständlich um „Verstehen“ im Sinn von Begreifen, um Analysieren, um das Wissen um die Gründe einer Sache, in dem Fall um die Kriegs-Gründe. Dieses Begreifen ist schon zu unterscheiden von „Verstehen“ im Sinn von „Verständnis haben“, eine Sache billigen. Die gute Nachricht ist, ich bin auch ein NATO-Versteher und ein Joe-Biden-Versteher. Das ist insofern wichtig, als auch Putin ein Joe-Biden-Versteher ist – insofern ist das Biden-Verständnis unabdingbar für das Putin-Verständnis. Dazu später.

    In dem Zusammenhang noch ein Wort zu den notorischen Putin-nicht-Verstehern:

    Wenn ein grinsender Fernseh-Fatzke im ZDF (oder einem andern Sender) seine Verständnislosigkeit, sein nicht-zur-Kenntnis-nehmen, sein nicht-Verstehen-wollen zur Schau stellt, durch die wiederholte Frage „Was will Putin denn bloß???“ – dann reproduziert er auf journalistisch nichts anderes als die Unnachgiebigkeit seiner demokratisch gewählten Herrn und Meister. Wenn ein Putin, der doch längst wissen müsste, dass er nichts zu melden hat, nichts zu verlangen hat, nichts zu bestellen hat – wenn der immer noch keine Ruh’ gibt, ja was will er denn eigentlich und echt jetzt und immer noch, wo er doch nichts zu wollen hat?

    Dieses nicht-Verständnis, das nicht-zur-Kenntnis-nehmen dessen, was der Mann wiederholt verlautbart, das ist nichts anders als das totale Verständnis, die totale blanko-Zustimmung – für die westlichen Politik!

    https://cba.fro.at/548306

  2. Krieg in der Ukraine: Die Wahrheit stirbt zuerst (3) – Von den Vorzügen der Demokratie

    Es soll sich ja um eine Krieg „Demokratie“ vs. „Autokratie“ handeln. Also gibt es neben der Frontberichterstattung Aufklärung über die Vorzüge der Demokratie.

    profil: „Die Stärke unseres demokratischen Systems besteht darin, dass Bevölkerung und Regierung mehrheitlich dieselben Ziele verfolgen, weil Letztere von Ersteren in freien und fairen Wahlen gewählt wurde. In einem autokratischen System wie Russland hingegen entscheidet der Präsident, der Freiheit und Fairness bei Wahlen längst abgeschafft hat …“ (12/2022)

    Ja mei; so ein Schreiberling könnte doch auch wissen, in einem demokratischen System „entscheidet“ genau wie in der „Autokratie“ die Staatsspitze, dafür wird „die Regierung“ nämlich von der Bevölkerung gewählt – um über die Bevölkerung zu entscheiden. In der Tat kann sich die Regierung dann, bei ihren Entscheidungen, auf den Wählerwillen berufen – auch und erst recht, wenn bei Wahlen weder die Pandemie noch der Lockdown noch die Impfung noch der Krieg gegen die Ukraine noch die Sanktionen noch die dadurch erzeugten Preiserhöhungen irgendwie ein Thema waren, wie denn auch. Die Regierung regiert frei, ohne irgendeinen Wähler konsultieren zu müssen, das ist ihre Aufgabe, und wenn so ein Wähler unzufrieden wird, kann er sich mit der Hoffnung auf die nächste Wahl trösten. (Warum eigentlich? Denn der nächsten gewählten Regierung steht er dann genau so ohnmächtig gegen über wie der aktuellen.) Die hier erwähnte besondere „Stärke“ der Demokratie liegt also nicht in der besonderen Berücksichtigung der Bürgerbedürfnisse, sondern dass sich durch das Wahlverfahren die Bevölkerung verlässlich hinter der Regierung einreiht.

    Gerade diesbezüglich möge sich der eingefleischte Demokrat aber lieber nichts einbilden, von wegen der „Stärke unseres demokratischen Systems“, in dem „Bevölkerung und Regierung mehrheitlich dieselben Ziele verfolgen“ – also bitte, diese „Stärke“ haben der Kaiser und der Führer seinerzeit auch hingekriegt, bis zum bitteren Ende, bis wirklich nichts mehr ging. Das ist in allen Varianten einer stabilen Herrschaft so: Die Bevölkerung wird eingespannt und verfolgt insofern „dieselben Ziele“ als die Regierung; es bleibt ihr auch nichts anderes übrig. (Diese Erinnerung an die „gleichen Ziele von Bevölkerung und Regierung“ unter dem Kaiser und dem Führer gilt übrigens – im Nachhinein angesichts der verlorenen Kriege und der vergeigten „Stärke“ – als nicht so gelungen.)

    Diese Erinnerung an vergangene „gleiche Ziele“ ist allerdings angebracht, denn ein Detail ist für den Schreiberling in seiner Begeisterung über die „Stärke“ der Demokratie offenbar nicht so wichtig, nämlich die Klärung der Frage, welche Ziele denn da „Bevölkerung und Regierung“ so einträchtig verfolgen. Was wollen sie denn, die Oberen und die Unteren? Gemeinsam! Sollte man sich nicht mal darüber kundig machen, bevor man die „Stärke“ feiert, die eine gewählte Regierung aus der Zustimmung ihrer Untertanen bezieht?

    Ein Versuch dreier Antworten:

    Gemeinsame Ziele von Regierung und Bevölkerung (Teil 1):
    Gemeinsame Ziele von Regierung und Bevölkerung (Teil 2):
    Gemeinsame Ziele von Regierung und Bevölkerung (Teil 3):

    Ja was ist denn schon passiert, in den letzten Wochen?

    Russland ist in die Ukraine einmarschiert, um einen neutralen, entmilitarisierten Status dieses Landes zu erzwingen, eines Status übrigens, der am zivilen Leben der meisten Leute, einschließlich der Millionen Wanderarbeiter im Westen, denen die Ukraine nicht viel zu bieten hat, nichts geändert hätte. Das ist passiert.

    Unvereinbar mit so einer Neutralisierung war und ist allerdings die nationale ukrainische Perspektive, als Frontstaat der NATO gegen Russland in eine strahlende politische und ökonomische und militärische Zukunft einzutreten, vielleicht entlang des unerreichbaren und unwiederholbaren Vorbildes der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Und: Der Einspruch Russlands gegen diesen Status trifft inzwischen auf einen Westen, der einhellig auf dem Standpunkt steht: „Die Ukraine gehört uns! Wir lassen uns das nicht nehmen!“ Auch das ist passiert.

    Insofern sollte der Sozialpsychologe erstens über die Gegenwart erschrecken und die liebgewonnenen „Narrative“ und Lebenslügen über die Gegenwart wegschmeißen, die ohnehin übrigens von einer Politik und mitdenkenden Öffentlichkeit gerade entsorgt werden: Zeitenwende ist angesagt: So wehrfähig und kriegsgeil wie die Monarchie etc. ist die Demokratie allemal.

    Was jetzt? Sich zur bzw. gegen die Gegenwart stellen – oder mehr darüber jammern, dass man die gängigen Lügen über die Lehren aus der Geschichte ersetzen muss, vielleicht durch eine Geschichte von der ewigen Erbfeindschaft gegen den Russen?!

    Literatur:

    https://de.gegenstandpunkt.com/dossier/krieg-ukraine

    https://cba.fro.at/549372

  3. Krieg in der Ukraine: Die Wahrheit stirbt zuerst (4) – Das Völkerrecht im Krieg

    Das Kriegsrecht bildet einen prominenten Teil des Völkerrechts; sowohl das Recht zum Krieg, als auch das Recht im Krieg.

    Die populäre Vorstellung, dass das Völkerrecht den totalen Gegensatz zum Krieg beinhalte, dass der Krieg wenigstens vom Völkerrecht generell geächtet sei, auch wenn permanent irgendwo Krieg geführt wird – diese Vorstellung blamiert sich schon daran, dass das Kriegsrecht einen prominenten Teil des Völkerrechts bildet; und das betrifft sowohl das Recht zum Krieg, als auch das Recht im Krieg, an das sich also die kriegführenden Parteien halten mögen.

    https://cba.fro.at/551405

  4. Krieg in der Ukraine: Derzeit stirbt auch die Wahrheit über den Krieg!

    In dem Sinn nämlich, dass momentan allen Ernstes der Krieg schöngeredet, verniedlicht und verharmlost, geradezu idyllisiert wird, um der russischen Seite dann überschießende, unangemessene, sinn- und zwecklose Gewalt vorzuwerfen.

    1. Krieg – Völkermord – „Macht der Bilder“

    2. Flüchtlinge und / oder Vertriebene?

    3. Die „jüdische Großmutter“ von Selenskij

    https://o94.at/programm/sendung/id/2040447

    https://cba.fro.at/553856

  5. Krieg in der Ukraine: Der Krieg ist Mittel der Politik
    Die Wahrheit stirbt nicht nur zuerst, sondern permanent: Blödsinn lebt!

    Wenigstens die Produktion von Unsinn, Schwachsinn und Blödsinn stirbt nicht durch den Krieg; im Gegenteil, die wird offenbar durch die Schlächtereien ziemlich stimuliert

    Krieg: Mittel der Politik!

    Russland nach der weltpolitischen Wende

    Die Ukraine nach der weltpolitischen Wende

    Nun, das Menschenmaterial für den Krieg stellt ziemlich exklusiv die Ukraine, aber durch Waffenlieferungen und logistische Unterstützung steuern die maßgeblichen NATO-Mächte die Schlächterei inzwischen einigermaßen fein abgestimmt, derzeit mit der Perspektive einer längeren und dauerhaft schwächenden Abnützung der russischen Föderation.

    In der ukrainischen Führung verfestigt sich das zum Befund, dass dieses Verheizt-werden als nützlicher Idiot der USA und – inzwischen auch – Europas die schlechthinnige Chance der Ukraine ist, als Kriegspartei auf Basis fremder Berechnungen eine Art von nation-building hinzukriegen.

    https://cba.fro.at/556743

  6. Einige Basics und fundamentale Infos über Energie, Öl, grüne Energien, Kapitalismus – und so auch zum Thema ‘Klimapolitik’ – erläutert

    Peter Schadt im Gespräch bei 99 zu eins (vor 15 Std. gestern live gestreamt)

    https://www.youtube.com/watch?v=nMuyv-DsOA8

    —–

    Peter Schadt generell über neue Technologien

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1143245.technologie-macht-der-technik.html?fbclid=IwAR2hfsVx9xqu0TvIIGco7fAC2hdz0Yc_e85r2veaCH-qOl-8PNZ72VQ1wdQ

    —-

    Peter Schadt: Das Erdölembargo gegen Russland soll gegen Ende 2022 kommen. Eine kurze Chronologie der deutschen Energiepolitik seit Anfang des Jahres.

    (Themen-Special in der jw von heute – ab morgen dort auch für Nicht-Abonnenten lesbar)

  7. Peter Schadt: Ins Mark treffen        
    Das Erdölembargo gegen Russland soll gegen Ende 2022 kommen. Eine kurze Chronologie der deutschen Energiepolitik seit Anfang des Jahres.

    https://www.jungewelt.de/artikel/426327.i-ve-got-the-power-ins-mark-treffen.html

    —-

    Krieg in der Ukraine: Russland sanktioniert ehemalige Gazprom-Töchter

    Russland hat gegen die Firma Gazprom Germania und andere ehemalige Tochterunternehmen seines staatlichen Gaskonzerns Sanktionen verhängt. Mit insgesamt 31 aufgelisteten Firmen dürften von russischer Seite keine Geschäfte mehr gemacht werden, hieß es. Die russische Regierung veröffentlichte dazu am Mittwochabend eine Verfügung, nach der die Handelsverbote im Auftrag von Kremlchef Putin in Kraft treten.

    Gazprom Germania war Anfang April unter staatliche deutsche Kontrolle gestellt worden. Die Bundesregierung betonte in Berlin, die Versorgungssicherheit sei derzeit gewährleistet. Die ehemalige Gazprom-Tochter ist Eigentümerin weiterer wichtiger Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft. Dazu gehören etwa der Gashändler Wingas, der unter anderem Stadtwerke beliefert und der Gasspeicherbetreiber Astora.   (…)   Nach Angaben der russischen Agentur Interfax ist nach den Sanktionen auch das Anlegen von Vorräten mit russischem Gas in den Speichern Europas künftig verboten. Unklar war zunächst, wie ein solches Verbot durchzusetzen wäre.

    https://www.ndr.de/nachrichten/info/Krieg-in-der-Ukraine-Russland-sanktioniert-ehemalige-Gazprom-Toechter,russlandkrise100.html