contradictio.de

Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

GKN: Si vis pacem para bellum – Wer Frieden will rüste sich zum Krieg (Platon, Cicero, Russland, Ukraine, NATO, EU)

Von • Feb 22nd, 2022 • Kategorie: Allgemein

GKN: Si vis pacem para bellum – Wer Frieden will rüste sich zum Krieg (Platon, Cicero, Russland, Ukraine, NATO, EU)

 

„Wer redet, der schießt nicht“, sagt die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Da könnte man ja mal beruhigt sein, denn so viele Spitzentreffen und Videoschaltungen von Staatschefs aller Herren Länder, wie im Frühjahr 2022, gab es selten. Nur ist der Zusammenhang von Diplomatie und Krieg ein völlig anderer als er von den zuständigen Kriegsherren und -damen immer mal wieder behauptet wird. Diplomatisch teilen sie sich nämlich wechselseitig mit, was sie voneinander wollen und definieren dabei „rote Linien“, bei deren Überschreitung sie gewillt sind, einen Krieg gegeneinander zu führen.

Über die Gründe, warum Russland, Ukraine und die NATO-Staaten sich für den Krieg rüsten, geht es in diesem Text. Dafür muss man nicht nach geheimen Interessen suchen, die hinter den Kulissen wirken, sondern kann sich ganz auf die offiziellen Verlautbarungen stützen.

Die geben alles her, was man zum Verstehen braucht.

Freilich muss man da trennen zwischen dem, was sich die Staatschefs wechselseitig mitteilen und dem, was mehr an die eigene Bevölkerung gerichtet ist. Dass die gegnerische Seite lügt, betrügt, alleine aggressiv ist und damit letztlich einfach „böse“ ist, das bekommt jeder in seiner Heimatpropaganda zu hören. Damit weiß man dann nichts über den Krieg, sondern bekommt so mitgeteilt, dass der eigene Staat „gut“ ist und gar nicht anders kann als mit Kriegsvorbereitungen oder gleich Kriegshandlungen zu „reagieren“, obwohl er das echt nicht will. Für das Fußvolk sind das also lauter moralische Gründe, dem eigenen Staat die Daumen zu drücken, den andern zu verteufeln, die kommenden wirtschaftlichen Schäden opferbereit anzunehmen oder sich selbst als Kanonenfutter bei der Musterung anzubieten.

 

Diese Legitimationen des Krieges behandelt der Text nur am Rande. Hier soll nur dazu aufgefordert werden, sich einmal fünf Minuten die Frage, wer gut oder böse ist, zu verkneifen und sich nüchtern zu fragen: Was ist hier los? Danach kann man sich wieder Fragen widmen, wem man die Daumen drücken will – wir meinen, dass die Antwort dann ist: Niemandem.

 

Was fordert Russland, was fordert der „Westen“?

 

Was der Westen von Russland fordert bzw. wie der Westen auf diese Forderungen reagiert:

 

Alle Seiten beteuern, dass sie keinen Krieg wollen. Aber Drohungen werden reichlich ausgesprochen.

 

– Russland: „Wir wollen keinen Krieg, wir brauchen ihn überhaupt nicht“

– Die NATO: „NATO does not seek confrontation“

 

Für welchen Frieden sind alle Seiten jeweils bereit einen Krieg zu führen bzw. aktuell: die Ukraine führen zu lassen?

 

– Die EU und die friedliche Erweiterung gen Osten.

– Russland

– USA

 

USA und EU

Was nun?

 

Eine deutsche Regierung (egal in welcher Konstellation), die sich rühmt, dass die deutsche Wirtschaft mal wieder irgendwo Weltmeister ist oder werden soll, eine Technologieführerschaft hat oder anstrebt, für die neue Wasserstoffstrategie ganze Weltregionen als Rohstoff-Zulieferer einplant, mit dem Euro ein Weltgeld platzieren will, – eine solche Regierung weiß, dass sie das gegen China und die USA nur mit der EU zuwege kriegt. Dazu die allseits geschätzte Alt-Bundeskanzlerin Merkel:

„`Scheitert der Euro, scheitert Europa.` (…) ich sage, dass wir damit mittel- und langfristig Schaden nehmen würden. Wir würden Schaden dahingehend nehmen, dass wir kein relevanter Faktor mehr in der Welt wären (…). Wir werden, obwohl wir sowieso schon ein immer kleinerer Teil der Welt werden, nicht mehr die Bedeutung haben, dass wir uns durchsetzen können mit dem, was uns wichtig ist. Deshalb ist der Gedanke eines einigen Europas von so großer Bedeutung.“ (Rede von Merkel auf dem Festakt zum 70-jährigen Bestehen der CDU, 29.06.2015)

Merkel will, dass Deutschland ein relevanter Faktor in der Welt bleibt, also eine Weltmacht. Das geht für sie nur mit der EU. Nur so kann Deutschland sich durchsetzen. Und genauso sieht es die aktuelle Regierung.

Und die weiß, dass Deutschland die EU nur mit der NATO zu Wege bekommt. Dieses nationalistische Projekt tritt natürlich an für „Frieden und Freiheit“. Was auch sonst? Globalen Frieden für die Freiheit des deutschen Staates, seine Interessen durchzusetzen, darunter die Freiheit der deutschen Wirtschaft die Welt als Markt für sich zuzurichten. Das Projekt schließt den Krieg auf die eine oder andere Weise ein.

 

https://gegen-kapital-und-nation.org/si-vis-pacem-para-bellum-wer-frieden-will-ruste-sich-zum-krieg-platon-cicero-russland-ukraine-nato-eu/

 

https://gegen-kapital-und-nation.org/si-vis-pacem-para-bellum-wer-frieden-will-ruste-sich-zum-krieg-platon-cicero-russland-ukraine-nato-eu/?pdf

17 Responses »

  1. Der Text „Wer Frieden will rüste sich zum Krieg“ als Vortrag eingesprochen:

    https://archive.org/details/si-vis-pacem-para-bellum-wer-frieden-will-ruste-sich-zum-krieg-
    platon-cicero-rus

  2. Ich zitiere díe entscheidende Stelle des Art. der Gruppen gegen Kapital und Nation, die
    den zentralen Mangel der Ausführungen dort aufgreifen soll;

    „Russland, Deutschland, die USA sind Staaten, die ihre Macht aus den Geldgeschäften bei sich
    ziehen. Um diese zu verbessern und das Ausland dafür in Beschlag zu nehmen, gehen sie
    internationale Verträge ein, die auf Kosten des Interesses anderer Staaten gehen. Daher müssen
    diese Verträge (und entsprechende Bündnisse) militärisch abgesichert werden und die Interessenkollisionen heben sich auf die Ebene der Konkurrenz der Waffen, was wiederum
    einschließt, dass die militärischen Bündnisse mit Gewalt abgesichert werden müssen.
    Das ist der allgemeine Grund für die eskalierende Kriegslage in der Ukraine. Sie ist ein Stellvertreterschauplatz für Rechte in der Welt, die die Staaten für sich beanspruchen und
    von den Kontrahenten anerkannt haben wollen. Hier geben und nehmen sich die Kontrahenten
    nichts und eine Parteilichkeit ist völlig fehl am Platze.“

    Es fehlt hier völlig, wer der U r h e b e r eines feindlichen Gegensatzes zwischen Imperialismus
    Marke West und einer atomwaffenbestückten Großmacht im Osten ist und wie sich der
    feindlich angegangene andere Part dazu verhält, dass der als dieser angegangen wird.
    Man braucht gar nicht dezidiert immer gleich zu beteuern, dass einem Parteigängerschaft
    in einer gewalt-/kriegsträchtigen Affäre zwischen staatlichen Gewalthabern sofern wie was
    liegt, um drauf zu kommen: den Ausgang nimmt die Affäre davon, dass der W e s t e n
    sich grundsätzlich nicht vertragen will mit einer russischen Großmacht, insofern die sich
    sperrig gibt gegenüber dem maßlosen Anspruch des West-Imperialismus zur schrankenlosen
    Verfügung über fremdes Land und Leute, eben als politische und ökonomische Benutzungs.-
    masse für Kapital und west-imperialistische Nationen, Der große Gegner im Osten
    macht nämlich umgekehrt eigensüchtige Interessen durchaus im weltpolitischer Dimension
    in Absetzung von den Konkurrenten in USA/EU geltend. Dies ist seit Niedergang des
    Ostblocks und insbesondere seit der Putinschen Restauration von Staats- und Wirtschafts-
    mächtigkeit Russlands dem Westen ein Dorn im Auge. Dies ist der Hintergrund dessen,
    wie der Westen sich einen Staat nach dem anderen im Osten dem kapitalistischen Freiheitsstall
    eingemeindet hat, seinem Kriegsbündnis unterstellt, mit Nato-Kriegsgerät vollstopft,
    Russland regelrecht militärisch einkesselt. Auf diese Absicht des Westens zur Unter-
    minierung der Machtpotenzen Moskaus, letztlich zur Niederringung Russlands als
    Großmacht überhaupt, dies lässt „natürlich“ die letztere, nämlich vom Standpunkt
    ihres Geltungsanspruchs als Gewalthaberin, nicht auf sich sitzen, wiewohl
    sie in Sachen westliche Einkreisung einiges zugelassen hat. Entlang des Falls Ukraine
    hat Russland „rote Linie“ gezogen, dass jetzt endgültig Schluss sei damit, von Seiten
    des US-/EU-Imperialismus fortgesetzt in seinem Machtstatus und militärischen
    Fähigkeiten in sehr fundamentaler Weise geschädigt zu werden. In Form der
    Beanspruchung von „Sicherheitsbedürfnissen“ wird dem Westen klar gemacht,
    dass der Übergang zur praktisch-militärischen Umsetzung fällig wird, weil und
    insofern der Westen unzweifelhaft zu erkennen gibt, Russland nicht einen
    Zentimeter „Sicherheitsbelange“ zuzugestehen, eben die Übergriffigkeit gegen
    den russischen Staat West-Programm ist und bleibt.

  3. Als Ergänzung oder Unterstreichung, dass die schlichte Identität von kapitalistischer Groß-
    macht Russland und eingesessenem Freiheitsstall USA/EU bzw. deren gewaltbewehrten Interessen
    verkehrt ist, es ein wenig drauf ankommt, warum und wie sich der westliche Imperialismus
    und kapitalismustransformiertes Kernland der ehemaligen SU sich in die Quere kommen,
    hier ein paar Hinweise entlang des aktuellen Verlaufs des inzwischen kriegsmäßig aus-
    getragenen Zwistes zwischen Ostmacht und Westmächten:

    24/25.02.22 – Russen erkennen ostukrainische Separatistengebiete als staatenähnliche
    Gebilde an/Russland erklärt Ukraine den Krieg

    Das imperialistische Lügengebäude über russische Expansion
    schafft sich sein Anschauungsmaterial als Grundlage verschärften
    Vorgehens gegen einen „Schurkenstaat“ mit Atomwaffen
    (Abschneiden von weltwirtschaftlicher Einbindung Russlands,
    weitestgehende politische Isolierung desselben)
    +
    Russland macht seine westlicherseits abschlägig beschiedenen
    „Sicherheitsbedürfnisse“ als militärischen Einfall in die Ukraine
    geltend

    Da geben die Russen zu erkennen, wie sehr ihnen die Nato-Ausdehnung bis vor ihrer nationalen Haustür es als unabweisbar machen würde, dass diese halt zu machen habe in Bezug auf einen längst als Vorhof des westlichen Kriegsbündnisses eingerichteten und aufgerüsteten, auf nichts als Russland-Feindschaft sich gründenden Staat Ukraine: Russland geht den Feind im Westen auf diplomatischer Ebene an, ihm formell zuzusichern, dass keine weiteren Staatsgebilde, insbesondere die Ukraine, als Aufmarschgebiete gegen es hergerichtet werden – bzw. im Falle Ukraine dies rückgängig zu machen sei – und prallt damit voll ab bei seinen Gegnern USA/EU. Was lügnerisch verdreht wird als Bestätigung eines angeblichen russischen Expansionsdrangs/Vorhabens der Schaffung eines neuen ‚Zarenreichs‘ unter Putin ist: der Westen lässt vom russischen Standpunkt Moskau keine andere Wahl, als praktisch/politisch-militärisch für seine nationale Sicherheit Vorkehrungen jenseits der diplomatischen Händelei – die nämlich der West-Imperialismus hat scheitern lassen – zu treffen. Und zwar indem es die abtrünnigen Ostgebiete im Russland feindlich gesonnenen Ukraine sozusagen als Miniaturausgabe eines Vorhofes gegen die Umzingelung durch die Nato sich zuordnet per Anerkennung als der Souveränität der Ukraine endgültig entzogen geltende Gebilde. Sofort sieht sich der Westen bestätigt betreffend schon seit Wochen im Gang befindlicher regelrechter westlicher Herbeiredung eines russischen Überfalls auf die Ukraine insgesamt, der mit dem russischen Coups in Bezug auf die Separatisten in Ost-Ukraine, dem damit verbundenen russischen militärischen Beistand für diese, seinen Anfang genommen habe. Der Westen blendet ein ums andere Mal gezielt aus, nämlich insofern die Unterordnung der Staatenwelt unter die westimperialistische Räson einseitig als über alle Zweifel erhabenes Privileg vertreten wird, wie dieser Grund und Anlass produziert, weshalb Moskau die anti-russische Stoßrichtung von Nationen in dessen Umgebung oder sogar direkt an seinen Grenzen endgültig nicht mehr dulden will.

    Letzteres hat seine Weiterung am 25.2.22 mit militärischen Schlag gegen das ukrainische Staatsgebiet in Gänze genommen – als Konsequenz des Beharrens auf russisch definierte Mindest-„Sicherheitsbedürfnisse“, die der Westen absolut nicht zu dulden bereit ist. Die Putinsche politische Begründung des Einfalls in den westlichen Marionetten-Staat, es ginge um „Entmilitarisierung“ der feindlichen Nation, ist eben ein Stück russisch-imperialistische Gegenwehr, die Ausrichtung von Kiew auf eine Marionette des Westens, damit die direkte Entwertung seiner militärischen Fähigkeiten rückgängig zu machen. Was darauf weltöffentlich folgt ist das Wiederkäuern und Steigerung der Hetze gegen den Feind in Moskau: Putin als „Kriegsverbrecher“, Russland als „Schurkenstaat“ etc., ansonsten nichts als Kriegsberichterstattung – die sich endgültig lossagt von jeder sachlichen Einordnung der Konfrontation Russland-Ukraine-Westen.

    15.02.22 – „Ukraine-Konflikt“ oder von dem west-imperialistischen Lügengebäude betreffend russische Eskalation – westliche Friedensstiftung für Europa:

    Mit Feindbildhetze gegen eine östliche Großmacht die propagandistischen Stichwörter liefern für gerechtes westliches Zuschlagen/“Verteidigen“ gegen einen weltpolitischen „Bösewicht“ – eine gekonnte lügnerische Verdrehung, den imperialistischen Gehalt der Kampfansage gegen Russland betreffend.

    + Zusatz:
    Russen betreiben Teilabzug und die Reaktion des Westens darauf

    Wenn ein US-Biden stereotyp die russische Massierung von Truppen und Kriegsgerät an Grenze zu Ukraine damit identisch setzt, es stünde Okkupation des Kiew-Staates jederzeit bevor (zuletzt am 13.2.22) (die Konzentration von modernsten Kriegswaffen und Nato-Truppen rund um Russland: eine einzige Friedenstat statt Bedrohung Moskaus und ggf. dessen praktische Umsetzung=Krieg?), wenn deutsches Staatsoberhaupt ähnlich Putin in blumiger Sprache auffordert: „Lassen Sie die Schlinge um den Hals der Ukraine…“ (13.2.22), dann ist dies nichts als Vorkriegspropaganda, Rechtfertigungstour, dass auf Westseite alle guten Gründe sich versammeln würden, bis zum Äußersten des „heißes Krieges“ zu gehen. Es ist Charakteristikum kriegsmoralischer Zuschreibungen, dass gekonnt geleugnet wird, was die vielbeschworene Kriegsgefahr damit zu tun haben könnte, mit welchen maßlosen politischen Ansprüchen der Westen sich gegen Russland aufstellt.

    Wenn am 14.2.22 der russische Außenminister davon redet, dass die Ukraine mit Verzicht auf Nato-Mitgliedschaft zur „Entspannung“ beitragen könnte, dann hat man hier ein Stück Realismus vorliegen, was Hintergrund der militärischen Mobilisierung zu ukrainischer Grenze, Manövern im Schwarzen Meer etc. ist: natürlich äußerst sich hier genauso wenig ein Friedensfreund zu Wort; schließlich spricht hier jemand als Repräsentant einer Atommacht, die als solche Berücksichtigung bei der Regelung der weltpolitischen Affären, Recht auf Einfluss geltend macht. Bloß sollte man sich in der Ukraine-Affäre mal vorlegen, wer aus welchen Gründen der Urheber dieser kriegsträchtigen Angelegenheit ist, und wer sich weshalb gegen diesen zu behaupten gedenkt:

    Der Westen will sich mit dem Putin-Staat grundsätzlich nicht vertragen will, der als atomwaffengestützte Großmacht sich gegen die Willfährigkeit gegenüber dem Westen, den schrankenlosen, die russische Souveränität negierenden west-imperialistischen Zugriff sperrt. Diese vom Westen ausgehende Unverträglichkeit mit Russland hat ersterer zielstrebig als die Ausdehnung seines Machtgebiets bis an die Grenzen Russlands vorangetrieben, die neuen Verbündeten mit modernstem Kriegsgerät vollgestopft – sodass der Putinstaat dies als das nimmt, als was es gemeint ist: als unmittelbare Bedrohung von seinem Machtstatus, weshalb dieser durch entsprechende Mobilisierung seines Militärs die verbliebene, im Grunde durch das waffenmäßige westliche Großaufgebot längst entwertete Gegendrohung aufmacht. Die westliche Propaganda stellt dies eben alles auf den Kopf: auf die hehren Prinzipien des Völkerrechts herumreiten, dass es Staaten wie der Ukraine frei zustünde, welchem Bündnis es sich zurechne – damit unterschlagen wird, wofür die dem Einflussbereich Russlands entrissenen Nationen einzig verplant sind: als Aufmarschgebiet gegen einen weltpolitischen Rivalen, dem das Existenzrecht bestritten wird. Und da haben wir die viel beschworene „Kriegsgefahr“, die vom Westen ausgeht und der sich jeder Staat, der so fundamental wie Russland angegangen wird, mit dem zur Wehr setzt, was ihm als dieser zu Gebote steht: sein Waffenarsenal – was ihm nach imperialistischer Lesart, Marke USA und EU, verboten gehöre.

    Wie in jedem auf Kriegskurs getrimmten Weltangelegenheiten kommt stereotypisch das Gesäusel auf, auf Entspannung und friedlich-schiedlichen Einvernehmen zu machen. Das ist das friedensidealistische Pendant, das sich um Urheberschaft und Gründe eines feindlichen Verhältnisses hoheitlicher Gewalthaber nicht die Bohne schert, zum west-imperialistischen Gehalts dessen, wenn der auf Deeskalation der russischen Gegenseite pocht: es ist der Anspruch auf Selbstaufgabe der russischen Großmacht – das Wappnen dafür, bis zum Äußersten zu gehen, um diese den Westen störende atomwaffenbestückte Nation kleinzukriegen, steht allemal auf der Agenda des unverschämten Ordnungsstandpunkt kapitalistischer Gewalten, allen voran der Supermacht USA, sich die Staaten überall auf dem Globus gefügig zu machen für die Mehrung von Geldreichtum und Machtpotenzen.

    Zusatz:

    Just zur Aufwartung von Germany-Oberhaupt Scholz bei dem zum Feind der „freiheitlichen Welt“ erklärten Kontrahenten Putin in Moskau am 15.2.22 gäbe es von letzterem „Signale der Entspannung“: es würde mit Teilabzug von russischen Truppen begonnen. Wie gemäß west-imperialistischer Logik zu erwarten, stimmt das die Westler garantiert nicht zufrieden: der NATO-Chef Stoltenberg redet davon, es könne von einer „Defacto-Eskalation“ nicht die Rede sein; die Angriffslust der Russen auf unseren Schützling Ukraine könne über entsprechende Reaktivierung der militärischen Kräfte derselben jederzeit auf der Tagesordnung stehen. Kann man deutlicher zu erkennen geben, dass die militärische, atomwaffenfundierte Großmacht als solche zur Erledigung durch den westlichen Freiheits- und Friedensstall ansteht?!

  4. Die Berufungstitel der Kriegsparteien werden von Stephan Kaufmann im ND ideologiekritisch demontiert:

    Das geheiligte Interesse

    Wo Gewalt herrscht, soll es um Gute und Böse gehen? Ein Einwand

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1161665.ideologiekritik-das-geheiligte-interesse.html

  5. GKN: „Hört auf, „die Ukraine“ und ihre Bevölkerung in einen Topf zu werfen“ (18.03.2022)

    [Der folgende Text ist eine Übersetzung von „Stop conflating Ukraine and its inhabitants“:
    https://critisticuffs.org/texts/stop-conflating-ukraine-and-its-inhabitants%5D

    Ukrainer*innen und andere Leute, die auf dem Gebiet der Ukraine wohnen, werden als Mittel für die strategischen Ziele anderer benutzt und geopfert: von Russland, von der EU/NATO und von der Ukraine.

    https://gegen-kapital-und-nation.org/hort-auf-die-ukraine-und-ihre-bevolkerung-einen-topf-zu-werfen/

    https://gegen-kapital-und-nation.org/hort-auf-die-ukraine-und-ihre-bevolkerung-einen-topf-zu-werfen/?pdf

  6. GKN: Deutschland im Kriegstaumel – eine Zwischenbemerkung (25.03.2022)

    In der Kriegsberichterstattung werden dem heimischen Publikum gerne die zivilen Opfer vorgeführt, die der Gegner hervorruft. Das hat immer schon eine gemeine Implikation, so als wenn die Soldat*innen, die da drauf gehen, noch halbwegs in Ordnung wären. Davon abgesehen kann man der aktuellen Kriegsberichterstattung entnehmen, dass selbst der Beschuss militärisch-strategischer Ziele (Kasernen, Flughäfen, Funkinfratruktur usw.) immer zivile Opfer mitproduziert. Das gilt aktuell und das galt in allen Kriegen, so auch in Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen, Jemen usw.

    Es gibt Kriege, da geht es tatsächlich gezielt um die Vernichtung der gegnerischen Bevölkerung. Im Krieg Deutschlands gegen die Sowjetunion ab 1941 mit mindestens 20 Millionen Toten war dies der Fall. In den meisten Kriegen sind die zivilen Opfer Kollateralschäden. Die eine Seite behauptet dann, dass gar keine oder kaum zivile Opfer vorkämen, so präzise sei die eigene Kampfkunst (so die NATO-Staaten in ihren diversen Kriegen, so die Behauptung heute seitens Russlands). Die andere Seite übertreibt gerne in die andere Richtung und unterstellt dem Gegner das gezielte Abschlachten der Bevölkerung und beklagt dann einen Genozid. Beides ist Kriegspropaganda, aber die Tatsache bleibt: Im Krieg sterben nicht nur die Soldat*innen.

    Dass umfassende Wirtschaftssanktionen in etwa dieselbe Wirkung auf den Gegner haben sollen, wie ein tatsächlicher Beschuss, das bekommt man aus der heimischen Berichterstattung auch noch mit: Dem gegnerischen Staat soll die Basis seiner Machtmittel (Produktion und Geldmacht) zwar nicht kaputt geschossen, aber kaputt sanktioniert werden. Dass darauf spekuliert wird, dass die einhergehende Verarmung der Bevölkerung diese kriegsmüde, evtl. sogar aufständisch machen sollte, wird einem nicht vorenthalten. Auch hier zeigt sich eine Gemeinsamkeit mit waffenmäßigen Kriegshandlungen.

    Was allerdings nicht so klar ausgesprochen wird: Eine umfassende Sanktion produziert natürlich ebenso zivile Opfer – und das nicht zu knapp. Eine quasi flächendeckend in die Knie sanktionierte russische Wirtschaft bringt eine Verarmung der Bevölkerung mit sich, die sich gewaschen hat. Neben Einkommensverlusten und private Zahlungsunfähigkeit der Leute sei insbesondere an die zusammenbrechende medizinische Versorgung mangels Medikamenten und Medizintechnik gedacht, die einfach für mehr tote Leute sorgt, und da ist Corona vergleichsweise einfach ein Witz gegen.

    Wer da die Schultern zuckt, und sagt, dass „die Russen“ nichts besseres verdient hätten, wenn sie Putin die Stange halten, der hat den gleichen Leichen-in-Kauf-nehmenden-Übergang gemacht, wie jemand der über die totgeschossenen zivilen Opfer sagt, dass es keine unschuldigen Zivilisten im Krieg gibt, weil die ja dem feindlichen Staat die Daumen drücken.

    https://gegen-kapital-und-nation.org/deutschland-im-kriegstaumel-eine-zwischenbemerkung/

    https://gegen-kapital-und-nation.org/deutschland-im-kriegstaumel-eine-zwischenbemerkung/?pdf

  7. „Es gibt Kriege, da geht es tatsächlich gezielt um die Vernichtung der gegnerischen Bevölkerung. Im Krieg Deutschlands gegen die Sowjetunion ab 1941 mit mindestens 20 Millionen Toten war dies der Fall. In den meisten Kriegen sind die zivilen Opfer Kollateralschäden.“
    Umgekehrt war das Umbringen möglichst vieler deutscher Arbeiterfamilien durch die allierten Bomberflotten explizites Ziel dieser Art von Kriegsführung. Und auch der Abwurf der Atombomben hatte das Ziel auf einen Schlag möglichst viele Menschen umzubringen und nicht besonders gehärtete Bunker zu treffen oder ähnliche Militärziele. Und die berüchtigten Hunderttausenden von umgekommenen Kindern im Irak (egal wie viele das dann wirklich geworden sind) war es bekanntlich Albright auch wert für den Sieg gegen den Irak.

  8. Zeit: Mittwoch | 27.07.2022 | 18:00 Uhr
    Ort: Bei Hamburg
    Veranstalter: Gruppen gegen Kapital und Nation (GKN)

    „Antinationales Sommercamp“

    Sonne, Sommer, Theorie! Zu entspannten Uhrzeiten werden zweimal täglich mehrere parallele Workshops angeboten, die, wie „im echten Leben“, in Konkurrenz zu anderen schönen Beschäftigungsmöglichkeiten wie schwimmen, schlafen, spazieren oder Lagerfeuerromantik (sehr umstritten!), stehen.

    Das Camp lohnt sich erstens für Leute, die aktuelle politische Entwicklungen vertiefend diskutieren wollen: Hier wird es schwerpunktmäßig einige Workshops rund um den Krieg in der Ukraine geben. Also zu den Kriegsgründen der Kontrahenten (Russland, NATO, EU, Ukraine), zu Kriegsrechtfertigungen von allen Seiten und zu der neuen Aufrüstung in Deutschland.

    Zweitens lohnt sich das Camp für diejenigen, die einen Einstieg in linksradikale Theorie bekommen wollen: z.B. Kapitalismuskritik, Imperialismuskritik, Einführung in das Finanzkapital, Universität und Wissenschaft im Kapitalismus, Politökonomie des Klimawandels.

    Drittens gibt es eine Reihe weiterer Themen, für die man sich vielleicht schon immer mal interessiert hat: z.B. Erinnerungskultur und Nationalismus in Deutschland, Oktober-Revolution 1917 in Russland, Kritik der Querdenker, geistiges Eigentum.

    Viertens werden einige Workshops englischsprachig angeboten und man hat Gelegenheit, einige Themen mit Leuten aus Großbritannien zu diskutieren.

    Workshops:

    – Wer Frieden will, der rüste sich zum Krieg

    – Kriegsrechtfertigungen

    – Erinnerungskultur und Nationalismus. Zwischen Gedenknationalismus und Schlußstrich

    – Universität und Wissenschaft im Kapitalismus

    – Grundlagen der Kapitalismuskritik

    Schau ab jetzt hier öfter vorbei, die Ankündigungen der Workshops werden laufend aktualisiert.

    https://gegen-kapital-und-nation.org/events/antinationales-sommercamp/

  9. Text und Audio aktualisiert:
    GKN: Si vis pacem para bellum – Wer Frieden will rüste sich zum Krieg (Platon, Cicero, Russland, Ukraine, NATO, EU)

    [Dieser Text ist eine Aktualisierung des gleichnamigen Textes vom 21.02.2022 und bezieht den Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine und die Reaktionen darauf bis zum 30.03.2022 mit ein.]

    Text:
    https://gegen-kapital-und-nation.org/aktualisiert-si-vis-pacem-para-bellum-wer-frieden-will-r%C3%BCste-sich-zum-krieg-platon-cicero-russland-ukraine-nato-eu/

    https://gegen-kapital-und-nation.org/aktualisiert-si-vis-pacem-para-bellum-wer-frieden-will-r%C3%BCste-sich-zum-krieg-platon-cicero-russland-ukraine-nato-eu/?pdf

    Audio:
    https://archive.org/details/aktualisiert-si-vis-pacem-para-bellum-wer-frieden-will-ruste-sich-zum-krieg-plat

    https://archive.org/download/aktualisiert-si-vis-pacem-para-bellum-wer-frieden-will-ruste-sich-zum-krieg-plat/Aktualisiert%20-%20Si%20vis%20pacem%20para%20bellum%20%E2%80%93%20Wer%20Frieden%20will%20ru%CC%88ste%20sich%20zum%20Krieg%20%28Platon%2C%20Cicero%2C%20Russland%2C%20Ukraine%2C%20NATO%2C%20EU%29.mp3

  10. Nun ist auch der 3. Teil der Kritik an Wagenknechts neuem Buch „Die Selbstgerechten“ online:
    https://gegen-kapital-und-nation.org/von-lenin-zu-lucke-teil-3-deutschland-aber-gef%C3%A4lligst-normal/

    PS: Das imaginäre Gespräch mit den Klassikern der Arbeiterbewegung über Nationalismus im 2. Teil hat mir besonders gefallen.

  11. GKN: Ist Deutschland „Erinnerungsweltmeister“? (Text und Audio)
    – Eine Kritik des deutschen „Gedenknationalismus“ in Bezug auf den NS

    https://gegen-kapital-und-nation.org/ist-deutschland-erinnerungsweltmeister-eine-kritik-des-deutschen-gedenknationalismus-in-bezug-auf-den-ns/

    https://gegen-kapital-und-nation.org/ist-deutschland-erinnerungsweltmeister-eine-kritik-des-deutschen-gedenknationalismus-in-bezug-auf-den-ns/?pdf

    https://archive.org/download/DeutschlandErinnerungspolitik/Erinerungspolitik.mp3

  12. GKN: Gleich zwei Ostermärsche in Berlin (Text und Audio)
    Wie die ideellen Feldherr*innen für Frieden sorgen wollen

    https://gegen-kapital-und-nation.org/gleich-zwei-osterm%C3%A4rsche-in-berlin/

    https://gegen-kapital-und-nation.org/gleich-zwei-osterm%C3%A4rsche-in-berlin/?pdf

    https://archive.org/download/gleich-zwei-ostermarsche-in-berlin-wie-die-ideellen-feldherrinnen-fur-frieden-sorgen-wollen/Gleich%20zwei%20Osterma%CC%88rsche%20in%20Berlin%20-%20Wie%20die%20ideellen%20Feldherr%2Ainnen%20fu%CC%88r%20Frieden%20sorgen%20wollen.mp3

  13. Mittwoch | 01.06.2022 | 19:00 Uhr
    IkuWo | Goethe 1 | Greifswald

    „Gleich zwei Ostermärsche in Berlin: Wie man die herrschende Kriegspolitik besser nicht kritisieren sollte“
    Mit einem Referenten von den Gruppen gegen Kapital und Nation

    In der Ukraine herrscht Krieg unter Beteiligung der militärischen und ökonomischen Weltmächte. Die Staaten nehmen die Ökonomie und die Leute, über die sie bestimmen, in die Pflicht und setzen sie ein für die Selbstbehauptung gegen andere Staaten. Russland und die Ukraine unmittelbar, die EU- und NATO-Staaten vermittelst Waffenlieferungen und Sanktionen. Sie zerstören die gegnerische Ökonomie, militärische Einrichtungen, sie töten Angehörige des Militärs und immer auch Zivilisten, um den feindlichen Staat in die Knie zu zwingen.

    Dagegen wurde auf dem traditionellen Ostermarsch in Berlin mit den üblichen Parolen der Friedensbewegung protestiert: „Waffen nieder“, „Politische Lösungen sind das Gebot der Stunde!“, „Alle Energien in eine Politik des Ausgleichs und Miteinanders!“.
    (https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2022/aufrufe/berlin)

    Diese Tradition haben einige Gruppen nicht ausgehalten und einen alternativen Ostermarsch in Berlin organisiert, der der deutschen Politik vorwirft, heute wie gestern viel zu lasch gegen Russland vorgegangen zu sein: „Viel zu lange hat man in Europa geglaubt, dass ein Krieg durch Annäherung an Russland verhindert werden kann.“ Im Namen der „Opfer“ und von „Frieden und Gerechtigkeit“ demonstrierten sie für härtere Sanktionen gegen Russland und verstärkter Waffenlieferungen an die Ukraine.
    (https://adoptrevolution.org/alternativer-ostermarsch-2022/)

    Auf der Veranstaltungen sollen beide Aufrufe einmal nacheinander diskutiert werden. Die Beschäftigung mit den linken Kritiken von Krieg und Frieden aus Berlin wird daher nebenbei auch für die Kritik der Kriegsrechtfertigungen der Politiker*innen in Amt und Würden hilfreich sein.

    https://gegen-kapital-und-nation.org/events/gleich-zwei-osterm%C3%A4rsche-in-berlin/

  14. GKN: „Wer redet, der schießt nicht“ – ist Diplomatie und Kriegsdrohung eigentlich ein Gegensatz?

    „Gestern hat deswegen zum ersten Mal seit Langem – auch das ist keine Selbstverständlichkeit – wieder ein physisches Beratertreffen im Normandie-Format stattgefunden. Wir haben dort über acht Stunden lang verhandelt. Ob dabei etwas rauskommt, wissen wir nicht. Niemand kann das in dieser Zeit mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Aber: Wer redet, der schießt nicht.“ (Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am 27.01.2022 im Bundestag)1

    Baerbock behauptet hier, dass Krieg und Verhandeln ein Gegensatz sei. Und in der Friedensbewegung ist diese Vorstellung der zentrale Fehler. Ein falscher Gegensatz, der in das Selbstverständnis-Bild der Europäer*innen als Friedensstifter im Gegensatz zu den USA als Cowboys eingeflossen ist. Wer sich die Geschichte moderner Kriege anguckt, dem müsste dagegen folgendes auffallen (…)

    Fazit: An allen Etappen des zwischenstaatlichen Verkehrs zeigt sich, dass Gewalt wie Diplomatie zu jeder Zeit Mittel kapitalistischer Staaten sind und dass beide Mittel zeitgleich zum Einsatz kommen, weil sie notwendig zusammengehören.

    https://gegen-kapital-und-nation.org/wer-redet-der-schie%C3%9Ft-nicht-ist-diplomatie-und-kriegsdrohung-eigentlich-ein-gegensatz/

    https://gegen-kapital-und-nation.org/wer-redet-der-schie%C3%9Ft-nicht-ist-diplomatie-und-kriegsdrohung-eigentlich-ein-gegensatz/?pdf

  15. Krieg in der Ukraine – Analysen zum Zeitgeschehen

    Die Gruppen gegen Kapital und Nation beschäftigen sich gerade schwerpunktmäßig mit dem Krieg in der Ukraine. Eine wirksame Opposition, die dafür sorgt, dass den Staatsführern die Freiheit genommen wird, solche Schlachtfelder zu organisieren, ist in keinem der beteiligten Länder in Sicht. Der Nationalismus und Rassismus feiert dagegen Feste.

    Bleibt erst einmal nur die theoretische Auseinandersetzung mit dem Krieg, um eine solche Opposition – hoffentlich, irgendwann – einmal hervorzubringen. Auf dieser Seite werden fortlaufend Texte und Audioformate erscheinen.

    Ältere Texte zu Krieg und Frieden lassen sich in der thematischen Übersicht finden.

    https://gegen-kapital-und-nation.org/page/krieg-in-der-ukraine-analysen-zum-zeitgeschehen/

  16. GKN: Kriegsrechtfertigungen – Teil 1 (Text und Audio)

    Im Krieg lassen die Staatsführungen ihre Untertanen gegeneinander antreten. Letztere sollen ihre Existenz in der Schlacht aufs Spiel setzen, um die Interessen des Staates gegen einen anderen Staat durchzusetzen.

    Die Besonderheit des aktuellen Krieges liegt darin, dass die NATO als Kriegspartei offiziell keine Kriegspartei sein will. Bislang schickt sie ihre Waffen nicht mit eigenen Soldaten ins Gefecht. Zugleich betont das Kriegsbündnis, dass die eigene „Freiheit“ von Russland angegriffen wird, setzt umfangreiche Wirtschaftssanktionen um und beliefert die Ukraine mittlerweile nicht mehr nur mit „leichten“ Waffen, um den Sieg Russlands möglichst schwer zu machen, sondern mit schweren Waffen, um den Sieg Russlands zu verhindern.

    Der Grund eines Krieges liegt in den außenpolitischen Staatsinteressen, von denen die Führer*innen meinen, dass sie sich ausschließen.

    Davon zu unterscheiden sind die Kriegsrechtfertigungen, die eine doppelte Funktion haben:

    Erstens teilen sich die Staatsführer wechselseitig mit, was sie vom anderen wollen, aber in einer ideologischen Form. Diese Ansagen richten sich insbesondere an den unmittelbaren Gegner, zugleich an die übrige Staatenwelt.

    Zweitens richten sich die Kriegslegitimationen an die eigene Bevölkerung, die aufs Mitmachen eingeschworen werden soll.

    Die Verkehrtheit gängiger Kriegsrechtfertigungen und ihr Zweck sollen in dieser Text-Reihe aufgezeigt werden. Als Material dienen Aussagen der wichtigsten Protagonisten Putin, Selenski, Scholz und Biden. Dass sie alle dieselben Argumentationen bemühen, könnte einem zu Denken geben.

    Der erste Teil der Reihe hat folgendes Thema:

    Alle Seiten in diesem Krieg behaupten, dass die anderen angefangen haben. Alle Seiten behaupten, dass sie nur den Frieden wollen, den die andere Seite verhindern will.

    https://gegen-kapital-und-nation.org/kriegsrechtfertigungen-teil-1/

    https://gegen-kapital-und-nation.org/kriegsrechtfertigungen-teil-1/?pdf

    https://archive.org/download/kriegsrechtfertigungen-teil-1/Kriegsrechtfertigungen%20%E2%80%93%20Teil%201.mp3

  17. Zeit: Mittwoch | 27.07.2022 | 18:00 Uhr bis Sonntag | 31.07.2022
    Ort: Bei Hamburg
    Veranstalter: Gruppen gegen Kapital und Nation (GKN)

    „Antinationales Sommercamp“

    Sonne, Sommer, Theorie! Zu entspannten Uhrzeiten werden zweimal täglich mehrere parallele Workshops angeboten, die, wie „im echten Leben“, in Konkurrenz zu anderen schönen Beschäftigungsmöglichkeiten wie schwimmen, schlafen, spazieren oder Lagerfeuerromantik (sehr umstritten!), stehen.

    Das Camp lohnt sich erstens für Leute, die aktuelle politische Entwicklungen vertiefend diskutieren wollen: Hier wird es schwerpunktmäßig einige Workshops rund um den Krieg in der Ukraine geben. Also zu den Kriegsgründen der Kontrahenten (Russland, NATO, EU, Ukraine), zu Kriegsrechtfertigungen von allen Seiten und zu der neuen Aufrüstung in Deutschland.

    Zweitens lohnt sich das Camp für diejenigen, die einen Einstieg in linksradikale Theorie bekommen wollen: z.B. Kapitalismuskritik, Imperialismuskritik, Einführung in das Finanzkapital, Universität und Wissenschaft im Kapitalismus, Politökonomie des Klimawandels.

    Drittens gibt es eine Reihe weiterer Themen, für die man sich vielleicht schon immer mal interessiert hat: z.B. Erinnerungskultur und Nationalismus in Deutschland, Oktober-Revolution 1917 in Russland, Kritik der Querdenker, geistiges Eigentum.

    Viertens werden einige Workshops englischsprachig angeboten und man hat Gelegenheit, einige Themen mit Leuten aus Großbritannien zu diskutieren.

    Workshops:

    – Wer Frieden will, der rüste sich zum Krieg
    – Kriegsrechtfertigungen
    – Putins Kriegserklärung – Nationalismus in seiner tödlichen Konsequenz
    – International Law (workshop in English)
    – Erinnerungskultur und Nationalismus. Zwischen Gedenknationalismus und Schlußstrich
    – Universität und Wissenschaft im Kapitalismus
    – Grundlagen der Kapitalismuskritik
    – Inflation
    – The Market Economy: 7 things it doesn’t do, and 2 things it does (workshop in English)
    – Feminist critiques of Marx‘ explanation of the wage (workshop in English)
    – Demokratie als Herrschaftsform kapitalistitscher Staaten
    – Democracy as a form of rule in capitalist states (workshop in English)
    – Kritik der Konsumkritik
    – Aktienboom und Börsencrash: Was eine Aktie ist, wie mit ihr spekuliert wird und warum das wichtig ist
    – Davos und „The Great Reset“ – beherrscht Klaus Schwab mit dem World Economic Forum die Welt?

    Weitere Workshops (bislang ohne Teaser):

    – Was will Deutschland von der EU und was ist die EU?
    – Die Oktoberrevolution 1917 – mit den falschen Parolen an die Macht. Was lässt sich aus der Oktoberrevolution lernen?
    – Scheitern. Ein Workshop über die falsche geistige Verarbeitung der Zumutungen dieser Gesellschaft
    – The Dubious Benefits of a Workers‘ State: Universal Credit
    – Trans*-Hass
    – Klimapolitik

    https://gegen-kapital-und-nation.org/events/antinationales-sommercamp/