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Online-Diskussion (Gruppe K) | 29.12.2021 | „Alle Jahre wieder“ – Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten: Was er uns sagen will, wie und warum…

Von • Dez 16th, 2021 • Kategorie: Veranstaltungen

Online-Diskussion

Veranstalter: Gruppe K

 

Mittwoch | 29.12.2021 | 19 Uhr

Zoom:

https://us02web.zoom.us/j/87123526004?pwd=K3BDdWIwcnNZYkxRWDdPbTdKQW1Zdz09

 

 

„Alle Jahre wieder“ – Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten: Was er uns sagen will, wie und warum…

 

Alle Jahre wieder hält am ersten Weihnachtstag der Bundespräsident eine Weihnachtsansprache. Dabei handelt es sich laut Wikipedia „im christlichen Kulturraum (um) eine traditionelle Ansprache des politischen oder kirchlichen Leitungspersonals“. Auch dieses Jahr dürfen die Bürger_innen mit einer Rede ihres amtierenden Staatsoberhauptes Frank-Walter Steinmeier vor Staatswappen und Weihnachtsbaum rechnen. Über digitale und analoge Volksempfänger wird die besinnliche Botschaft ausgestrahlt und verbreitet.

Wenn die Bundeseule spricht, ist traditionell viel von Zuversicht, Hoffnung, Zusammenhalt, Mut, Respekt, Dankbarkeit und den vielen anderen hohen Werten der Nation die Rede. Es soll daher auch schon mal vorgekommen sein, dass die Weihnachts- oder Silvesteransprache vom letzten Jahr ausgestrahlt wurde ohne größere Irritationen hervorzurufen. Offenbar ist das Bedürfnis nach politischem Segen, präsidialen Beschwörungen und aufmunternden Worten ziemlich unersättlich in der staatlich regierten Gesellschaft.

Allerdings sind die warmen Worte der politischen Leitung keineswegs nur schlichte Wiederholung des immer Gleichen. Vielmehr handelt es sich bei einer solchen Ansprache meist auch um einen Jahresrück- und ausblick. Der Präsident unterzieht die aktuellen Drangsale im In- und Ausland einer staatstragenden Deutung und stimmt die Regierten standes- und klassenübergreifend – eben präsidial – auf die Herausforderungen der Zukunft ein, denen sich die Untertanen dann an ihrem jeweiligen Platz mit ihren jeweiligen Mitteln mehr oder wenig erfolgreich zu stellen haben.

Wer nach den besinnlichen Weihnachtstagen das brandneue Machwerk aus dem Schloss Bellevue besprechen und untersuchen will, findet hier Gelegenheit: 29.12. um 19 Uhr auf Zoom

 

https://gruppe-k.org/

Scheduled Veranstaltungen

3 Responses »

  1. Gibt es nicht Wichtigeres, als sich die nicht nur moralischen Ermahnungen des
    Oberhaupts aller Deutschen reinzuziehen (aktuell: die Hetzjagd auf die
    ungeimpften „Pandemietreiber“, die es der Obrigkeit schwer
    machen würden, den nationalen und kapitalistischen Standort endlich von einer
    Seuche zu verschonen angesichts der handfesten ambitionierten
    nationalwirtschaftlichen Vorhaben, die Reichtumspotenzen unter Titeln wie
    „Klimaneutralität“ und „Digitalisierung“ ganz neu zu heben, den Weltmarkt
    mit deutschen Hightech-Zeugs aufzumischen) oder sich das moralische
    Schulterklopfen angelegen sein zu lassen (das Lob auf all die, die sich ins
    Zeug legen, die Volksgesundheit so instand zu setzen/zu halten für
    das, wozu die gut ist: leistungsfordernde und billige Dienstbarkeit an den
    Kapitalstätten der Nation).

    Deswegen ein Themenvorschlag von ganz anderer Relevanz, nämlich was
    sich als

    V o r k r i e g s z e i t derzeit abspielt, die kriegsträchtige Eskalation seitens
    der West-Imperialisten gegen den weltpol. Konkurrenten Russland. Ein paar
    Thesen:

    7.12.21– Russland/Ukraine-EU:

    Zu den Unverschämtheiten der EU gegenüber Russlands souveräner Verfügung
    über sein Militär an der Grenze zum Westsatelliten Ukraine

    Russland sieht sich regelrechter Einkreisung durch westliche feindliche Umgebung
    ausgesetzt, darin zu verortende NATO-EU-zugewandte ehemalige Bündnisstaaten
    der verflossenen SU.
    Dies geht aktuell soweit, dass Russland “Sicherheitsgarantien” von NATO/EU
    gegen von diesen aufgebauter Drohkulisse fordert. Wie prekär haben letztere
    die “Sicherheitslage” für Russland hingekriegt, dass eine ausgewiesene
    Atommacht darum bettelt, sie von weiteren NATO-Mitgliedschaften in ihrer
    Nähe zu verschonen?
    Eines der letzten russischen Einflussgebiete, die Ukraine, ist dem Westen
    eingemeindet worden und längst mit US-/NATO-Waffen und -Truppen bestückt
    – und gemeinsame Manöver gehören zur Demonstration dazu, dass Ukraine
    imperialistischer Besitzstand/West ist; einen weiteren Meilenstein zur Entmachtung
    Russlands markiert.
    Gegen dieses weltpolitische Einschnüren durch den NATO-/EU-Imperialismus,
    flankiert durch Russland ruinierende ökonomische Sanktionen des Westens,
    veranstaltet Putin an der Grenze zu Russland eine militärische Machtdemonstration.
    Und was antwortet die EU: dies für sich sei als nicht zu duldende “Aggression”
    zurückzuweisen; Truppenbewegungen/Manöver auf eigenem Territorium seien
    Russland verboten – natürlich im Hinblick auf den Verdacht, die Russen führten
    analog zur Eroberung der Krim militärisches Eingreifen gegen die Ukraine im
    Schilde; selbst, wenn es was für sich hätte: man reitet darauf herum, dass es
    absolute rote Linien gäbe, die Souveränität eines anderen Staates anzutasten, wo
    unterschlagen wird, was solche militär-strategischen Kalkulationen damit zu
    schaffen haben, wie die Hochhalter der Freiheit der Völker den Putin-Staat in
    die Enge getrieben haben.
    Militärische Präsens gleich überall auf der Welt zur Einschüchterung missliebiger
    Nationen wie Russland oder China stünden einzig dem Westen zu. Statt
    russischer Notwehr gegen seine Einkreisung hat sich der Putin-Staat den
    westlichen Ansprüchen auf die Beförderung russischer Bedeutungslosigkeit
    zu fügen.

  2. Als „Nachschlag“ zum derzeitigen Vorkriegseskalierendem das Folgende:

    23.12.21– Russland/Ukraine-EU:

    Zusatz: Putin auf dessen Jahrespressekonferenz zum Verhältnis Russland-Ukraine-
    EU/Westen

    Putin setzt seinerseits rote Linie: jede fortgesetzte Erweiterung
    der NATO gen Osten mit Blick auf die Westorientierung der
    Ukraine sei „inakzeptabel“ (auf dessen Jahrespresskonferenz
    am 23.12.21).

    Nachdem der Westen Russland „betrogen“ habe und entgegen
    dessen angeblicher Zusicherung bisher „5 Wellen“ der NATO-
    Ausdehnung unternommen habe, sei eine weitere Zuspitzung der
    Bedrohungslage absolut tabu. Darin ist allemal enthalten, sich
    ggf. auch auf militärischen Einsatz zur Abwehr oder
    Unschädlichmachung neuen Bedrohungsszenarios zu stützen
    – was nicht gleich Übergang zum Krieg heißen muss. Putin legt
    dem Westen erst mal vor, wie der sich darauf bezieht, dass
    Russland damit kalkuliert, u. U. bis zum Äußersten zu gehen.
    Denn bisher hat der Westen kundgetan, dass er stoisch darauf
    besteht, seine Eingemeindungspolitik gegen Russland unbeirrt
    fortzusetzen – wiewohl er den Interessen der Ukraine an
    NATO-gestütztem Sicherheitsverlangen nicht 1:1 nachgibt,
    sondern sehr wohl berechnend damit umgeht, wie Russland
    eine weitere Eskalation beantwortet.

    Fragt sich allerdings, wie just das Angebot des Biden am Tag der
    Pressekonferenz von Putin, mit Moskau über den „Ukraine-Konflikt“ diplomatisch
    tätig“ zu werden, einzuordnen ist: nämlich angesichts dessen, dass mit einem Staat,
    dem man jede weltpolitische Zuständigkeit bestreitet, ja diesem selbst jeden
    Respekt abspricht, mit Sicherheit keinerlei Konzessionen machen
    dürfte in der von Russland geltend gemachten fundamentalen Sicherheitsfrage für es.

  3. Projekt Kritische Politik- und Sozialstaatsanalyse hat ja in einer Hinsicht Recht:
    Es sollte einem schon aufhorchen lassen hinsichtlich der weltpolitischen Relevanz,
    was da an Eskalierendem im Verhältnis Russland-Ukkraine-Westen zu bemerken ist.

    Es bleibt natürlich jedem unbenommen, sich ebenso die Geistesblitze eines deutschen
    Staatsoberhaupts vorzunehmen.

    Hier eine kleine Kostprobe auf Grundlage dessen, was vorab, also vor der offiziellen
    Ansprache durchgesickert ist an staatstragendem Mist:

    23./24.12.21 – Festtagsansprache des Staatsoberhaupts:

    Steinmeier angesichts der pandemischen Krisenlage:

    Wir sind ein Land“ – Haltet zusammen!

    Wir lassen es bei der Bezugnahme auf diese staatstragenden Spruchweisheiten bewenden,
    die für sich bereits den Appetit am Gabentisch verleiden.
    Man lasse beim Abstraktum „Land“ mal eben weg, dass dieser
    Herr einem Laden repräsentativ vorsteht, der als Nation allerlei Entgegenstehendes
    zwischen einer politischen Führung und ihren
    Untertanen auszeichnet incl. dem konkurrenzlerischen
    Gegeneinander der nationalen Insassen – und schon ist der Weg
    gewiesen, was das Oberhaupt aller Deutschen zu dieser Sorte ideologiegetränkter Ansprache
    bewegt:

    Die Aktualität dieser Weisheit erhellt daraus, wie Steinmeier sich
    auf eine nationale Lage bezieht, die sich schon seit fast 2 Jahren
    dahinzieht, die sich Pandemie schimpft. Diesbezüglich wird man
    nämlich den Nonsens gewahr, dass wenn die bürgerliche Hoheit
    bei ihrem Anti-Corona-Regime auf das Mitmachen der Mehrzahl der Untertanen
    verwiesen ist, um diese nationale Krisenlage in den
    Griff zu kriegen, noch lange nicht die Unterschiede, Antagonismen
    zwischen Staat und Bürger und zwischen letzteren als Konkurrenten
    weg sind. Hinsichtlich der Stellung zur Seuche ist das Disparateste unterwegs:
    die einen führen sich als brave Bürger auf und sehen das konsequente Geimpfte
    als Gegenmittel gegen das Virus ein, tragen
    damit ein Stück bei zur staatlich beabsichtigten Instandhaltung
    des Volks für dessen staatliche und kapitalistische Benutzung/
    Ausnutzung; andere pflegen eher eine Skepsis bis dahin, mit der
    Einbildung finsterer Absichten des Staates sich gleich ganz zu
    verweigern. Und dem Staat ist das Virus allenfalls unter dem
    Gesichtspunkt der Gewährleistung des flotten Weiterbetriebs seines
    kapitalistischen Standorts von Belang, womit durchaus etliche
    Kranke im Volk und begrenzte Todesrate für vereinbar erklärt wird.

    Und wenn die Seuche mal unter Kontrolle ist, können die üblichen
    Unverträglichkeiten zwischen benutzter Volksmasse und Kapital-
    wie Staatsinteressen aus Staatssicht endlich unbehelligt von
    einem Schädling in Bezug auf die menschliche Machtgrundlage
    der Obrigkeit ihren Gang gehen.