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Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

Brend Tragen: Der Mehrwert ist überhaupt kein Rätsel

Von • Okt 5th, 2020 • Kategorie: Allgemein

 

Brend Tragen: Der Mehrwert ist überhaupt kein Rätsel

 

Marx ist Murks – Teil 3a. Eine weitere Replik auf die Einwürfe der Foristen

 

Vorab: Es handelt sich in den folgenden Ausführungen um die Besprechung der Lesereinwürfe zu der Artikelserie „Was spricht für den Kapitalismus?“. Berücksichtigt werden Einträge, nur sofern sie zu Redaktionsschluss (24.09.2020) für die Foren von Teil 1, Teil 2, Teil 3 oder den bisherigen Repliken I und II vorlagen.

 

Ich bedanke mich für den privaten und öffentlichen Zuspruch vieler Leser, die mich dazu ermuntert haben, mit der bisherigen Verfahrensweise fortzufahren. Und sowieso bei der Redaktion von Telepolis, die mir überhaupt erst diese Möglichkeit eröffnet hat.

Ebenfalls bedanke ich mich auch bei den sehr wenigen Lesern, die sich wenigstens die Mühe machen, ihre Kritik nach bestem Wissen und Gewissen darzulegen1, und nicht gleich eingeschnappt sind bzw. direkt in den Hetz-Modus übergehen (z.B. Diffamierung des Autors, Vorwurf des religiösen Eiferns, Mitgliedschaft in einer „Politsekte“, Gleichsetzung mit Faschismus), wenn man sie mit Gegenargumenten konfrontiert.

An die Leser, deren Gemüt ich besonders erregt zu haben scheine, möchte ich nur eins sagen: Schnappatmung ist kein Argument. Ebenso wenig ist es ein Argument, einfach nur „Nein!“ oder „Falsch!“ oder „Stimmt nicht!“ oder „Da bin ich anderer Meinung!“ zu rufen, ohne den vermeintlichen Fehler im ausreichenden Detail herauszuarbeiten. Tut es, wenn schon nicht für mich, so doch für das mitlesende Publikum. Denn wenn es niemanden gibt, den ihr überzeugen wollt, wieso tut ihr euch den Stress der Forumsteilnahme überhaupt an? Wenn die emotionale Ungehemmtheit, die im Forum oft schlagend zum Vorschein kommt, psychologische (z.B. Impulskontrollschwäche) oder physiologische (Hormonspiegel, Blutdruck, …) Ursachen haben sollte, möge doch diese Sorte Leser zugunsten der eigenen Gesundheit vielleicht besser auf die weitere Lektüre verzichten.

Wenn nicht, dann sollte man sich beim Argumentieren etwas mehr Mühe geben, was z.B. damit beginnt, dass man meine bisherigen Publikationen daraufhin überprüft, ob die eigenen Einwände in der Artikel- oder Replikserie nicht schon angesprochen wurden. Wer etwas wissen will, nimmt sich die Zeit.

Sofern aber von dieser Seite neben hysterischer Aufgeschrecktheit und strohmännischer Unterstellung auch noch themenbezogene Argumente vorgebracht wurden, die nicht bloß die Wiederholung der immerselben Vorwürfe (Gulag, Mauertote, Mangelwirtschaft, etc.) sind, wurden sie für die Replik berücksichtigt. Es ist jedoch nicht von mir zu erwarten, dass ich auf Foristen eingehe, die schon von sich aus damit in die Debatte einsteigen, dass ihnen mein „Wortschwall“ oder „Geschwurbel“ zu lang („tldr“), zu lästig, zu „krude“ oder was auch immer ist. Man erkennt an fast jeder ihrer Äußerungen, dass sie sich tatsächlich keine Mühe machen, sich in die vorgebrachten Argumente ausreichend tief einzudenken, schon gar nicht in die Rolle des Advocatus Diaboli, die darin besteht, die Argumente des Gegners nach Möglichkeit so stark wie möglich zu machen oder wenigstens korrekt vorzutragen, bevor man sie attackiert, anstatt sich an unwichtigen Details abzuarbeiten (z.B. sich lustig machen über orthographische Fehler), nur um überhaupt etwas entgegnen zu können. Auch werde ich nicht auf solche Foristen eingehen, die ich bisher kritisiert hatte, die aber trotz weiterhin reger Forumsteilnahme mit keinem Wort auf diese Kritik eingegangen sind, jedenfalls nicht, so weit ich es überblicken kann.

Herzlichen Dank auch an einige besonders engagierte Foristen (besonders auffällig „jsjs“) für ihre intellektuelle Unnachgiebigkeit. Das sind offensichtlich Experten auf diesem Gebiet.

Durch keinen Vorwurf in Verlegenheit zu bringen, dabei stets die Ruhe wahrend. Sie gehen jedem Einwand der Leser nach, mag er noch so blödsinnig klingen, und versuchen, ihn auch im Detail zu entkräften, anstatt sich mit großspurigen Behauptungen zufrieden zu geben. Wo es mir passt, werde ich solche Foristen zitieren, anstatt einen eigenen Standpunkt herauszuarbeiten. Der wäre nämlich ohnehin deckungsgleich, allenfalls in andere Worte gekleidet. Auch ich will auf so viele Einwände wie möglich eingehen, weshalb die dritte Replik der Lesbarkeit wegen in mehrere Artikel aufgetrennt wird.

Mir wurde von einigen Foristen „Publikumsbeschimpfung“ unterstellt, und zwar ausgerechnet von solchen, die ich mir gar nicht vorgeknöpft hatte, denn von jenen kam meist eher ein Dank für die Anregung der Debatte und dass ich mich mit ihren Einwänden auseinandersetze.

Publikumsbeschimpfung ist ein eigenartiger Vorwurf. Neu hinzugestoßene Leser mögen sich selbst davon überzeugen, ob das stimmt. Eine öffentliche Widerlegung vorgebrachter Gegenargumente gegen meinen Artikel, auf die in vielen Punkten leider fast gar nicht oder nur sehr unzureichend eingegangen wurde, mag einen Ehrenmann zwar gleichermaßen am Ego kratzen wie eine Beschimpfung, ist aber deshalb noch lange keine.2

Was die Leute im Forum sich in ihrer intellektuellen Hilflosigkeit so gegenseitig an Schmähungen und Bedrohungen an den Kopf werfen, dagegen bin ich doch wahrlich ein Waisenknabe. Und welchen Zweck hätte das denn auch? Es geht doch nicht darum, eine Duftmarke zu hinterlassen. Polemik ist gut und erwünscht, ich akzeptiere sie auch gegen mich selbst, solange sie nur leistet, was sie soll: den Inhalt eines Arguments zum Vorschein zu bringen. Sie soll mich dazu bringen, „touché“ zu sagen. Alles andere ist einfach nur peinlich und man tut sich mittelfristig keinen Gefallen damit, sich den Unmut der anderen Leser zuzuziehen.

Die Spekulationen um meine Person überschlagen sich. Das ist mir im Grunde alles egal, soll jeder denken, was er will3, nur eins möchte ich gerade rücken. Der Vorwurf schmeichelt mir zwar, aber ich spreche nicht im Namen des Gegenstandpunkt Verlags4

 

Einwand 1: Der Autor betreibt Begriffsverwirrung

Einwand 2: Der Mehrwert ist überhaupt kein Rätsel

f) Marx vernachlässigt die Zahlungsbereitschaft

g) Bei jedem Handel werden immer alle reicher

h) Kunstmarx – Ausnahmen widerlegen Regeln

i) Markenwaren

j) Boden- und Wohnpreis

k) Klausis 10%-Rätsel zum Wertzuwachs

 

Weitere Fragen an die Leser

Wieso übergeht ihr so viele Thesen, die ich in meiner Artikelserie aufstelle? Kein Einziger hat sich z.B. zum internationalen Lohngefälle geäußert, d.h. warum Afrika arm ist. Dazu muss man doch irgendeine Meinung haben, wenn man doch ansonsten in anderen Telepolis-Foren nichts Besseres zu tun hat, als ungeniert über unverschuldete Flüchtlinge zu hetzen. Erkennt man da keinen Zusammenhang zur hiesigen Produktionsweise?12 Oder tut man es doch und ist peinlich berührt, nach dem Motto: Totschweigen und aussitzen? Bloß keine Diskussion darüber losbrechen.

Wieso äußert sich kein Leser zu meiner provokanten Behauptung, Entwicklungshilfe sei überhaupt nicht darauf gerechnet, das Leid der betroffenen Länder dauerhaft zu mindern? Und zwar nicht aus bösem Willen unserer Politiker, sondern aus sachlicher Notwendigkeit, wobei die Notwendigkeit natürlich nur unter der Prämisse einer kapitalistischen Produktionsweise gilt. Afrika ist also nicht nur arm, sondern bleibt auch arm. Alle anderslautenden Versprechungen wie die Millenniumsziele sind Idealismen und Illusionen oder gar bewusste Augenwischerei.

Wie steht man dazu, dass die kapitalistische Wirtschaftsweise notwendig auf einer auf Dauer gestellten Notlage der Arbeiterklasse beruht: Freiheit von Produktionsmitteln, d.h. lebenslanger Zwang zur Schufterei für die Klasse der Kapitalisten. Das ist insofern klärungsbedürftig für Länder mit einem massiven Exportüberschuss, der ja seinerseits beweist, dass die dortige Produktivität groß genug ist, um die große Welt nieder zu konkurrieren. Will sagen: Wir können mit wenig Manpower viel produzieren und trotzdem ändert sich nichts daran, dass man ein Drittel seiner Zeit auf der Arbeitsstelle verbringt. (Brend Tragen)

 

[Die Spekulationen um meine Person überschlagen sich. Das ist mir im Grunde alles egal, soll jeder denken, was er will3, nur eins möchte ich gerade rücken. Der Vorwurf schmeichelt mir zwar, aber ich spreche nicht im Namen des Gegenstandpunkt Verlags4

 

4″Möchtest du etwa in Abrede stellen, dass Decker und Traben Autoren und Agitatoren der MG/GegenStandpunkt sind.“ (Forist „pictavium“)

 

Ja, möchte ich, zumindest was meine Person angeht. Ich kenne Peter Decker nicht persönlich, hab ihn nie gesehen, nie mit ihm kommuniziert, auch nicht über Dritte. Das sage ich nicht, weil ich mich inhaltlich von ihm abgrenzen möchte – im Gegenteil, ich empfehle die Lektüre des GegenStandpunktes wärmstens -, sondern weil ich mich nicht dazu autorisiert sehe, im Namen anderer zu sprechen, schon gar nicht, wenn es sie so viel Mühe gekostet hat, sich über Jahrzehnte hinweg eine besondere Reputation aufzubauen. Das empfände ich als anmaßend und unverschämt.

Auch arbeite ich nicht so gründlich wie der Gegenstandpunkt, d.h. ich habe meine Texte nicht vor der Veröffentlichung „intern“ zur Diskussion gestellt, wie dies meines begrenzten Wissens nach die übliche Vorgehensweise des Verlags ist. D.h. meine Texte können durchaus inhaltliche Fehler beinhalten, die ich nicht auf dem Schirm habe, und die bei einer redaktionellen Sitzung des GegenStandpunkts sofort aufgefallen wären. Bisher wurde ich im Forum, und privat schon gar nicht, auf solche angesprochen, aber vielleicht kommen ja noch Einwände auch aus dieser Richtung – das wäre mir sehr Recht, ich werde sie gegebenenfalls in einer anderen Replik einpflegen.

Allenfalls wurde am Rande bemängelt, dass ich noch nicht über Geld gesprochen hatte, was ich aber aufgrund der verschiedenen Geldarten (Geldware, Kreditgeld, auch noch supranational, Kryptowährung etc.) unterlassen habe, um nicht von den eigentlichen Hauptresultaten abzulenken, auf die ich abziele. Die Details kann nur eine tiefer gehende Lektüre und Besprechung des Kapitals bewerkstelligen.]

https://www.heise.de/tp/features/Der-Mehrwert-ist-ueberhaupt-kein-Raetsel-4916051.html

https://www.heise.de/tp/features/Der-Mehrwert-ist-ueberhaupt-kein-Raetsel-4916051.html?view=fussnoten#f_4

3 Responses »

  1. „Eine Arbeitswertlehre, jedenfalls in der Version von Marx, nennt man eine „objektive Wertlehre“. Das ist ein feststehender Begriff und meint nicht so sehr den Anspruch auf Objektivität, den ohnehin jede Wissenschaft verfolgen sollte, sonst ist sie keine, sondern dass der Wert eines Dinges objektiv durch äußere Faktoren festgelegt ist und nicht vom individuellen, subjektiven Willen der beteiligten Tauschpartner abhängt. Dementsprechend bezeichnet man die Wertlehre der VWL als „subjektiv“. Es ist nicht bloß Pedanterie, sondern macht schon einen großen Unterschied, welche Wertlehre die korrekte ist.“

    Der Witz an der Sache besteht nicht in der Frage, ob der Wert nun objektiv oder subjektiv messbar sei und wer da besser messen könnte. Marx beweist doch gerade, warum es da nichts zu messen gibt. Ellenlang, im ersten und im dritten Kapitel (super anschaulich an der Figur des Leinwebers) schon. Und macht sich über das „Arbeitsgeld“ lustig.

    Die Sache ist vielmehr so:

    Der „subjektive Wert“ einer Sache ist immer ein Verhältnis des Nutzers zu ihr. Er ist individuell (ICH habe ein Bedürfnis), situationsabhängig (nehme ich das Wasser zum trinken oder zum waschen?) und überhaupt nicht quantifizierbar (eine Flasche Wasser befriedigt nicht „mehr“ oder „weniger“ Bedürfnis als ein Fahrrad, sondern eben ein ganz anderes). Natürlich muss die Sache geeignet sein, das Bedürfnis zu befriedigen. Der Nutzen oder Gebrauchswert ist auch unabhängig von den Eigentumsverhältnissen, Wasser löscht Durst, ob nun im Kapitalismus, Feudalismus oder Kommunismus, ob beim rechtmäßigen Eigentümer oder beim Dieb.

    Solange die Güter nicht zum Zwecke des Austausches, also nicht als Waren produziert werden, solange also der Tausch zufällig, nur Überschüssiges ausgetauscht wird, stehen sich die Güter nur als Gebrauchswerte gegenüber:

    „Ihr quantitatives Austauschverhältnis ist zunächst ganz zufällig. Austauschbar sind sie durch den Willensakt ihrer Besitzer, sie wechselseitig zu veräußern. Indes setzt sich das Bedürfnis für fremde Gebrauchsgegenstände allmählich fest. Die beständige Wiederholung des Austausches macht ihn zu einem regelmäßigen gesellschaftlichen Prozess. Im Lauf der Zeit muss daher wenigstens ein Teil der Arbeitsprodukte absichtlich zum Behuf des Austausches produziert werden. Von diesem Augenblick befestigt sich einerseits die Scheidung zwischen der Nützlichkeit der Dinge für den unmittelbaren Bedarf und ihrer Nützlichkeit zum Austausch. Ihr Gebrauchswert scheidet sich von ihrem Tauschwerte. Andererseits wird das quantitative Verhältnis, worin sie sich austauschen, von ihrer Produktion selbst abhängig. Die Gewohnheit fixiert sie als Wertgrößen“

    Sobald der Tauschwert der eigentliche Zweck der Choose, ergibt sich für die Sache:

    „Ihre körperlichen Eigenschaften kommen überhaupt nur in Betracht, soweit selbe sie nutzbar machen, also zu Gebrauchswerten. Andererseits ist aber das Austauschverhältnis der Waren augenscheinlich charakterisiert durch die Abstraktion von ihren Gebrauchswerten“. Denn „innerhalb desselben (des Austauschverhältnisses) gilt ein Gebrauchswert soviel wie jeder andere, wenn er nur in gehöriger Proportion vorhanden ist“

    Für den Produzenten, der gezielt für den Verkauf und nicht für den eigenen Bedarf produziert, hat das Produkt überhaupt keinen Gebrauchswert. Gebrauchswert hat er allein für den Käufer. Der Tausch gegen Geld drückt also auch keine Gleichsetzung von Nutzenquanta aus, ebensowenig drückt sich im Austauschverhältnis eine „Besserstellung“ der Beteiligten in Sachen Nutzen aus, oder was es da in er VWL für Theorien gibt. Da der Gebrauchswert des Eigentümers 0 ist, wäre ihm unter diesen Voraussetzungen jeder Verkauf nützlich. Das ist er aber ganz offenbar nicht, eben weil das gar nicht das Maß ist, mit dem er am Markt auftritt: Er will mit seinem Scheiß wenigstens einen durchschnittlichen Profit auf seine Kosten erzielen. Nutzen, subjektiver Wert, bla bla, streicht sich da völlig raus.

    Umgekehrt realisiert sich auch für den Käufer durch den Tausch kein „Nutzenvorteil“. Der will die Sache ja bloß nutzen und nicht blechen. Un das ihm nützliche Objekt gibt es ja sogar. Er könnte es nutzen, DARF es aber nicht, weil der Eigentümer sein Eigentumsrecht geltend macht und auf Durchschnittsprofit als Bedingung des Händewechsels beharrt.

    Soviel zum Blödsinn einer „subjektiven Wertlehre“.

    In Bezug auf dessen „Antipode“, nämlich seine „objektive“ Wertlehre bemerkt Marx ironisch:

    „Bisher hat noch kein Chemiker Tauschwert in Perle oder Diamant entdeckt. Die ökonomischen Entdecker dieser chemischen Substanz, die besondren Anspruch auf kritische Tiefe machen, finden aber, daß der Gebrauchswert der Sachen unabhängig von ihren sachlichen Eigenschaften, dagegen ihr Wert ihnen als Sachen zukommt. Was sie hierin bestätigt, ist der sonderbare Umstand, daß der Gebrauchswert der Dinge sich für den Menschen ohne Austausch realisiert, also im unmittelbaren Verhältnis zwischen Ding und Mensch, ihr Wert umgekehrt nur im Austausch, d.h. in einem gesellschaftlichen Prozeß. Wer erinnert sich hier nicht des guten Dogberry, der den Nachtwächter Seacoal belehrt:

    „Ein gut aussehender Mann zu sein ist eine Gabe der Umstände, aber lesen und schreiben zu können kommt von Natur.“(36)“

    „Objektiv“ ist am Wert als nichts, außer der „Realität“ der Gewalt des Eigentums. Ein gesellschaftliches Gewaltverhältnis, das unter diesen Bedingungen in der Tat in irrationalen Form als Eigenschaft der Ware erscheint.

  2. warum „irrational“ ?
    Objektiv ist am Wert also „nichts“, außer der Realität der Gewalt des Eigentums – ein gesellschaftliches Gewaltverhältnis, das in der Tat in rationaler Form als Eigenschaft der Ware erscheint.

    naja, wenns ne „eigenschaftenpyramide“ gäb, erschiene dies gewaltverhältnis – mir – als DIE grundeigenschaft der ware 😳 ….

  3. Weitere Fortsetzung der o.g. „Basics“-Artikelreihe über den Kapitalismus von Brend Tragen bei Heise/Telepolis.

    Dieses Mal: Brend Tragen: Kapitalismus schafft Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden

    Marx ist Murks – Teil 3b: Replik auf die Einwürfe der Foristen

    Fortsetzung der 3. Replik „Der Kehrwert ist überhaupt kein Rätsel“ auf die Kommentare der Artikelserie „Was für den Kapitalismus spricht.

    Methodisches vorab: Kommentare zu Teil 4 (Im Kapitalismus wird wenigstens niemand ausgebeutet) bleiben in der Replik-Serie zu Teil 3 vollständig unberücksichtigt. Das ist ein Batzen Text, den ich mir erst noch vornehmen muss. Nun zu diesem Text: Replik 3b. An sich war er zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Teil 3a (6.10.2020) schon fertig geschrieben und es galt für beide Teile derselbe Einsendeschluss (24.09.2020). Allerdings enthielt die Replik zu 3a einige schöne Zitate, die mir für 3b sehr zupass kommen. (…)

    Einwand 10: Kapitalisten in der Produktionssphäre gehen kein Risiko ein!

    a) Insolvenz ≠ Ruin (…)

    b) Jeder kann es schaffen!

    Ich schrieb, dass ein Einstieg in eine schon lange bestehende Konkurrenz in der Regel relativ aussichtslos ist (bestenfalls mit geliehenem Kapital), weil man gegen die Wettbewerbsfähigkeit bereits vollständig etablierter Kapitale antritt. Die Gegenrede teilt sich in zwei Hälften. Die einen beklagen, wie schwer der Job des Kapitalisten doch in Wirklichkeit sei, und dass das nicht jeder könne. Die anderen sagen umgekehrt, da sei doch gar nichts dabei. Im Grunde kann es jeder schaffen. (…)

    Einwand 11: Kapitalismus ist effektiv (…)

    Einwand 12: Kapitalismus schafft Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden

    a) Freiheit vs. Zwang (…)

    b) Gleichheit und Gerechtigkeit – von der Natur lernen (…)

    c) Kapitalismus schafft Frieden (…)

    https://www.heise.de/tp/features/Kapitalismus-schafft-Freiheit-Gerechtigkeit-und-Frieden-4928760.html