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Peter Decker zur Ukraine (Teile 2 und 3)

Von • Jun 28th, 2020 • Kategorie: Allgemein

Peter Decker zur Ukraine (Teile 2 und 3):

 

Die Forderungen des IWF: Respekt vor den Regeln der Marktwirtschaft erzwingen!

 

Der IWF nimmt die Krise regelrecht als Gelegenheit wahr, die Erpressung zu verschärfen, mit der er die Selenskyj-Regierung seit ihrem Amtsantritt konfrontiert – neuen Kredit, im Hinblick auf die Corona-Krise sogar noch ein paar Milliarden Dollar mehr, gibt es nur bei der Zustimmung zu „Reformen“, eine Erpressung, die umso wirksamer ist, als die Genehmigung des IWF-Kredits auch von Seiten anderer Kreditgeber zur Bedingung für den Zugang zu ihren Krediten gemacht wird…    (Forts.)

 

https://www.heise.de/tp/features/Die-Forderungen-des-IWF-Respekt-vor-den-Regeln-der-Marktwirtschaft-erzwingen-4789632.html?seite=all

 

 

Der Teil 1 ist bereits vor einigen Tagen veröffentlich worden:

 

https://www.heise.de/tp/features/Von-Russland-befreit-bis-zum-Ruin-verwestlicht-von-Krisen-ueberrollt-4789630.html

 

One Response »

  1. Peter Decker: Krieg und Frieden im Donbass

    Von Russland befreit, bis zum Ruin verwestlicht, von Krisen überrollt. Die Ukraine in den Zeiten von Corona – Teil 4

    Die Art von Krieg im Osten gegen Teile des eigenen Volks und deren russische Unterstützung, die sich die Ukraine mit ihrem Lagerwechsel eingehandelt hat, erfüllt zwar für die westlichen Mächte die Funktion, Russland dauerhaft allerlei Kosten zu bereiten, bringt aber die Ukraine in eine zunehmend unhaltbare Lage: Ihr an der Front aufgebautes Militär, schlecht ausgerüstet und schlecht ernährt, ist zwar gemeinsam mit den fanatischen Freiwilligen-Milizen dazu in der Lage, mit ihrem Dauerbeschuss die Ostgebiete zu terrorisieren, aber irgendeine Sorte von Sieg ist nicht abzusehen, sodass sich, je länger sich die Sache hinzieht, Kriegsmüdigkeit im Volk ausbreitet.

    Der neue Präsident wollte den Konflikt unbedingt beenden; es ist nur so, dass Selenskyj bei dieser Materie außenpolitisch so gut wie nichts in der Hand hat – stattdessen werden seine Bemühungen mit einer Radikalisierung der inneren Fronten und einer Bloßstellung seiner relativen Machtlosigkeit beantwortet.

    Selenskyjs unglückliche Friedensliebe

    Die innere Front des Kriegs gegen den „Aggressorstaat“

    Das Leiden an Trump und den europäischen Schutzmächten

    Frühjahrsoffensiven an allen Fronten

    Schon die Tatsache, dass die Regierung überhaupt verhandeln will, zeigt den militanten Nationalisten, dass sie bereit ist, aufs Schießen zu verzichten und heilige Rechte der Nation an den Feind zu verkaufen; wenn der dann auch noch Selenskyjs Konzessionsbereitschaft in Sachen „neue, direkte Gesprächsformate“ anerkennt und begrüßt, dann steht für die Kameraden von der Partei des Krieges der „Hochverrat“ des Präsidenten mal wieder endgültig fest,8 und sogar in seiner eigenen Partei stößt Selenskyjs Friedensdiplomatie auf massiven Widerstand.

    Der amerikanische Präsident ist so frei, die Ukraine vor allem unter dem Gesichtspunkt seines anstehenden Wahlkampfs zu betrachten. Was im Land sonst noch so vorgeht, interessiert ihn genau so wenig wie die Rolle, die dieser neu gewonnene Frontstaat in der Weltkriegsstrategie gegen Russland spielt. Er geht einfach davon aus, dass ihm als Chef der mächtigsten Nation auf dem Globus alle Mittel zur Verfügung stehen, dem Rest der Welt, Russland inklusive, jederzeit und überall seinen Willen aufzuzwingen.

    Dass der Commander in Chief davon auch ausgehen kann, dafür sorgt seine Administration. Sie sichert das Kommando über die Staatenwelt, das ihm so selbstverständlich vorkommt, mit einem Putsch hier, einer Waffenpartnerschaft oder Intervention da, in mühsamer Kleinarbeit – und sie macht ihren Job auch in einem „corrupt country“, das der Präsident verachtet. Sie passt z.B. auch politisch darauf auf, dass sich die Russlandfeindschaft als ukrainische Staatsraison gegen alle Hindernisse in dieser gespaltenen Nation behauptet, weil sie den Wert der Ukraine als vorgeschobene strategische Bastion des US-Militärs kennt; und so viel „Pflege“ der Ukraine braucht es ja immerhin schon auch für die strategische Inanspruchnahme des Landes. (Peter Decker)

    https://www.heise.de/tp/features/Krieg-und-Frieden-im-Donbass-4789634.html