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München | 10.10.2019 | Bayer-Monsanto, John Deere… – Das ganz große Geschäft mit den Bauern

Von • Okt 7th, 2019 • Kategorie: Veranstaltungen

Zeit: Donnerstag | 10.10.2019 | 19:30 Uhr

Ort: EineWeltHaus München | Raum: Werkstatt (rechts neben Weltladen) | Schwanthalerstr. 80 RGB (U-Bahn Haltestelle Theresienwiese (U4/U5)

Veranstalter: AK Gegenargumente München

 

Bayer-Monsanto, John Deere… – Das ganz große Geschäft mit den Bauern

 

Der Erwerb der amerikanischen Firma Monsanto durch den deutschen Chemiekonzern Bayer, der dafür sorgt, dass das Geschäft mit dem weltweit nachgefragten Pflanzenschutzmittel Glyphosat in die Bilanzen von Bayer ein- und nicht mehr an ihnen vorbeigeht gilt als größte derartige Transaktion der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Darum darf und soll der mitdenkende Zeitgenosse, auch wenn er weder ein Aktienportfolio noch einen Acker bewirtschaftet, sich unter öffentlicher Anleitung in die Fürs und Widers dieser Aktion hineindenken.

Das wichtigste Für dieser Erwerbung eines Ami-Konzerns durch einen deutschen Traditionsarbeitgeber gilt im allgemeinen mit dem Hinweis als hinreichend geklärt, dass es eben ein deutscher Traditionsarbeitgeber ist, der mit dieser Aktion zum Monopolisten in einer Sphäre wird, die dem Publikum zwecks ehrfürchtiger Bewunderung als „globaler Zukunftsmarkt“ angepriesen wird. Über den muss man darum auch nichts weiter wissen, als dass er eben „global“ ist und offenbar so viel „Zukunft“ hat, dass eine solide rheinische Chemiefirma glatt ihren gegenwärtigen ökonomischen Bestand und Erfolg daran hängt und dafür riskiert, sich diese „Zukunft“ nicht entgehen zu lassen.

Als wichtigstes Contra gilt, dass sich dieser Firmen-Zukauf vor allem auf eine Chemikalie richtet, der man allerlei schädliche Wirkungen auf den Menschen, auf die Natur und womöglich – über ein paar schadens-ersatzrechtliche Zwischenschritte – auf Firmenbilanz und Aktienkurs des neuen Monopolisten nachsagt. Was für niemanden die Frage aufwirft, nach welchen anscheinend global geltenden Prinzipien eine globale Landwirtschaft funktioniert, die offensichtlich einen so unstillbaren Bedarf nach solchen zweifelhaften Cocktails entwickelt.

Die ja auch im Falle von Monsantos Glyphosat nicht durch die bösen Chemieriesen, sondern von den süßen kleinen Bauern massenweise auf die Felder gekippt werden.

Welcher Logik zeitgenössischer Landwirtschaft der Bedarf nach Produkten wie Glyphosat systematisch entspringt und welcher Logik das Geschäft folgt, das diesen Bedarf bedient, soll auf unserer Veranstaltung Thema sein.

 

http://www.gegenargumente.de/

 

http://www.gegenargumente.de/contents/flyer/2019_09_monsanto_flyer.pdf

Scheduled Veranstaltungen

One Response »

  1. Rezession – ein Anlass zur Sorge?
    von Suitbert Cechura, 11.10.2019

    „Die deutsche Industrie befindet sich in der Rezession“, meldet das Manager-Magazin anlässlich der Veröffentlichung des Herbstgutachtens der Wirtschaftsweisen. Wirtschaftsminister Altmaier spricht lediglich von einer Wachstumsdelle und wendet sich so gegen das Gerede von der Krisengefahr. Damit ist eine öffentliche Spekulation eröffnet, ob eine Wirtschaftskrise zu erwarten ist, wie sich der Zollkrieg mit den USA auswirkt, welche Schäden der Brexit verursacht und wie sich die Weltkonjunktur insgesamt darstellt. Gleichzeitig überschlagen sich Journalisten, berufene und selbst ernannte Experten mit Überlegungen, wie ein Einbruch des Wachstums verhindert werden kann und was die Bundesregierung dazu tun müsste.

    Last but not least soll auch beim Klimawandel, wo die schädlichen Wirkungen des Wirtschaftswachstums auf Umwelt und menschliche Gesundheit mit Händen zu greifen sind, das Prinzip gelten: „Effizient ist ein Klimaschutz dann, wenn er dem Wirtschaftswachstum nicht schadet, also die Handlungsfreiheit der Unternehmen nicht zu sehr einschränkt.“ Darin sind sich alle maßgeblichen Stimmen einig.

    Als größte Selbstverständlichkeit gilt allenthalben, dass die Wirtschaft wachsen muss.
    Warum eigentlich?
    Warum ist Nichtwachstum eine Katastrophe?

    https://www.magazin-auswege.de/data/2019/10/Cechura_Rezession.pdf