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Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

[online] 02.10.2013 | Wien | Zum Vormarsch der Rechtsextremen in Europa

Von • Okt 2nd, 2013 • Kategorie: Veranstaltungen

Wien

Zeit: Mittwoch | 2. Oktober 2013 | 19 00 Uhr
Ort: Republikanischer Club | Rockhgasse 1 | 1010 Wien

Thema: „Neue Gesichter unter alten Hüten?“ Zum Vormarsch der Rechtsextremen in Europa

Texte einer Konferenz in Budapest 2011, mitsamt einigen der Vortragenden

„Konferenz zum Rechtsradikalismus in Europa“ (3./4. Juni 2011, Kossuth Klub, Budapest)

 

Konferenz-Programm:

http://faschismus-konferenz.wikispaces.com/Ankuendigung

 

u.a.: Freerk Huisken: “Der Fehler der linken Antifaschisten”

 

http://www.contradictio.de/blog/archives/5236

 

Konferenz-Texte:

http://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=1039968

 

 

Zu der Konferenz und dem Buch:

Als Tamás Krausz, Ádám Markus und ich im Herbst 2010 begannen, diese Konferenz zu organisieren, deren Ergebnisse wir hiermit vorlegen, hatten wir unterschiedliche Ziele vor Augen, die sich nicht widersprachen, sondern ergänzten.

Tamás Krausz wollte darauf hinweisen, daß rechtsradikales Gedankengut und dessen politische Umsetzung in Form von Rassismus, Verfolgung nationaler und gesellschaftlicher Minderheiten ein integrales Moment des kapitalistischen Wirtschaftssystems und des auf diesem beruhenden imperialistischen Staatengegensatzes ist. Er wollte also in erster Linie darauf hinweisen, daß Demokratie und Faschismus zwei Formen bürgerlicher, dem Kapital dienender Herrschaft sind, und nicht in dem Gegensatz zueinander stehen, der von vielen Antifaschisten immer behauptet wird.

Ádám Markus hat sich im Laufe seines Geschichtestudiums mit den rechtsradikalen Traditionen und der gegenwärtigen politischen Entwicklung in Ungarn beschäftigt. Ihm war es in erster Linie ein Anliegen, die derzeitige politische Situation in Ungarn in einen internationalen Kontext zu stellen und zu zeigen, daß Ungarn keineswegs der Sonderfall ist, als der es im öffentlichen Diskurs seit einigen Jahren gehandelt wird.

Meine Motivation, diese Konferenz zu organisieren, bestand darin, eine theoretische Grundlage für den Umgang mit rechtsradikalem Gedankengut zu schaffen. Mir schwebte vor, Gegner des Rechtsradikalismus und Neofaschismus zu versammeln, um sich einmal darüber zu verständigen, aus welchen Quellen diese Vorstellungen und Weltbilder sich speisen, welchen Stereotypen sie verpflichtet sind, und inwiefern sie mit den gängigen Vorstellungen über Demokratie verwandt sind.

Diese Erwartungen hat die Konferenz leider kaum bis gar nicht erfüllt.

Wir geben aber deshalb nicht auf.

Wir präsentieren diesen Band als eine theoretische Grundlage für antikapitalistische Faschismuskritik, die über Österreich und Ungarn hinaus diejenigen inspirieren möge, die von der Benutzung ihres Verstandes zu politischen Zwecken noch nicht Abstand genommen haben und sich dem heute leider vorherrschendem intellektuellem Krebsgang nicht hingeben wollen. Dieser besteht nämlich darin, sich als Wissender und Drübersteher zu präsentieren, mit der gleichzeitigen Überzeugung, daß „man eh nix machen kann“. Wir wollen mit diesem Band zeigen, daß man den Faschismus/Nationalismus/Rassismus

theoretisch bekämpfen kann, und wollen dafür die nötigen Argumente zur Verfügung stellen – für diejenigen, die sich für Argumente interessieren, und diese Form der politischen Betätigung als zielführend begreifen.

 

A. Lanier

 

***

Wie Ungarn von besorgten Demokraten besprochen wird

 

In Ungarn ist derzeit und schon länger – soweit ist die übliche Berichterstattung korrekt – die Demokratie in Schwierigkeiten. Sie wird von den demokratisch gewählten Machthabern auf ein – für sie und für den von ihnen eingeschlagenen Weg aus der Krise – halbwegs erträgliches Maß zurechtgestutzt.

Im Unterschied zur üblichen Berichterstattung soll allerdings diesmal nicht die Frage gewälzt werden, ob „die“ das denn dürfen, sondern warum „die“ das denn tun! Und zwar anhand der speziell demokratischen Momente des Staat-Machens, als da wären die Gewaltentrennung, die Parteienkonkurrenz und die demokratische Öffentlichkeit. Auch die ungarische Korrektur falscher Vorstellungen von „Freiheit“ durch die Devise „ora et labora“ gehört erwähnt.

Darüber wird sich auch klären, wieweit die ungarischen Zustände zum heutigen Europa passen. These: Sie sind ein lupenreines Produkt der westlichen Zivilisation.

H. Auinger

 

http://alanier.at/PresseUngarn.html

 

Update:

Die Aufzeichnung der Buch-Präsentation ist im Rahmen der Sendereihe „Vekks“ online verfügbar.

 

Teil 1:

http://o94.at/radio/sendung/vekks/1285226/

http://cba.fro.at/252119

http://cba.fro.at/252119/8-1

 

Teil 2:

 

http://o94.at/radio/sendung/vekks/1285227/

http://cba.fro.at/252763

http://cba.fro.at/252763/altehuete2

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