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[online] 11.06.2009 | Erfurt | Lehren aus der Weltwirtschaftskrise

Von • Jun 13th, 2009 • Kategorie: Veranstaltungen

Zeit: Donnerstag, 11.06.2009, 19:30 Uhr
Ort: Cafe DuckDich, Allerheiligenstr. 20/21, Erfurt
Veranstalter: Politische Gruppe Jena/Erfurt und GegenStandpunkt Verlag

Was die Weltwirtschaftskrise über den Kapitalismus lehrt Ein Gegenstandpunkt zum öffentlichen Hoffen auf und Bangen um die baldige Gesundung ‚unserer‘ Wirtschaft

Referent: Dr. Theo Wentzke (GegenStandpunkt Verlag)

Bewegt von der Sorge, dass der Kapitalismus nicht mehr als Lebensgrundlage des Landes und seiner arbeitenden Massen funktioniert, und voll der Sehnsucht, dass er wieder funktionieren möge, interessiert sich schon wieder niemand dafür, was für ein Wirtschaften da eigentlich – auch und gerade in der Krise – funktioniert.

Was ist das für eine Ökonomie, in der das Arbeiten zurückgefahren bis eingestellt wird und Armut wächst, weil Milliarden-Spekulationen der großen Geldhäuser danebengehen?

Was sagt es über ein Land, wenn nichts in ihm so ’systemrelevant‘ ist wie seine Banken? Wenn die Regierung – mit ungewissem Ausgang – ihre ganze Macht über das Geld ein- und aufs Spiel setzt, um unhaltbar gewordenen Kreditkonstruktionen den Offenbarungseid zu ersparen?

Was ist das für eine Weltwirtschaft, in der sich die Stellung der Nationen daran entscheidet, ob sie die Macht aufbieten können, diesen Schwindel aufrechtzuerhalten – oder eben nicht. Alle Staaten retten, so gut sie können, mit ihren Banken ihren nationalen Reichtum und ihre Ökonomischen Potenzen. Sie wissen, dass Krisen die Zeiten der großen ökonomischen und politischen Machtverschiebungen sind. Besonders die deutsche Regierung sieht die Chancen, die die Krise bietet: Chancen auf eine Revision der globalen Kräfteverhältnisse. Und sie tut alles, damit ‚Wir‘ ‚gestärkt‘ und ‚international an der Spitze‘ aus der Krise hervorgehen. Davon hängen die kapitalistischen Arbeitsplätze der Zukunft ab. Auch noch für den Sieg in der Krisenkonkurrenz hat ein Volk mit den fälligen Entbehrungen geradezustehen, das unverdrossen vom Kapitalismus leben will – und tatsächlich für ihn lebt.

Die Antworten auf diese Fragen machen deutlich, dass diese Wirtschaftsweise es verdient, abgeschafft – und nicht von neuem zum Funktionieren gebracht zu werden. Nie nämlich zeigt die Herrschaft des Kapitals ihre Absurdität so offen, wie in der Krise, in der die Kapitalverwertung – weil sie nicht gelingt – den materiellen Lebensprozess der Gesellschaft abwürgt.

Update: Die Aufzeichnung der Veranstaltung kann jetzt bei archive.org abgerufen werden.

 

http://www.archive.org/details/WasDieWeltwirtschaftskriseberDenKapitalismusLehrt

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