[online] 09.10.2025 | 99 ZU EINS | Trumps Zollkrieg mit Peter Decker
Von webmaster • Okt. 10th, 2025 • Kategorie: Veranstaltungen09.10.2025 | 99 ZU EINS | 20:00 Uhr
Trumps Zollkrieg – mit Peter Decker
Mit Peter Decker sprachen wir in diesem Interview über die imperialistische Konsequenz, die in Trumps Bruch mit den Verkehrsformen und Rechnungsweisen der bisherigen Weltwirtschaftsordnung steckt.
Das erpresserische Eintreiben von Tribut bei allen Handelspartnern ist seine Antwort auf den Widerspruch der globalen Konkurrenzordnung zum Nutz und Frommen des einen, sie stiftenden Konkurrenten.
Und er kann das wegen der ungeheuren Leistung, die die vielgerühmte „regelbasierte Weltwirtschaft“ für ihren amerikanischen Urheber erbracht hat.
https://www.youtube.com/watch?v=Z9vHoCPhiJM
Dort auch der Hinweis auf zukünftige Analysen zum Thema „der innere Faschismus, den Trump anzettelt“ (ca. 2:36:35)
Vgl. dazu die Ausführungen von Herbert Auinger: „Der Populismus schafft den „Konsens der Demokraten“ ab“:
https://cba.media/736299

Ein Literaturhinweis (GS 4-19 bzw. „Demokratie – Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft“):
Der Populismus
Sechs Anmerkungen zu einer alternativen Form demokratischer Herrschaftsausübung
Die Bürger im Land verdienen Respekt vor allem als Volk: Dem schwören seine Herren seit Erfindung der Demokratie zu dienen, wenn sie über es herrschen.
Dass sie diesen Schwur systematisch brechen – das ist der feste Standpunkt von neueren Parteien, die sich das Etikett „Populisten“ und alle damit verbundenen üblen Nachreden liebend gerne nachsagen lassen. Ihr Selbstauftrag lautet, dem Volk wieder den Respekt zu verschaffen, den es verdient. Der besteht darum vor allem in der Verachtung aller, die nicht zu dem Volk gehören, das sie definieren. Um die Macht, die es dafür braucht, konkurrieren die neuen mit den „Altparteien“ – in hergebracht demokratischer Weise: Sie schüren die Unzufriedenheit im Volk, um sie auszunutzen, reden ihm nach dem Munde, versprechen die Heilung aller Übel, hetzen es nationalistisch auf, betreiben einen autoritären Personenkult und prahlen mit ihrem äußerst bedingten Respekt vor dem Rechtsstaat.
Was Populisten im Namen des missachteten Volks am „Establishment“ wirklich auszusetzen haben, wie sie auf ihre radikale Kritik kommen und wie sie mit ihr zur Demokratie passen, behandelt dieses Kapitel.
I. Eine Praxis und ein Vorwurf mit einer langen demokratischen Tradition
II. Eine gezielte Abweichung vom etablierten Politikbetrieb im Namen des geliebten Populus
III. Eine Zuspitzung der traditionellen Unzufriedenheit demokratisch gewählter Machthaber mit den Vorschriften des Rechtsstaats
IV. Die radikale Inanspruchnahme des Volkes als Dienst an seiner Identität – oder: Warum ‚Rechtspopulismus‘ ein Pleonasmus ist
V. Die widersprüchliche Fortentwicklung der globalisierten Konkurrenz zu einem Kampf um nationale Souveränität
VI. Die Quittung für eine sozialdemokratische Erfolgsstory: Die Arbeiterklasse ist zum Volk geworden – also für einen alternativen, konsequenten Nationalismus jederzeit bereit
https://de.gegenstandpunkt.com/kapitel/demokratie/populismus
https://en.gegenstandpunkt.com/article/populism