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30.06.2025 | Münster | Usama Taraben: Unvernünftig, unverbesserlich: Arbeit und Reichtum im Kapitalismus

Von • Juni 14th, 2025 • Kategorie: Veranstaltungen

Zeit: Montag | 30.06.2025 | 18:30 Uhr
Ort: Uni Münster | Institut für Politikwissenschaft / Hörsaal SCH 100.2 | Scharnhorststr. 100 | 48151 Münster
Veranstalter: destruktive kritik Münster

Buchvorstellung & Diskussion:

Unvernünftig, unverbesserlich: Arbeit und Reichtum im Kapitalismus

Referent: Usama Taraben (Redakteur GegenStandpunkt)

Alle brauchen Arbeit – viele finden keine. Man kann das für ein soziales Problem halten und sich vorstellen, „Beschäftigungsförderung“ wäre die passende Antwort, mit staatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und einer Senkung der Lohnnebenkosten, mit der „Schaffung von neuen Arbeitsplätzen“ durch Teilzeit- und Leiharbeit, oder wie auch immer.

Über eine gewisse Absurdität muss man sich dabei allerdings schon hinwegsetzen: Wenn es nicht mehr so viel zu tun gibt, das Nötige von weniger Leuten in kürzerer Zeit zu erledigen ist – warum braucht dann überhaupt jeder Arbeit und so viele vollgepackte Arbeitsstunden, um leben zu können? Dass weniger Arbeit ersparte Mühe bedeutet: Warum gilt die Gleichung nicht?

Es liegt eben doch noch etwas anderes vor als eine „soziale Problemlage“, und jeder weiß auch was: Dass so viele Leute keine Arbeit finden, liegt an einem ökonomischen Problem. Arbeit unterbleibt, wenn sie nicht rentabel ist, wenn sie dem Unternehmen, in dem und für das sie stattfindet, nicht genügend Geldertrag einbringt.

Wenn das so ist, dann findet Arbeit aber auch nur deswegen statt, weil und damit sie einem Unternehmen Gelderträge verschafft. Aus keinem anderen Grund unterbleibt sie dann eben auch, wenn sie nämlich nicht genügend Geld bringt.

Man sollte deswegen auch nicht die Rede vom sozialen Problem „Arbeitslosigkeit“ für die Sache nehmen und mehr Anstrengungen für „Beschäftigung“ einklagen. Die Absurdität des Systems, der Grund seiner Schädlichkeit für die Masse seiner Insassen, liegt nicht darin, dass Arbeit nicht stattfindet, wenn sie nicht rentabel ist, sondern dass sie stattfindet, weil es um Rentabilität geht. Seine soziale Gemeinheit beginnt nicht damit, dass die Leute, die Arbeit brauchen, oft keine finden; sie besteht schon darin, dass sie eine bezahlte Arbeit brauchen. Dass sie dann noch nicht einmal sicher sein können, eine zu finden, folgt daraus von ganz allein.

https://www.destruktive-kritik.de/

Margaret Wirth / Wolfgang Möhl
„Beschäftigung“ – „Globalisierung“ – „Standort“
Anmerkungen zum kapitalistischen Verhältnis zwischen Arbeit und Reichtum

INHALT

Vorwort

I. Der Zweck der Arbeit in der Marktwirtschaft: Geld
Vom Arbeiten-Müssen und Arbeiten-Lassen

II. Das Rentabilitätsgebot
Die Subsumtion der Produktivkraft der Arbeit unter ihre Wirkung für den Geschäftserfolg

III. Die Rolle des technischen Fortschritts in der Marktwirtschaft
Die Produktivkraft der Arbeit als Waffe im Konkurrenzkampf der Unternehmen um Rendite

IV. Arbeiten unter dem Kreditsystem
Immer mehr, immer rentabler, bis nichts mehr geht

V. Der Weltmarkt (1)
Preis und Produktivkraft der Arbeit im internationalen Vergleich

VI. Der Weltmarkt (2)
Arbeit und Armut als Mittel der Staatenkonkurrenz

München 2014
2., durchgesehene Auflage 2023

https://de.gegenstandpunkt.com/publikationen/buecher/arbeit-reichtum

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„Staat und Revolution“ von Lenin – Teil 1 – 99 ZU EINS – Ep. 516
https://www.youtube.com/watch?v=AJqBLITCz9c

Insbesondere:
4:20:50 – Zu „Arbeit und Reichtum“

Scheduled Veranstaltungen

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