contradictio.de

Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

GS aktuell / Vorschau 2-14

Von • Apr 20th, 2014 • Kategorie: Allgemein

GS 2-14 / Chronik – kein Kommentar!

Weniger Lebensarbeitszeit und ein bisschen mehr Geld für ein paar Ausnahmefälle?
Eine absolut unmögliche Rentenreform

„Eine schreiende Ungerechtigkeit“, „katastrophal“, „eine
gefährliche Geisterfahrt“, ein „Mühlstein“ um den Hals des
Standorts, „fahrlässig“, „schlichtweg Wahnsinn“, „Note:
ungenügend (6)“ – kaum liegen die „GroKo-Rentenpläne“ auf
dem Tisch, schon rollt in der Republik eine „Wutwelle“ heran. Die
Aufregung entzündet sich vor allem an der „Rente mit 63“: Ein
„sozialpolitischer Amoklauf“ sei das, „Betrug an der jungen
Generation“ bzw. eine „Verschwörung“ gegen sie. Altkanzler
Schröder wirft seinen sozialdemokratischen Erben vor, ein „völlig
falsches Signal“ zu senden, während der Vater der Rente mit 67,
Franz Müntefering, die neue Reform schlicht für „bizarr“ und
„systemfremd“ hält. Die Vizefraktionschefin der Grünen wirft
Arbeitsministerin Nahles eine „Spaltung der Gesellschaft“ vor;
Bild fürchtet eine „Spaltung der Nation“ und die SZ einen
„Verlust an Glaubwürdigkeit in Europa“. EU-Wirtschaftskommissar
Olli Rehn erwägt sogar ein Verfahren gegen Deutschland… Gestandene
Demokraten aller Couleur sind sich da einig: Bei so viel Unvernunft
und „politischer Realitätsverweigerung“ kann es sich nur um
„Wahlgeschenke“ handeln, um die verwerfliche Bedienung der
jeweiligen „Wählerklientel“ und den anrüchigen Versuch, das
eigene „soziale Profil“ zu schärfen. (…)

Die laufende Reform: Weniger Rente für alle in der Zukunft – und
ein paar SPD-Trostpflaster für den Übergang …

… die die Rentengerechtigkeit gefährden!

So viele hätten bessere Renten verdient – also soll sie keiner
bekommen!

Die wirklichen Leidtragenden

Was in jedem Fall gegen mehr Rente spricht: Das Geld und die deutsche
Autorität in Europa!

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/2014/2/gs20142c_rente-mit-63.html

Kein Mindestlohn für unter 18-Jährige: Die Jugendlichen müssen vor der Verlockung des Mindestlohns gerettet werden!

In den kommenden Tagen will Arbeitsministerin Nahles ihren
Gesetzentwurf zum Mindestlohn den Kabinettskollegen vorlegen. Eine
Lohnuntergrenze für arbeitende Jugendliche soll es darin nicht geben
– Nahles fürchtet einen falschen Anreiz. Bundesarbeitsministerin
Andrea Nahles will Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr vom geplanten
gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde ausnehmen. ‚Wir
müssen verhindern, dass junge Menschen lieber einen besser bezahlten
Aushilfsjob annehmen, statt eine Ausbildung anzufangen‘, sagte die
SPD-Ministerin der Bild am Sonntag. ‚Jeder Jugendliche muss eine
Ausbildung machen!‘ (Nahles)“ (SZ 17.03.14)

Es gilt also: Bloß keine falschen Anreize für die Jugendlichen, die
sich zwischen einer Ausbildung, während der sie fast nichts
verdienen, um später womöglich etwas besser verdienen zu können,
und sofortigem, dafür dauerhaftem Schlecht-Verdienen zu entscheiden
haben. Bei denen, so fürchtet Frau Nahles, wirkt sogar der
Mindestlohn als eine Verlockung, der viele nicht widerstehen könnten.
Das Dilemma erspart sie ihnen nun, indem sie Jugendlichen bis zum 18.
Lebensjahr die Gunst des Mindestlohns gleich ganz vorenthält. Nur
wenn die bei einer Arbeit, bei der es aufs Verdienen ankommt, fast
nichts verdienen und im Vergleich zum unreglementierten Niedriglohn
sogar die Ausbildungsvergütung nicht allzu schlecht abschneidet,
erscheint der Ministerin das Opfer einer Ausbildung den Betroffenen
„vermittelbar“. Hat ihr eigentlich niemand geflüstert, dass sich
der Fehlanreiz durch eine allgemeine Mindestvergütung von 8,50 Euro
auch für Lehrlinge ebenso gut hätte vermeiden lassen? Natürlich hat
das niemand. Schließlich soll sich in der dualen Ausbildung die
Arbeit der Lehrlinge, die im Betrieb noch lernen, für die Unternehmen
auch lohnen. Sonst wird das auch nichts mit der Ausbildung!

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/2014/2/gs20142c_mindestlohn-unter-18.html

Gaucks Staatsbesuch in Griechenland: Schuld und Schulden kann man nicht verrechnen

Der Bundespräsident reist zum Staatsbesuch nach Griechenland. Als
„oberster Repräsentant des neuen, guten Deutschland“ (FR,
8.3.2014) trägt er zur laufenden Europapolitik der nationalen
Exekutivorgane bei durch die Pflege der zwischenstaatlichen
Beziehungen, wegen, aber jenseits der Gegensätze die sie enthalten.
Sein vornehmes Geschäft ist die „Verständigung zwischen Berlin und
Athen“, mit „Gauck-Sound“ und staatsmännischen „Gesten“
(spiegel-online, 7.3.), mit denen er um „Vertrauen“ wirbt. Das in
einem Land, in dem es niemandem fremd ist, dass es seine Niederlage in
der innereuropäischen Konkurrenz und die „Rettung“, die ihm von
Seiten der Sieger zuteil wird, mit der Unterwerfung unter ein national
ruinöses Krisenabwicklungsprogramm – mit dem Ruin von Unternehmen,
mit radikalen Abstrichen vom Staatshaushalt und der Verarmung der
Bevölkerung – zu bezahlen hat. (…)

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/2014/2/gs20142c_gauck.html

Verdi-Warnstreik am Frankfurter Flughafen: … für Risiken und Nebenwirkungen bitten wir um Entschuldigung

Ende Februar legt das private Sicherheitspersonal (Personen- und
Frachtkontrolle, Flughafensicherheit und Services) im Zuge eines
Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi den Frankfurter Flughafen für 22
Stunden weitgehend still: Die gesetzlich vorgeschriebenen
Sicherheitskontrollen fallen aus, etwa 37000 Passagiere können nicht
fliegen, zeitweise wird die Flugabfertigung ganz ausgesetzt.
Vollbracht haben das ca. 800 Leute vom Sicherheitsdienst, das sind
nach Gewerkschaftsangaben etwa 90 Prozent des betreffenden Personals.
Mit dem Warnstreik wollen Verdi und die verbündete dbb-Tarifunion
ihrer Forderung nach einer Tariflohnerhöhung auf 16 Euro, einheitlich
für alle Sicherheitsleute, Nachdruck verleihen; die Arbeitgeber, der
Bund der Deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW), hatten bis dahin 10
bis 13 Euro geboten. (…)

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/2014/2/gs20142c_verdi-warnstreik.html

Comments are closed.